Kultur

Terrakotta-General wacht im Museumsgarten

Ab sofort steht der Terrakotta-General Yuan im Garten des Oldenburger Stadtmuseums.

Ab sofort steht der Terrakotta-General Yuan im Garten des Stadtmuseums.
Foto: Stadt Oldenburg

Oldenburg (red) Die rund acht Millionen Einwohner zählende chinesische Metropole Xi’an verlieh Oldenburgs Oberbürgermeister Prof. Dr. Gerd Schwandner im Oktober des vergangenen Jahres die Ehrenbürgerwürde. Xi’ans Stadtoberhaupt Jun Dong überreichte seinem Oldenburger Amtskollegen in einer feierlichen Zeremonie die Urkunde und kündigte als weitere besondere Ehrengabe eine außergewöhnliche Nachbildung eines Terrakotta-Generals an. Der 1,93 Meter große und 250 Kilogramm schwere General Yuan‘ ist mittlerweile in Oldenburg angekommen und wurde im Garten des Stadtmuseums feierlich enthüllt.

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Bei dem Oldenburger Terrakotta-General Yuan handelt es sich um ein exklusives Einzelstück. Die Generäle stellen innerhalb der über 8000 Tonkrieger in den Grabanlagen, von denen bislang erst etwa 1500 freigelegt werden konnten, eine besondere Gruppe dar. Sie sind von großer, mächtiger und kräftiger Statur, tragen doppelte bemalte Waffenröcke und Schuppenpanzer mit auffälligen Schleifen auf der Brust, Schultern und Rücken sowie rechteckige Schuhe mit der nach oben gekrümmten eleganten Spitze. Die Oberflächen sind damit wesentlich auffälliger und sorgfältiger modelliert als bei Offizieren niedrigen Ranges. Die Kopfbedeckung besteht aus einer zweiteiligen, kunstvoll gefalteten und gestärkten Vogelkappe.

Die Stadt Oldenburg pflegt seit 2007 im Rahmen einer strategischen Partnerschaft intensive Beziehungen zur chinesischen Metropole Xi’an. Sie gilt als eine der aufstrebenden Kultur- und Wirtschaftsmetropolen im Reich der Mitte und besitzt historisch eine seit Jahrhunderten starke Verbindung nach Europa, weil Xi’an der asiatische Ausgangspunkt der Seidenstraße war. Auch in der chinesischen Geschichte nimmt Xi’an eine zentrale Rolle ein, war es doch Hauptstadt des ersten chinesischen Kaiserreiches.

In der Neuzeit trat Xi’an 1974 wieder in das Bewusstsein der Europäer, als archäologische Grabungen die sagenumwobene Terrakotta-Armee zu Tage förderten. Seit 1987 zählt die berühmte Ton-Armee zum Weltkulturerbe und ist auf der UNESCO-Liste verankert. Xi’an ist ein chinesischer Schwerpunktsitz weltweiter Telekommunikations- und Technologiekonzerne wie Huwei, Fujitsu und Siemens sowie des chinesischen Automobilgroßkonzernes Shaanxi und zudem neuer Forschungs- und Entwicklungsstandort der chinesischen Luftfahrtindustrie.

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