Festival

Zeichenfestival: Mehr als Papier und Stift

Zahlreiche Künstler konnten für das Zeichenfestival

Zahlreiche Künstler konnten für das Zeichenfestival „ausgezeichnet“ gewonnen werden. Sie arbeiten in den nächsten Wochen mit Schülern in einzelnen Projekten.
Foto: Katrin Zempel-Bley

Anzeige

Oldenburg/zb – Zum vierten Mal veranstaltet die Oldenburger Kunstschule Klex das Zeichenfestival „ausgezeichnet“. In diesem Jahr lautet das Motto „Zeichnung erzählt“.

Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung im Horst-Janssen-Museum mit rund 160 Schülern im Alter zwischen zehn und 18 Jahre startete jetzt die Neuauflage. Mehrwöchige Projekte auf freiwilliger Basis liegen vor den an Kunst interessierten Schülern. Ihre Ergebnisse präsentieren sie vom 23. bis 29. September in der Oldenburger Mohrmannhalle am Pferdemarkt.

Projektleiterin Karen Scheper konnte mehrere Künstler für die verschiedenen Projekte gewinnen. Bei der jetzigen Auftaktveranstaltung lernten die Schüler die Künstler persönlich kennen und machten sich an ihre Themenstellung. „Wir haben uns bewusst für die Zeichnung entschieden“, sagt Deliane Rohlfs, Leiterin der Kunstschule Klex. „Es ist ein technisch unaufwendiges Medium, niedrigschwellig und es gehört in unseren Alltag.“

„Zuhause in der Fremde – Biografien in Bildern“ heißt ein Schülerprojekt unter der Leitung von Edda Akkermann. Es handelt sich um ein interkulturelles Projekt der Bildenden Kunst. 25 Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 16 Jahren aus zehn Nationen stellen die Besonderheiten und Unterschiede ihrer kulturellen Hintergründe in Form von 60 Einzelbildern dar, die zu einer großen Kartografie verbunden werden.

In einem zweiten Werkkomplex werden Zeichnungen und Schriftzeichen in der jeweiligen Heimatsprache auf lange Papierbahnen aufgebracht. Diese spiegeln aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der Kinder und Jugendlichen deren Lebensgefühl in Deutschland und insbesondere Oldenburg wider. Das gemeinsam erarbeitete Werk wird zu einem manuell auf- und abrollbaren Papierobjekt zusammengefügt, das in der Betrachtung nach und nach die Eindrücke der Kinder und Jugendlichen preisgibt.

„ZeitStreich – Oldenburger Geschichten von früher“ heißt ein zweites Projekt mit Anke Bär. Wie können sich Kinder und Jugendliche mit einer Zeit vertraut machen, die sie nicht selbst erlebt haben? Natürlich mit Bleistift und Papier. Die Schüler einer sechsten Klasse gehen auf zeichnerische Spurensuche in die Vergangenheit. Sie entwerfen eine fiktive Oldenburger Schulklasse von früher und erfinden Schnipsel von Lebensgeschichten, indem sie ihren „Patenkindern“ zuschreiben, was ihnen auf ihrer Reise in die Vergangenheit begegnet.

Der spielerische Umgang mit dem sogenannten „Scheitern“ in der Zeichnung ist ein entscheidender Aspekt der Arbeit. „Sind es doch oft die verworfenen und weggeworfenen Blätter, die Ideen und Fragmente skizzieren und dadurch die Entstehungsgeschichte dokumentieren“, sagt die Künstlerin Anke Bär.

Das Besondere am Zeichenfestival ist die dazugehörige Vernetzung vieler Institutionen und Kooperationspartner vor Ort. Der Kunstschule Klex ist es auch diesmal gelungen, als Initiator und Ideengeber den Oldenburger Kunstverein, der social land art projects und das Institut für Kunst und Visuelle Kultur der Universität Oldenburg sowie das Horst-Janssen-Museum für dieses Vorhaben zu gewinnen.

Vorheriger Artikel

Freifeld: Sogar die Sonne lacht

Nächster Artikel

Kibum: Kinder zeichnen eigenes Sachbuch

Keine Kommentare bisher

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.