Kultur

Witzige und geistreiche Limericks ausgezeichnet

Landschaftspräsident Thomas Kossendey, die Gewinner Ruth Hinsch, Klaus Hinsch, Eckhard Grotelüschen und Simon Schmidt, die Jury-Mitglieder Oliver Schoenbeck (Universitätsbibliothek Oldenburg, AG Bibliotheken) und Jurymitglied Bärbel Gerdes (Hochschulbibliothek der Jade Hochschule, AG Bibliotheken) sowie Gewinnerin Christina Randig.

Landschaftspräsident Thomas Kossendey, die Gewinner Ruth Hinsch, Klaus Hinsch, Eckhard Grotelüschen und Simon Schmidt, die Jury-Mitglieder Oliver Schoenbeck (Universitätsbibliothek Oldenburg, AG Bibliotheken) und Jurymitglied Bärbel Gerdes (Hochschulbibliothek der Jade Hochschule, AG Bibliotheken) sowie Gewinnerin Christina Randig.
Foto: Katrin Zempel-Bley

Oldenburg (zb) Wer schreibt den besten Limerick rund um die Themen Lesen und Bibliotheken? Die Arbeitsgemeinschaft Bibliotheken der Oldenburgischen Landschaft, der rund 300 Bibliotheken im Oldenburger Land angehören, hat anlässlich des Welttages der Bibliotheken am 24. Oktober 2018 witzige, scherzhafte und aussagekräftige Gedichte mit fünf Zeilen nach dem Reimschema „Da war mal ein Leser aus Zwischenahn / der fing seine Bücher von hinten an / Schnell kam er ans Ende / All seiner Bände / Drum bot sich für ihn klar das Ausleihen an“ gesucht. 228 Beiträge wurden eingesendet, acht wurden jetzt prämiert.

Anzeige

„Dass so viele schöne und witzige Kurzdichtungen entstanden sind, zeigt, wie kreativ die Menschen im Oldenburger Land und darüber hinaus sind“, freut sich Landschaftspräsident Thomas Kossendey. Tatsächlich waren sie nicht nur kreativ. Klaus und Ruth Hinsch aus Rastede störten sich an dem „eher holprigen Beispiel-Limerik. Wir wollten es besser machen“, sagt das Paar, was ihm auch gelang. Beide erhielten jeweils einen Buchgutschein in Höhe von 50 Euro für ihren Limerick. Christina Randig findet das Schreiben von Limericks „gesellig und es bereitet Spaß.“ „Ich habe immerhin drei Stunden benötigt, bis ich meinen Limerick zusammengezimmert habe“, verrät Simon Schmidt.

„Ziel des Wettbewerbs war es, dass sich Menschen mit dem Thema Bibliotheken auseinandersetzen. Weil die Messlatte diesmal ziemlich hoch lag, sind wir besonders erfreut über die große Resonanz“, sagt AG-Leiter Florian Isensee aus Oldenburg. „Immerhin nahmen Menschen aus der ganzen Republik teil“, freut er sich. „Vom Bodensee über Frankfurt bis an die Küste.“

Ein Limerick ist ein kurzes Gedicht mit fünf Zeilen. Die erste, zweite und fünfte Zeile reimen sich aufeinander und die dritte und vierte. Die erste, zweite und fünfte Zeile soll bis zu neun Silben haben, die dritte und vierte hingegen fünf oder sechs. „Den Gewinnern ist es gelungen, die Bibliotheken in den Limericks auf witzige und geistreiche Weise mit ihren Schwächen zu konfrontieren oder sie haben mit Klischees gebrochen.“

Bibliotheken seien ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft, findet Florian Isensee. Deshalb standen sie beim Wettbewerb im Mittelpunkt. Bibliotheken sind vor allem zu Lernorten geworden, an denen sich Menschen treffen und gerne aufhalten. Bibliotheken sorgen für Wissensvermittlung, die bereits im Kindergartenalter beginnt. Und sie sind Orte ohne Konsumzwang und Orte der Ruhe. „Wenn es mit ihrer Hilfe gelingt, das Feuer fürs Lesen zu entfachen, dann ist viel gewonnen“, meint Thomas Kossendey, für den Lesen Fernsehen im Kopf ist. „Das sollten wir jungen Menschen schmackhaft machen“, findet er.

Prämierte Limericks

„Da war mal ein Kerl aus Rastede,
den nannten die Kumpel „Knast Ede“.
Las Märchen im Kittchen
von Rotkäpp, Schneewitchen;
und Stories noch mehr – er las jede.“
Klaus Hinsch

„Es war mal ’ne Frau vom Dorf Loye,
die holt aus Büchern sich Schläue.
Der Kauf von ’nem Buch
war ihr nicht genug –
jetzt leiht sich viele ganz neue.“
Ruth Hinsch

„Die Bibliothekarin von heute,
die stolz den Bestand betreute,
zieht Bücher in Massen
über Scanner gelassen
zur Freude der eiligen Leute.“
Marianne Garbe

„Es traf eine Witwe aus Bern
in der Bücherei ’nen belesenen Herrn
seitdem ist mit lesen
nicht viel mehr gewesen
sie haben sich einfach zu gern.“
Henriette Kreuzburg

„Ein Krimi-Freund wohnt an der Wapel;
er legt seine Bücher auf Stapel.
Sein Freund kam aus Emden
Und sah’s mit Befremden:
„Das macht man doch nicht mit Miss Marple!“
Eckhard Grotelüschen

„Es war mal ein Mädel aus Ofen,
das konnte des Nachts nur schlecht schlofen.
Die Oma sprach: „Mandy,
greif zum Buch statt zum Handy“.
Flugs konnte sie wunderbar poofen.“
Ulla Meyer

„Ein eifriger Bibliothekar
Dem ging eine Sache recht nah
Bücher zu trennen
Die lange sich kennen
Er wurde alsbald Archivar.“
Simon Schmidt

„Ein Mann Mitte dreißig aus Seesen
Saß tagelang trinkend am Tresen;
Da fiel ihm am Ende
Ein Buch in die Hände,
Das war’s mit dem Trinken gewesen.“
Christina Randig

Vorheriger Artikel

Kriminalstatistik: Weniger Straftaten

Nächster Artikel

Stadtmuseum zeigt Oldenburger Standpunkte

Keine Kommentare bisher

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.