Dax startet schwach – Zoll-Hin-und-her sorgt für Verunsicherung

Der Dax ist am Freitagmorgen schwach in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 23.100 Punkten berechnet, 1,4 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag.
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„Trump sagte gestern, er achte zwar nicht auf die Schwankungen am Aktienmarkt, schob dann aber den gestrigen Ausverkauf an der Wall Street den „Globalisten“ in die Schuhe“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets. „Offenbar stört es ihn dann also doch, dass die Kurse der großen Indizes jetzt unter dem Niveau seines Amtsantritts notieren und dass die Zurücknahme der erst verordneten Strafzölle keine nachhaltige Erholung brachte. Wie sollen sich Anleger auch darauf einstellen, wenn so folgenschwere Maßnahmen wie Strafzölle von 25 Prozent fast schon im Stundentakt verändert werden.“
Trump meine mit den „Globalisten“ wohl internationale Investoren, die in europäischen Aktien seit Wochen eine Alternative zur Wall Street gefunden hätten. „Sie lassen Amerika links liegen und das dürfte die Regierung stören, die ihre Amtszeit als den Beginn eines „goldenen Zeitalters“ feiert. Noch spüren die Anleger an der Wall Street davon nichts. Ihre Stimmung ist gestern noch tiefer in den Bereich „extremer Angst“ gerutscht.“
Auch im Dax steige die Bereitschaft für Gewinnmitnahmen. Die Ausbrüche nach oben führten nicht mehr zu Anschlusskäufen, sondern würden dazu genutzt, Kasse zu machen. „Das war zu Wochenbeginn so und scheint sich nun erneut abzuspielen. Vieles hängt nun von den Arbeitsmarktdaten am Nachmittag aus den USA ab. Jetzt, wo sich die US-Wirtschaft wieder abkühlen könnte, spielt die Stabilität des Arbeitsmarktes eine große Rolle. Schwächt er sich zu stark ab, bekämen Spekulationen über eine wachsende Rezessionsgefahr Oberwasser und würden die Rufe nach Zinssenkungen der Federal Reserve lauter. Vor dem Hintergrund der Unsicherheiten um die Handelspolitik der US-Regierung wäre deshalb ein starker Arbeitsmarktbericht dieses Mal gar nicht so schlecht.“
US-Präsident Trump hat jetzt eine Exekutivverordnung unterzeichnet, die besagt, dass beschlagnahmte Bitcoin und andere Token nicht mehr verkauft, sondern als strategische Reserve gehalten werden sollen. „Anleger dürften allerdings mehr erwartet haben. Die USA kaufen nämlich so gar keine Bitcoin, sondern verkaufen nur beschlagnahmte nicht. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied, der viele Krypto-Fans enttäuscht zurücklässt. Zu der erhofften Verknappung des auf dem Markt befindlichen Angebots wird es durch diese Maßnahme jedenfalls nicht kommen“, sagte Stanzl.
Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagmorgen stärker: Ein Euro kostete 1,0844 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9222 Euro zu haben.
dts Nachrichtenagentur
Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur
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