Film-Premiere: „Irgendwann ist es so!“
Inhaber Hans Driebold in seiner Filiale in der Kurwickstraße.
Foto: privat
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Oldenburg/am/pm – Die Lederhandlung von Hans Driebold in der Oldenburger Innenstadt wurde 2012 geschlossen. Den letzten Tag dokumentierte das Team vom Verein Werkstattfilm. Jetzt wird der Film unter dem Titel „Irgendwann ist es so!“ am Samstag, 7. Dezember, 19 Uhr und am Samstag, 14. Dezember, 19 Uhr im „kinOLaden“ im Steinweg 31 vorgestellt.
Es ist der Mix der vielen Branchen, der die wirtschaftliche Attraktivität einer Innenstadt ausmacht. Oldenburgs Innenstadt, seit 1967 Fußgängerzone, macht da keine Ausnahme – und doch: Die kleinen urigen Läden, in der Regel inhabergeführt und nicht an eine überregionale Handelskette gebunden, werden immer weniger, verschwinden aus dem Straßenbild. Einem dieser Geschäfte, der Lederhandlung von Hans Driebold, hat Regisseur Farschid Ali Zahedi ein Porträt gewidmet. Gedreht wurde der Film „Irgendwann ist es so!“ im Dezember 2012.
Inhaber Hans Driebold erzählt in der filmischen Dokumentation (28 Minuten) die Geschichte des Familienunternehmens, das nach dem Zweiten Weltkrieg und auch Anfang der 1980er Jahre nach einem Generationswechsel vor dem Aus gestanden hat, sich aber doch immer wieder behaupten konnte. Als Handlung für Leder und Waren aus diesem Material gegründet, mussten sich die Driebolds im Laden an der Kurwickstraße 33 bald den wirtschaftlichen Veränderungen anpassen. Schuhe zum Beispiel wurden immer weniger von Hand hergestellt, sondern in großen Fabriken im Ausland, was die Preise fallen ließ. Die Kunden zeigten kaum noch Interesse an einer Reparatur des Schuhwerks. Das Sortiment und das Dienstleistungsangebot musste umgestaltet werden. Und dennoch sprach vieles gegen diesen traditionellen Handwerksbetrieb: Die Kalkulationen wurden immer knapper, der wirtschaftliche Gewinn trotz vieler Stammkunden immer geringer.
Am Ende stand 2012 der Räumungsverkauf. Hans Driebold erzählt davon im Film ebenso nüchtern und trocken wie er freundlich seine letzten Kunden berät und bedient. Dann löscht er das Ladenlicht, schließt ab und geht. Ein Stück Oldenburger Einzelhandelsgeschichte hat sein letztes Kapitel beendet.
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