Baerbock sieht unterschiedliche Signale aus Syrien
Bei ihrem Besuch in Syrien hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nach eigenen Angaben als ersten Eindruck die „Zerrissenheit der Gesellschaft“ wahrgenommen.
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Einerseits „die große Hoffnung, dass nach den Jahren des Bürgerkrieges endlich Freiheit für alle möglich ist und auf der anderen Seite die Sorge, dass diese Freiheit und die Hoffnung vielleicht doch wieder zerplatzt, gerade für Frauen“, sagte Baerbock der ARD. „Wo Frauenrechte mit Füßen getreten werden, ist niemand frei in einer Gesellschaft“, ergänzte die Außenministerin.
Die Signale der letzten vier Wochen seien unterschiedlich gewesen, so Baerbock. Mal habe es „Hoffnungsschimmer gegeben und mal Äußerungen, wo man gedacht hat, o weh, das geht dann doch in die falsche Richtung“.
Die Zukunft Syriens habe auch Auswirkungen auf Europa. Menschen, die für den Wiederaufbau in Syrien gebraucht würden, so Baerbock, „die kommen natürlich nur, wenn sie wissen, auch ihre Töchter sind vor Ort sicher“. Dass der neue Machthaber Ahmed al-Scharaa ihr den Handschlag verweigert habe, „zeigt, aus welcher ideologischen Ecke er kommt“. Gerade deshalb seien solche Gespräche für sie wichtig, sagte die Außenministerin.
„Man schaut sich in die Augen und da kann man bemerken, ob es tiefe Ideologie ist, dass man Frauen nicht die Hand gibt“. „Wir als Europäer wollen nicht Geldgeber für eine Islamisierung sein“. Aber man solle doch die Chance ergreifen, „auch wenn der Weg steinig und ohne Garantie ist“.
dts Nachrichtenagentur
Foto: Annalena Baerbock (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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