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Böllerverbot und Kontaktbeschränkungen halbierten Notfälle

Silvester-Böller, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das weitgehende Böllerverbot und andere seinerzeit bestehende Corona-Auflagen haben in den beiden Pandemiejahren 2020 und 2021 zu einem erheblichen Rückgang der medizinischen Notfälle in der Silvesternacht geführt. Das zeigt eine Sonderauswertung von Abrechnungsdaten der Krankenkasse Barmer, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ in ihren Freitagausgaben berichten.

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Während am 31. Dezember 2018 rund 105.000 und am 31. Dezember 2019 gut 80.000 gesetzlich Versicherte wegen eines Notfalls behandelt wurden, waren es am 31. Dezember 2020 nur 55.000 Betroffene. Das entspricht im Vergleich zwischen 2018 und 2020 einem Rückgang um fast 48 Prozent beziehungsweise zwischen 2019 und 2020 einem Minus von 31 Prozent. Am 31. Dezember 2021 waren knapp 62.000 Personen in Notfallbehandlung und damit 41 beziehungsweise 23 Prozent weniger als zu den Jahreswechseln 2018 und 2019. Die Barmer konnte die Zahl der Notfälle in den Abrechnungsdaten anhand der Notfallzuschläge ermitteln.

Die einzelnen Diagnosen können daraus nicht abgeleitet werden. Jedoch liegt laut Barmer ein enger Zusammenhang zwischen dem damaligen Böller- beziehungsweise dem Ansammlungsverbot und der Anzahl der Notfallbehandlungen nahe. Wie aus der Hochrechnung weiter hervorgeht, ist die Zahl der Versicherten, die an Silvester wegen eines Notfalls behandelt werden müssen, um ein Vielfaches höher als an einem normalen Tag im Jahr. Am 31. Dezember 2018 wurden zum Beispiel 3,5 mal so viele Versicherte wegen eines Notfalls behandelt wie am 22. Oktober 2018 (rund 105.000 versus rund 30.000 Personen).

Am 31. Dezember 2019 wurden 2,5 mal so viele Menschen wegen eines Notfalls medizinisch versorgt wie zum Beispiel am 21. Oktober 2019 (gut 80.000 versus rund 32.000 Betroffene).

Foto: Silvester-Böller, über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    30. Dezember 2022 um 3.57 — Antworten

    „Während am 31. Dezember 2018 rund 105.000 und am 31. Dezember 2019 gut 80.000 gesetzlich Versicherte wegen eines Notfalls behandelt wurden, waren es am 31. Dezember 2020 nur 55.000 Betroffene.“

    Nur, daß man 2020 weder in geselliger Runde feiern konnte noch Feuerwerk erlaubt war. Viele dieser Notfälle sind natürlich, das wird hier ja schlau verschwiegen und verschleiert, auf überhöhten Alkoholgenuß und dessen Folgen zurück zu führen. Die Situation ist übrigens bei Volksfesten aller Art ganz ähnlich. Ich erinnere mich an abstruse Fälle, in denen z.B. ein Betrunkener versuchte nach einem Jahrmarktsbesuch durch einen Stacheldrahtzaun zu marschieren. Endstation, natürlich, Krankenhaus.
    Ich jedenfalls kann diese Hysterie zu Sylvester nicht so ganz nachvollziehen, wenn doch die Probleme auch andernorts auftreten – und da dann eben auch ohne Feuerwerk. Natürlich, das sei eingeräumt, ist der Umgang mit Pyrokram mit ich weiß nicht wie viel Promille keine so gute Idee, aber das gibts bei Fußballspielen hier und da ebenso – redet nur keiner wirklich drüber. Da sind die Opfer dann immerhin in aller Regel auch meist noch bis dahin Unbeteiligte, während sich an Syvester die Leute die eigenen Finger verbrennen. Lernprozess im Idealfall inclusive. 🙂

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