Kultur

Internationaler Museumstag: Zukunft trifft auf Tradition

Das Oldenburger Computer-Museum lädt am Museumstag zum Spielen ein.

Das Oldenburger Computer-Museum lädt zum Spielen ein.
Foto: Thorsten Schicke

Oldenburg (am) Mit Aktionen und freiem Eintritt feiern die Museen Oldenburgs und der Region den 42. Internationalen Museumstag am kommenden Sonntag, 19. Mai. Das diesjährige Motto lautet „Museen – Zukunft lebendiger Traditionen“. Die Türen öffnen: das Oldenburger Computer Museum (OCM, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, Horst-Janssen-Museum, Edith-Russ-Haus für Medienkunst, Landesmuseum Natur und Mensch, Stadtmuseum und der Oldenburger Kunstverein. Außerdem ist das neue Nähmaschinen-Museum in Oldenburg mit von der Partie.

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Oldenburger Computer Museum

In der OCM-Dauerausstellung kann geschaut, gespielt und programmiert werden. Im Rahmen des Internationalen Museumstages können an zwei Arcade-Klassikern Erinnerungen an die 1980er Jahre aufgefrischt werden. Für das analoge Spielvergnügen stehen Brettspiele zur Verfügung. Führungen werden um 14 und um 16 Uhr angeboten, außerdem kann mit einer Quiz-Rallye die Ausstellung eigenständig erkundet werden. Geöffnet von 12 bis 18 Uhr.

Oldenburger Nähmaschinen-Museum startet

Das erste Oldenburger Nähmaschinen-Museum befindet sich in der Buchhandlung Lübbers, Staulinie 14-15. Kerstin Kröger und Zwantine Lübbers betreiben das Museum privat und haben zirka 25 Exponate dafür aufgestellt. Die älteste Maschine ist aus dem Jahr 1873. Die eigentliche Eröffnung findet im Juni statt. Geöffnet am Museumstag von 13 bis 18 Uhr.

Landesmuseum Natur und Mensch

Ganztägig werden kleine Aktionen wie ein Archäologie-Quiz und Führungen angeboten. Um 11.15 Uhr geht es um den Menschen und seine Umwelt im Wandel der Zeit und die Familienführung wird nach dem Motto „Alter Schuh oder neue Erfindung?“ stattfinden. Als besonderen Höhepunkt haben die Besucher an diesem Tag die Möglichkeit, Ausstellungsmöbel der soeben beendeten Sonderausstellung „Erzähl mir vom Tier“ zu erstehen. Erst vor Kurzem ging nach sechs Monaten Laufzeit die Sonderausstellung zu Ende. Viel Zeit und Mühe wurden im Landesmuseum Natur und Mensch in die Herstellung der Ausstellungselemente gesteckt, welche in Kooperation mit einem Berliner Gestaltungsbüro entstanden sind. Um den Möbelstücken und Dekorationen ein zweites Leben zu schenken, können am Internationalen Museumstag Podeste, Regale, Banner und noch vieles von den Besuchenden erworben werden. Damit verfolgt das Museum auch das Prinzip der Nachhaltigkeit und des „No Waste“ Gedanken. Geöffnet von 10 bis 18 Uhr.

Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte

Passend zum diesjährigen Motto steht die Sonderausstellung „Zwischen Utopie und Anpassung – Das Bauhaus in Oldenburg“ mit Führungen für die ganze Familie und Mitmach-Aktionen im Fokus. Bei einer Kostümführung im Oldenburger Schloss gibt Graf Anton Günther Einblicke in seine Regierungszeit und lässt die Traditionen am Oldenburger Hofe lebendig werden. Eine Führung durchs Prinzenpalais lädt Besucherinnen und Besuchern dazu ein, die künstlerischen Praktiken des Expressionismus näher kennenzulernen. Details zum Programm im Oldenburger Schloss und Innenhof, Augusteum und im Prinzenpalais: www.landesmuseum-ol.de/veranstaltungen/event/internationaler-museumstag.html. Geöffnet von 10 bis 18 Uhr.

