Internationale Tanztage mit Deutschland- und Europapremieren
Oldenburg (vs) Wenn am 25. Januar der Vorverkauf für die 14. Internationalen Tanztage am Oldenburgischen Staatstheater beginnt, ist die Schlange vor der Kasse wieder lang mit Tanzbegeisterten und der Server für den Online-Verkauf läuft heiß. Vor zwei Jahren kamen rund 15.000 Besucher und bei der Neuauflage vom 10. bis 14. Mai wird es eine ähnlich hohe Auslastung der Spielstätten geben. Davon sind Festivalleiter Burkhard Nemitz sowie Generalintendant Christian Firmbach überzeugt.
Anzeige
Elf Ballett- und Tanzcompagnien aus Europa und Übersee hat Burkhard Nemitz nach Oldenburg eingeladen, um zum Teil auch Deutschland- und Europapremieren zu zeigen. Wenn der ehemalige Ballettdirektor des Oldenburgischen Staatstheaters bei den Compagnien mit den Programmheften der vergangenen Tanztage Werbung für das Festival macht und zeigt, welche renommierten Ensembles bereits in der Huntestadt zu Gast waren, braucht es für ihn nicht mehr viele Argumente, um sie nach Oldenburg zu holen. „Bereits in diesem Jahr wollen sich Compagnien das Festival anschauen, um bei den nächsten Tanztagen 2021 hier auftreten zu wollen“, freut sich Burkhard Nemitz. Einziger Wermutstropfen sei nach seinen Worten lediglich das etwas geringere Honorar, das das Staatstheater zahlen kann. Besonders freut sich der Festivalleiter darüber, dass fast alle Compagnien mindestens zweimal, und teilweise sogar drei- und viermal zu sehen sind und zum Teil mit unterschiedlichen Choreographien. Das erleichtere auch die Arbeit für die Bühnentechniker im Haus.
Knapp 50 Programmpunkte in zehn Tagen bieten die Internationalen Tanztage im Großen und Kleinen Haus, in der Exerzierhalle sowie in den beiden Tanzsälen, wo erneut die begehrten Workshops mit den international erfolgreichen Compagnien stattfinden. Zwei Konzerte und gleich vier Parties sollen für weitere Festivalstimmung im Staatstheater sorgen.
Eine Wertigkeit zwischen den Spielstätten und ihrer unterschiedlichen Größe lässt Burkhard Nemitz nicht zu. Er habe die Spielorte für die jeweiligen Gastspiele nach ihrer Ästhetik ausgewählt. So tanzt zum Beispiel Cristiana Morganti, langjähriges Ensemblemitglied bei Pina Bausch, in der Exerzierhalle vor rund 100 Zuschauer während sie andernorts vor 1500 Zuschauern tanzt. Der Festivalleiter und seine Assistentin Nastasja Fischer freuen sich besonders, dass mit nur einer Ausnahme alle Tänzerinnen und Tänzer auch bei diesen Tanztagen Workshops für Anfänger, Fortgeschrittene und Anfänger anbieten. „Die passiven Seherfahrungen der Zuschauer können so aktiv am eigenen Körper umgesetzt werden“, sagt Nastasja Fischer. Der persönliche Austausch zwischen dem Publikum und den Ensemblemitgliedern sei den beteiligten bei den Tanztagen sehr wichtig und werden von beiden Seiten sehr geschätzt.
Neben der herausragenden Handwerklichkeit der Tänzerinnen und Tänzer als eine wichtige Grundlage des Festivals, will das „offene Festival mit seinem breiten Spektrum“, so der Programmchef, Arbeiten zeigen, die die Wurzeln der Menschheit zur Grundlage haben. „Solche, die uns gerade abhandenkommen oder die schon abhandengekommen sind. Wir laden das Publikum ein, gemeinsam mit den Künstlerinnen und Künstlern eine andere, vielleicht überraschende Weltsicht zu suchen, jenseits von Wahlprogrammen und Tagesmoral. Die eingeladenen Produktionen schaffen dafür Motivation und Argumente.“ Dass das Tanzpublikum offen für neue Seherfahrungen ist und die Tanztage auch nachhaltig für Interesse sorgen, weiß auch Christian Firmbach. Nach jedem Festival steige der Zuschauerzuspruch für die hauseigene Compagnie. So gebe es mittlerweile 240 Abonnenten für die Sparte Tanz beim Oldenburgischen Staatstheater.
Großes Haus
Freitag, 10. Mai, 19 Uhr
Samstag, 11. Mai, 20 Uhr
Sonntag, 12. Mai, 20 Uhr
Alonzo King Line Ballett (USA)
Art Songs / Figures of Speech
Montag, 13. Mai, 19.30 Uhr
Ballettcompagnie Oldenburg (D)
Am Ende unserer Schatten / Le Sacre du Printemps
mit dem Oldenburgischen Staatsorchester
Dienstag, 14. Mai, 20.45 Uhr
Mittwoch, 15. Mai, 19.30 Uhr
Ballett Dortmund (D)
Tanz braucht Zukunft
Donnerstag, 16. Mai, 21 Uhr
Freitag, 17. Mai, 18.30 Uhr
Groupe Emile Dubois / Compagnie Jean-Claude Gallotta (F)
My Rock
Samstag, 18. Mai, 21 Uhr
Sonntag, 19. Mai, 20 Uhr
Groupe Emile Dubois / Compagnie Jean-Claude Gallotta
My Ladies Rock
Kleines Haus
Freitag, 10. Mai, 21.15 Uhr
Samstag, 11. Mai, 18 Uhr
Sonntag, 13. Mai, 19.45 Uhr
Danceworks Chicago (USA)
Always Moving (Sechs Choreographien)
Freitag, 10. Mai, 23 Uhr, Kleines Haus und Foyer
Danceworks Chicago
Always moving for everyone
Dienstag, 14. Mai, 18 Uhr
Mittwoch, 15. Mai, 20 Uhr
Donnerstag, 16. Mai, 18.30 Uhr
National Dance Company Wales (Wales)
Folk / Atalya / Tundra
Freitag, 17. Mai, 20 Uhr
Samstag, 18. Mai, 19 Uhr
Sonntag, 19. Mai, 18 Uhr
Dantzaz (E)
Growing Young (Vier Choreographien)
Exerzierhalle
Freitag, 10. Mai, 21.30 Uhr
Samstag, 11. Mai, 20.15 Uhr
Sonntag, 12. Mai, 20 Uhr
Mavin Khoo (GB)
Man to Monk: Part 1 – Man
Samstag, 11. Mai, 14 Uhr
Toihaus Theater Salzburg (A)
Du, ein Sandkorn und ich
Sonntag, 12. Mai, 11 Uhr
Toihaus Theater Salzburg
Träume Träume
Montag, 13. Mai, 19.30 Uhr
Toihaus Theater Salzburg
Feed and Feed
Dienstag, 14. Mai, 21 Uhr
Mittwoch, 15. Mai, 22 Uhr
Cristiana Morganti (I)
Jessica and me
Freitag, 17. Mai, 22 Uhr
Samstag, 18. Mai, 21.30 Uhr
Cristiana Morganti
A fury tale
Samstag, 18. Mai, 19 Uhr
Sonntag, 19. Mai, 18 und 21.45 Uhr
Virpi Pakhinen Dance Compagnie (SWE)
Deep Time
Das ausführliche Programm, Karten, Workshop-Anmeldungen und weitere Informationen gibt es unter www.staatstheater.de und an der Theaterkasse telefonisch unter 04 41 / 222 51 11.
Keine Kommentare bisher