Kultur

Im neuen Domizil bildende Kunst transportieren

Beate Anneken und Wolfgang Heppner von der Werkschule Oldenburg vor einem Kunstwerk von Martin McWilliam.

Beate Anneken und Wolfgang Heppner vor einem Kunstwerk von Martin McWilliam.
Foto: Katrin Zempel-Bley

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Oldenburg (zb) – Die Werkschule Oldenburg, Werkstatt für Kunst und Kulturarbeit, ist vom Hochheider Weg in die Rosenstraße 41 – nur einen Katzensprung vom Bahnhof entfernt – gezogen und hat das Gebäude „Kunstforum Oldenburg“ getauft. Am 9. und 10. Januar laden die künstlerische Leiterin Beate Anneken und Geschäftsführer Wolfgang Heppner zu zwei Tagen der offenen Tür ein.

Das Ereignis ist verbunden mit einer Ausstellung von 25 professionell arbeitenden Künstlern, die alle im Kunstforum Oldenburg mitarbeiten und alle künstlerischen Bereiche vertreten. Die Künstler sind anwesend, führen Gespräche, demonstrieren ihre Arbeit oder halten kurze Vorträge.

Der Umzug aus einer städtischen Liegenschaft war notwendig geworden, weil das alte Gebäude einsturzgefährdet und nicht mehr sanierungsfähig war. Inzwischen sind Brennöfen, Rohmaterial, Mobiliar und vor allem Kunstwerke in das neue vierstöckige, lichtdurchflutete Gebäude mit Fahrstuhl umgezogen. Statt 650 stehen der Werkschule neuerdings 750 Quadratmeter zur Verfügung.

Rund 220 künstlerisch interessierte Menschen aus Oldenburg und allen umliegenden Landkreisen besuchen pro Woche die vor 32 Jahren gegründete Werkschule, um sich in den Bereichen Bildhauerei, Malerei, Keramik, Foto und Film von Profis fortbilden zu lassen. Die meisten von ihnen sind Frauen im Alter zwischen 35 und 80 Jahre. Viele von ihnen haben die Kunst für sich entdeckt und gehören längst zu den Stammkunden.

Neuerdings beobachtet Beate Anneken einen neuen Trend. So verzichten Mitarbeiter zum Beispiel auf einen Betriebsausflug und kommen stattdessen für ein paar Stunden in die Werkschule, um dort alles über Keramik oder andere Kunstbereiche zu erfahren. Auch Freundeskreise nutzen solche Angebote und manch ein Teilnehmer bleibt ihr anschließend treu. Egal, ob Anfänger oder Schonkönner, alle Kurse werden sowohl theoretisch und praktisch intensiv in den verschiedenen Werkstätten und Ateliers begleitet.

Langfristig und kontinuierlich angelegte soziokulturelle Projekte finden mit der Werkschule im Kunstforum Oldenburg weiterhin ebenso ihren Ort wie auch spezialisierte Weiterbildungsangebote für pädagogische Berufe, über das ganze Jahr hindurch laufende Mappenkurse für angehende Kunststudierende oder Kreativworkshops, Inhouse-Seminare für die Wirtschaft und vieles mehr.

Die Robe heißt dieses Werk von Christa Baumgärtel, das am Tag der offenen Tür der Werkschule zu sehen ist.

„Die Robe“ heißt dieses Werk von Christa Baumgärtel, das am Tag der offenen Tür zu sehen ist.
Foto: Katrin Zempel-Bley

Der seit Jahren von der Werkschule veranstaltete Internationale Keramikmarkt im August auf dem Oldenburger Schlossplatz mit seinen parallel laufenden spezialisierten Seminar- und Ausstellungsprogramm profitiert vom neuen Standort, der nur einen Katzensprung vom Kunstforum Oldenburg entfernt liegt.

Finanziert wird die Werkschule von der Stadt Oldenburg, die einen Zuschuss in Höhe von rund 162.000 Euro gewährt. Zusätzliches Geld kommt durch die Kursgebühren und Sponsoring herein. Ein Sponsor wird gegenwärtig für ein Flüchtlingsprojekt gesucht, das primär vom Land Niedersachsen für ein Jahr finanziert und im März gestartet wird. „Die Förderung allein reicht nicht aus“, sagt Anneken, die auf Unterstützung aus der Öffentlichkeit hofft.

Mehr Informationen sind unter www.werkschule.de zu finden.

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