Kultur

Theater k: Außergewöhnliche Spielorte bevorzugt

Seit 28 Jahren existiert das Theater k an der Bahnhofstraße 11. Es gehört zur Kulturetage Oldenburg und hat starke politische Wurzeln.

Uwe Bergeest gibt den „Messias“, Markus Weiß ist der blonde Engel.
Foto: Kulturetage

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Oldenburg (zb) – Seit 28 Jahren existiert das Theater k an der Bahnhofstraße 11. Es gehört zur Kulturetage Oldenburg und hat starke politische Wurzeln. „Damals konfrontierten wir das Publikum mit schwerer politischer Kost, die geradezu von uns erwartet wurde“, erinnert sich Uwe Bergeest, der seither als fester Schauspieler im Theater k auf der Bühne steht und zurzeit die künstlerische Leitung hat.

„Die Zeiten haben sich gewandelt“, sagt er und bedauert das keineswegs. „Das ist normal, dass sich die Themen und die Bedürfnisse in 28 Jahren ändern“, findet er. Auch Großproduktionen, mit denen das Theater k anfangs für Furore sorgte, werden heute nicht mehr nachgefragt. Gegenwärtig produziert das freie Theater bis zu drei Stücke pro Jahr. Es verfügt über drei feste Schauspieler und engagiert je nach Bedarf Schauspieler von außen. „Oft verpflichten wir auch Gastregisseure“, berichtet Uwe Bergeest, der die große Bandbreite von Boulevard bis zum politischen Theater bevorzugt.

Die außergewöhnlichen Spielorte – ob in der ehemaligen Brandt-Werft im Oldenburger Hafen, im Schlossgarten, im Gartenhaus Eversten oder im inzwischen längst abgerissenen Hallenbad auf dem Schlossplatz, um nur einige Beispiele zu nennen, haben überlebt. „Das gehört zu unserem Markenzeichen“, sagt Uwe Bergeest und erinnert sich an seinen Auftritt als Ozeanpianist allein im Riesenbecken des einstigen Hallenbades. Das italienische Stück „Novecento“, handelt von einem fiktiven und sehr virtuosen Pianisten namens Novecento am Anfang des 20. Jahrhunderts. Es ist die Legende vom Ozeanpianisten, der einen Monolog hält und dabei Klavier spielt.

„Das war schon ein besonderes Gefühl in dem leeren Becken ganz allein am Flügel zu sitzen und die Leute zu unterhalten“, erinnert sich Bergeest. Er mag die ungewöhnlichen Spielorte, weil die Künstler zusätzlich gefordert werden. Umgekehrt ziehen sie Publikum an. Das Stück ist wiederaufgenommen und spielt jetzt im Theater k. Ein vollkommen anderes Ambiente, aber genau das ist die Herausforderung für Uwe Bergeest.

„Wir wollen die Menschen in ihrer Gefühlswelt abholen. Es soll etwas mit ihnen geschehen, sie sollen berührt werden und etwas mit nach Hause nehmen“, sagt er. „Theater“, so schwärmt er, „ist eben keine Konserve. Jede Aufführung ist anders und es findet konkretes Erleben statt, ein unschätzbarer Vorteil gegenüber Fernsehen und Film“, findet er. Dass im Theater k die Regisseure keine Ansagen machen, sondern Stücke im Dialog mit den Schauspielern erarbeiten, hält er für einen zusätzlichen Vorteil. „Da werden Themen von mehreren Leuten erarbeitet und diskutiert, das ist immer besser“, glaubt er, „weil viele Köpfe mehr wissen als einer.“

Als Renner entpuppt sich gerade „Alte Liebe“, eine Ehekomödie nach dem Roman von Elke Heidenreich und Bernd Schuster. „Es ist unterhaltsam und gleichzeitig anspruchsvoll und so manch ein Zuschauer erkennt sich wieder. „Da wird gelacht und es bleibt das Lachen buchstäblich im Halse stecken. Der Bogen ist weit gespannt“, sagt Uwe Bergeest, der die Vielfalt der Rollen mag. Auch das Publikum honoriert die Arbeit. Die Menschen kommen aus der gesamten Region, freut sich der künstlerische Leiter und sieht sich und sein Team in der Arbeit bestätigt und strebt das 30-Jährige Bestehen in 2016 an.

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1 Kommentar

  1. Frank
    15. März 2015 um 16.34 — Antworten

    Danke für den Beitrag! Zur Ergänzung:
    Inzwischen haben zwei neue Stücke Premiere gehabt und werden weiter gespielt:
    „Der letzte Vorhang“ (http://www.kulturetage.de/index.php?id=251-; nächste Aufführungen im Kultursommer 2015) und „Im Haifischbecken“ (http://www.kulturetage.de/index.php?id=252-; nächste Aufführungen am 19. und 20. März 2015).

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