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Ehemalige "Landshut"-Geiseln schreiben Wutbrief

Friedrichshafen (dts Nachrichtenagentur) – Ehemalige Geiseln und Befreier der 1977 entführten Lufthansa-Maschine "Landshut" appellieren an Bundeskanzlerin Angela Merkel, das Wrack und seine Geschichte endlich der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. "Wir fordern Sie auf, das im Koalitionsvertrag fixierte Vorhaben Erinnerungsort `Landshut` endlich auf den Weg zu bringen", heißt es in einem Brief, der auch an Vizekanzler und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) adressiert ist und über den der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe berichtet. Zu den Unterzeichnern gehörten ehemalige Angehörige der GSG9 sowie eine ehemalige Stewardess und der Co-Pilot Jürgen Vietor.

"Bis heute wurden wir mit unserem Trauma alleingelassen", heißt es in dem Brief weiter. Daran habe sich "in 40 Jahren wenig geändert". Der frühere Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte das Wrack der Lufthansa-Maschine 2017 gegen den Rat seiner Beamten aus Brasilien nach Friedrichshafen bringen lassen. Die geplante Ausstellung im dortigen Dornier-Museum steht jedoch vor dem Aus, weil sich Kulturstaatsministerin Grütters und Museumsdirektor David Dornier nicht über die Finanzierung einig werden. Während von Grütters für ein Berliner Museum der Kunst des 20. Jahrhunderts 364 Millionen Euro genehmigt worden seien, habe sie für die "Landshut"-Ausstellung lediglich 5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, kritisieren die Unterzeichner. An den künftigen Betriebskosten wolle sich die Kulturstaatsministerin "mit keinem Cent" beteiligen. Deutschland sei nicht reich an Symbolen seiner wehrhaften Demokratie. Das "Landshut"-Wrack bedeute hingegen "ein Glück für die Erinnerungskultur unseres freiheitlich-demokratischen Staates".

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