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Allensbach-Umfrage: Grüne werden immer negativer gesehen

Grünen-Parteitag (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Die Grünen haben laut einer neuen Allensbach-Umfrage seit der Bundestagswahl 2021 so sehr an Ansehen verloren wie keine andere Partei der Ampelkoalition. Zugleich schreibt ihnen eine wachsende Zahl von Bürgern besonders großen Einfluss auf die Politik der Bundesregierung zu.

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43 Prozent der Befragten sind der Ansicht, die Politik der Ampel werde besonders stark von den Grünen geprägt, so ein Ergebnis der Erhebung im Auftrag der FAZ. Über die FDP sagen das 19 Prozent, während die Kanzlerpartei SPD nur für zehn Prozent die dominierende Partei in der Koalition ist. Dieses Kräfteverhältnis wird von denen, die in der Bundesregierung vor allem eine grüne Handschrift wahrnehmen, zu 79 Prozent kritisch gesehen.

Die Grünen sind laut der Umfrage mit einer stark gewachsenen Ablehnung in der Bevölkerung konfrontiert. Äußerten in einer Umfrage vor fünf Jahren nur 25 Prozent, dass ihnen die Partei gar nicht gefalle, so ist dieser Wert nun auf 56 Prozent gestiegen. Der Anteil derer, denen die Grünen teilweise gefallen, ist in der gleichen Zeit von 41 auf 27 Prozent gesunken. Nur noch acht Prozent antworteten jetzt, dass ihnen die Grünen gut gefielen, gegenüber 18 Prozent im Jahr 2019.

An der Spitze der Gründe für diese Entwicklung steht der von 67 Prozent geteilte Eindruck, die Grünen wollten der Bevölkerung zu viele Vorschriften machen. 63 Prozent stimmten der Aussage zu, dass die Grünen oft an den tatsächlichen Sorgen der Menschen vorbei redeten. Fast die Hälfte der Befragten – 48 Prozent – meinen, die Grünen gefährdeten den Wohlstand im Land. 40 Prozent sehen durch deren Politik direkte Nachteile für sich selbst.

Gleichzeitig sind die Grünen aber auch die einzige Partei der Ampel, die derzeit hoffen kann, bei der kommenden Wahl etwa gleich stark abzuschneiden wie bei der vorigen. 2021 erzielten sie mit 14,8 Prozent ihr bisher bestes Ergebnis. In der aktuellen Allensbach-Umfrage liegen die Grünen bei 14 Prozent, während die SPD mit 15 Prozent gegenüber ihrem Ergebnis in der vergangenen Bundestagswahl fast elf Punkte verloren hat. Die FDP müsste mit fünf Prozent um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen.

Für die Umfrage wurden zwischen dem 1. März und dem 14. März genau 1.027 Personen befragt.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Grünen-Parteitag (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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3 Kommentare

  1. W. Lorenzen-Pranger
    21. März 2024 um 10.08 — Antworten

    Es ist wie in der Antike, der Überbringer der schlechten Nachrichten wird geköpft. Dabei kritisieren Nachbarstaaten die mangelhaften Bemühungen Deutschlands zum Umweltschutz scharf, nur berichten selbst die angeblichen Qualitätsmedien viel zu wenig darüber. Was eine Pop-Musik Gruppe in Norwegen bewirkte, nämlich daß erheblich mehr als die Hälfte aller Bürger E-Autos fahren, wäre hier ein Skandal und die Musiker längst in Bayern inhaftiert, dafür hätte „Herr“ Söder plus schmieriger Hetzpresse längst persönlich gesorgt.
    Es wird für die Mehrheit der Deutschen höchste Zeit, nicht nur die Tatsachen unserer wirklichen Probleme zu sehen, sondern auch konsequent danach zu handeln. Dafür stehen die Grünen, und wer gestern einen gewissen Nuhr bei Maischberger gesehen hat, dem kann nur noch Angst und Bange werden ob seiner Ignoranz. Natürlich aber feiert das eine „Zeitung“, als wäre er der einzige Gast dieser Sendung gewesen. Dabei ist der nicht einmal ein Kabarettist, eher schon ein drittklassiger Einpeitscher der Verblödung pur und jedem Lernprozess abholen.

    • Manfred Murdfield
      21. März 2024 um 11.30 — Antworten

      Nun, das s.g. deutsche Volk in den Grenzen von Trizonesien, liebäugelt doch wohl mit dem Zeitgeist des Biedermeier.

    • W. Lorenzen-Pranger
      21. März 2024 um 13.36 — Antworten

      Letztes Wort, sollte „abhold“ werden – die Autokorrektur mal wieder…

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