Theater

Staatstheater: Ovationen für Kammerschauspielerin Elfie Hoppe

Elfie Hoppe wurde mit langem Applaus und stehenden Ovationen als neu ernanntes Ehrenmitglied im Oldenburgischen Staatstheater gefeiert.

Elfie Hoppe wurde mit langem Applaus und stehenden Ovationen als neu ernanntes Ehrenmitglied im Oldenburgischen Staatstheater gefeiert.
Foto: Stephan Walzl

Oldenburg (vs) Der Applaus wollte keinen Ende nehmen, als sich Rita Martens vom Ensemble der August-Hinrichs-Bühne (AHB) und Kammerschauspielerin Elfie Hoppe nach der Premiere von „De Ruum Maten“ im Kleinen Haus des Oldenburgischen Staatstheaters verbeugten. Genereralintendant Christian Firmbach setzte dem Jubel die Krone auf, als er Elfie Hoppe zum Ehrenmitglied des Oldenburgischen Staatstheaters ernannte.

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Es habe einige Tassen Kaffee gekostet, um die Kammerschauspielerin nach 13 Jahren wieder dazu zu bewegen, in einer Hauptrolle auf der Bühne des Staatstheaters zu stehen, erzählte Christian Firmbach. Die Investition hat sich gelohnt, denn die 76-Jährige zeigt, dass sie es noch drauf hat, ihr Publikum mit Spielfreude zu begeistern. Rita Martens, langjähriges Mitglied der AHB, steht diesem Können in Nichts nach. Das zweisprachige Experiment des amerikanischen Stückes „The Roomate“ von Jen Silverman in der niederdeutschen Fassung von Hartmut Cyriaks und Peter Nissen (deutsche Fassung von Barbara Christ) ist gelungen. Dass die Wahl der Hauptrollen in dieser Komödie um zwei komplett unterschiedliche Frauen im gesetzten Alter auf Rita Martens und Elfie Hoppe fiel, scheint wie selbstverständlich. Hochdeutsch trifft auf Plattdeutsch. Biedere Seniorin aus Iowa trifft auf ausgebuffte Lebenskünstlerin aus New York City. Missverständnisse und Konflikte sind dabei vorprogrammiert, wenn diese zwei Kulturen und Lebensmuster aufeinanderprallen.

Paraderollen für zwei große Frauen des Staatstheaters

„De Ruum Maten“ handelt von Sharon (Rita Martens) im bescheidenen Iowa City, die sich nach der Scheidung dazu durchringt, im großen Haus eine Mitbewohnerin („Roomate“) aufzunehmen. Ihr wöchentlicher Höhepunkt liegt im Besuch ihres Leseclubs. Robyn, gespielt von Elfi Hoppe, wirbelt als „Roomate“ aus der Bronx ihren beschaulichen Alltag gehörig durcheinander. Neben vielen Umzugskartons und reichlich Krimskrams, inklusive selbst gezüchteter Marihuana-Pflanzen, bringt Robyn einige Geheimnisse mit. Sharon ist fasziniert von der lebensfrohen Mitbewohnerin und versucht ihr nachzueifern. Beide Frauen haben ihre eigene Lebens- und Leidensgeschichte zu erzählen, die in der Zweisprachigkeit amüsieren und beide Protagonistinnen zueinander führt.

Rita Martens (links) und Elfie Hoppe begeistern das Publikum in „De Ruum Maten“ im Kleinen Haus des Oldenburgischen Staatstheaters.

Rita Martens (links) und Elfie Hoppe begeistern das Publikum in „De Ruum Maten“ im Kleinen Haus des Oldenburgischen Staatstheaters.
Foto: Stephan Walzl

Rita Martens und Elfie Hoppe spielen sich in der deutschen Erstaufführung von Dorothee Hollender gekonnt die Bälle zu und sorgen immer wieder für Szenenapplaus. Zur guten Stimmung trägt auch die Musik der 1970er Jahre bei, zu denen die beiden Frauen singen und tanzen. Nicht im Stück vorgesehen ist der offene Auftritt der Souffleuse, die in Oldenburg als Tanya (Sabine Eilers) als Erzählerin eingebaut wurde.

Nach der Pause bekommt die Komödie etwas mehr Tiefgang, der nach einem Interview mit der Autorin Jen Silverman auch Inhalt ihres Stückes sei. Zwei reife Frauen stehen mit ihrer Geschichte im Mittelpunkt eines Theaterstückes, was nach ihrer Ansicht selten anzutreffen sei. Dennoch kratzt die Oldenburger Inszenierung nur an der Oberfläche und setzt auf das komödiantische Talent der Hauptdarstellerinnen.

Vorstellungstermine und Karten gibt es unter www.staatstheater.de.

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