Nachrichten

BUND kritisiert Pläne zur Ausweitung der Prämien für E-Autos

E-Auto-Ladestation, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Pläne von Verkehrsminister Volker Wissing (FPD) kritisiert, Prämien für E-Autos zu erhöhen sowie zu verlängern. „Statt neue Impulse für die Mobilitätswende zu setzen, verharrt Bundesverkehrsminister Volker Wissing mit seiner Ausweitung der Kaufprämie für E-Autos in FDP-Klientelpolitik“, sagte BUND-Chef Olaf Bandt dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Anzeige

Statt wieder einseitig Steuergeld für den Kauf von immer mehr Autos zu investieren, müsse das Geld in eine „neue Mobilität mit weniger Autos“ investiert werden. „Fördern ohne Fordern kann die Emissionen im Verkehr nicht senken.“ Für Klimaschutz im Verkehr reiche es nicht, einzig die Antriebswende anzugehen. „Ein Schließen der Klimaschutzlücke im Verkehr ist möglich. Mobilitäts- und Antriebswende müssen hierfür aber parallel umgesetzt werden“, ergänzte Bandt.

„Es braucht ein Entlastungspaket fürs Klima: Mit wirksamen Maßnahmen wie einem Tempolimit, der Abschaffung klimaschädlicher Subventionen wie dem Dienstwagenprivileg, einer Reform der Kfz-Steuer.“ Weiter sei die Einführung eines Bonus-Malus-Systems, ein Baustopp für neue Autobahnen und eine „völlig andere Investitionspolitik“ zugunsten von ÖPNV, Schiene und nachhaltigem Stadtverkehr nötig. Volker Wissing sei gut beraten, „nicht einfach den Weg seines Vorgängers weiterzugehen“.

Foto: E-Auto-Ladestation, über dts Nachrichtenagentur

Vorheriger Artikel

Lauterbach: Ex-Post-Triage soll nicht ermöglicht werden

Nächster Artikel

Regierungschef von Sri Lanka tritt nach Massenprotesten zurück

1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    9. Mai 2022 um 15.08 — Antworten

    Warum ist es eigentlich so schwer, mal etwas difrenzierter zu denken? Nicht jeder, der im Umkreis von, sagen wir mal bis zwanzig oder auch noch dreißig Kilometer, seinen Arbeitsplatz anfährt – und dann ggf. noch etwas einkaufen muß – braucht doch zwingend ein Auto. Es gibt eine Vielzahl von Elektro-Kleinfahrzeigen, selbst mit Heizung, die für solche Entfernungen ausreichen. Wie hat neulich mal einer in einer anderen Zeitung ausgerechnet? Aus einem Auto-Akku könnte man, je nach Fahrzeugtyp, einhundertzwanzig bis einhundertsechzig (!) Fahrrad-Akkus machen – und E-Roller oder E-Kabinenroller (mit Heizung, Rückfahrkamera, Radio – und was man sonst heute zwingend zu brauchen meint) brauchen kaum viel mehr. Dazu sind solche Fahrzeuge schlimmstenfalls halb so teuer als das günstigste E-Auto.
    Ich hatte es hier schon mal mit Link eingestellt: Ein durchchnittliches Lastenrad, wie es Privatleute fahren, braucht immer noch auf zwanzig Kilometer nicht mehr als für einen Cent (!) Strom. Nicht lange her, da bewies jemand, daß man eine schwere Limusine mit für fünundzwanzig Euro Strom eintausend Kilometer weit bewegen kann. Das Experiment war nicht alltagstauglich, aber immerhin.
    Wann verabschieden sich die Deutschen endlich mal von diesem goldenen Kalb namens Auto und erkennen, daß Umweltschutz DAS Gebot der Stunde, des Tages – der nächsten Jahrzehnte ist.
    In Oldenburg hat Michael Olsen vor einiger Zeit ein Fahrrad mit der Grundfläche eines VW-Golf vorgeführt, auch andernorts baute man ähnliche Konstruktionen – und zeigte damit, wie viele Kleinfahrzeuge auf der Fläche, die ein Golf einnimmt, parken könnten. Auch das ein vernünftiges Argument.

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.