Horst-Janssen-Museum

Im Horst-Janssen-Museum sind die Besucherinnen und Besucher eingeladen, Teil der neuen Ausstellung „Natur Schöpfen“ zu werden, indem sie an zwei Mitmach-Stationen selbst kreativ werden. Die Ausstellung wird am 17. Mai eröffnet und dreht sich um das Thema Nachhaltigkeit. Sowohl Farben als auch Papier können vor Ort selbst aus Naturmaterialien hergestellt werden. In diesem Sinne findet von 10 bis 18 Uhr ein Workshop statt, bei dem der Papiermacher Matthias Schwethelm aus der Wurzel des Japanischen Staudenknöterichs Papier schöpfen wird. Dies nimmt mehrere Stunden in Anspruch, sodass die Besucherinnen und Besucher im Laufe des Tages verschiedene Stadien erleben und auch selbst Hand anlegen können. Darüber hinaus gibt es zwei Führungen: Um 11 Uhr stellt sie die aktuelle Ausstellung vor, um 14 Uhr widmet sie sich Horst Janssen und seinem Verhältnis zur Natur. Geöffnet von 10 bis 18 Uhr.

Stadtmuseum Oldenburg

Im Stadtmuseum Oldenburg gibt es im Schauraum eine Ausstellung der Holzbildhauerin Maren Panke zu sehen. Um 16 Uhr können die historischen Villen bei einer Kostümführung mit Geraldine Dudek erkundet werden. In zeittypischer Kleidung rückt sie Museumsgründer und Kunstsammler Theodor Francksen in den Mittelpunkt. Briefe und Tagebücher sowie Ausstellungsexponate und Kunstwerke aus dem Museumsmagazin vermitteln einen Eindruck über das Leben und die Zeit in Oldenburg zur Jahrhundertwende. Geöffnet von 10 bis 18 Uhr.

Edith-Russ-Haus für Medienkunst

Das Edith-Russ-Haus für Medienkunst bietet drei öffentliche Führungen um 11, 15 und 17 Uhr durch die aktuelle Ausstellung „Red Umbrella Struggles“ an. Die internationale Gruppenausstellung setzt sich mit dem umstrittenen und facettenreichen Thema Sexarbeit auseinander. Zu sehen sind unter anderem Fotografien des Projekts, das den roten Regenschirm als internationales Symbol der Bewegung für die Rechte von Sexarbeitenden etabliert hat. In so verschiedenen Medien wie Fotografien, Archivmaterialien, Installationen und Dokumentarfilmen zeigt die Ausstellung die künstlerischen Versuche, durch Dialoge mit Sexarbeitenden ein besseres Verständnis für das schwierige Thema zu entwickeln. Geöffnet von 10 bis 18 Uhr.

Auch in der Region öffnen die Museen ihre Tore. Hier sind sie und weitere allgemeine Informationen zu finden: museumstag.de/programm Zwei Beispiele:

Franz Radziwill Haus (Dangast, Sielstraße 3)

Der Maler Franz Radziwill hat 60 Jahre seines Lebens in Dangast verbracht. 1923 erwarb er das kleine Fischerhaus an der Sielstraße und baute es nach seinen eigenen Plänen aus. Gebäude und Einrichtung des Anwesens sind im ursprünglichen Zustand erhalten und stellen als „gemauerte Künstlerbiografie“ eine Art Gesamtkunstwerk dar. Auf einzigartige Weise vermittelt das Haus die Verbindung von Radziwills Alltag und der Entstehung seines künstlerischen Werkes. Die neue Jahresausstellung „Inszenierte Bildräume“ zeigt rund 30 ausgewählte Leihgaben aus Privatsammlungen und Museen, die Radziwills Umgang mit Perspektive verdeutlichen. Geöffnet von: 11 bis 18 Uhr.

Küstenmuseum Wilhelmshaven (Weserstraße 58)

Um Schallplattenhüllen geht es im Küstenmuseum Wilhelmshaven.

Um Schallplattenhüllen geht es im Küstenmuseum Wilhelmshaven.
Foto: Hipgnosis

Wolfgang „Wolle“ Willig, ein Gastronom und DJ, führt im Küstenmuseum Wilhelmshaven um 13 und 15.30 Uhr durch die Ausstellung „Daring to dream – Hipgnosis“. Hipgnosis, ist das legendäre britische Foto-Design Studio, das von den Pink Floyd Freunden Aubrey Powell und Storm Thorgerson gegründet wurde. Hipgnosis gestaltete zwischen 1968 und 1983 verschiedene Schallplattenhüllen – darunter einige der berühmtesten LP-Cover der Musikgeschichte: Atom Heart Mother, Dark Side of the Moon, Wish You Were Here, Animals (Pink Floyd), Houses of the Holy und Presence (Led Zeppelin), The Lamb Lies Down on Broadway (Genesis), Scratch, (Peter Gabriel) u.a. Diese Ikonen des Progressive Rock erhoben Album Cover Art zu populärer Kunst. Es ist die letzte Gelegenheit, die Ausstellung zu sehen, die an diesem Tag endet. Geöffnet von 11 bis 17 Uhr.

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