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EU-Wirtschaftskommissar besorgt um gesellschaftlichen Zusammenhalt

Menschen in einer Fußgängerzone (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Der EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni sorgt sich um den gesellschaftlichen Zusammenhalt Europas. Der Anstieg der Hypothekenzinsen könne zu einem „sozialen Notstand“ führen, sagte er dem „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe) und der französischen Zeitung „Les Echos“.

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Das gelte gerade für Länder wie Spanien, in denen viele Immobilienkäufer Darlehen mit variablen Zinsen abgeschlossen haben. Es gebe schon jetzt „große Unzufriedenheit“. Um die Wirtschaft zu stützen, sprach sich Gentiloni für „gemeinsame europäische Investitionsprojekte“ aus. Auch eine Ausgabe neuer EU-Anleihen müsse dabei diskutiert werden.

Einen Industriestrompreis, wie er in Deutschland diskutiert wird, sieht Gentiloni skeptisch: „Wir würden das Problem für unsere Wettbewerbsfähigkeit unterschätzen, wenn wir glaubten, nationale Subventionen seien die Lösung“, sagte er. Vielmehr sei ein „Mix aus nationalen und gemeinsamen europäischen Maßnahmen“ nötig. „Wenn wir die ökonomischen Gegensätze zwischen den EU-Staaten verstärken, helfen wir weder der deutschen noch der italienischen, der niederländischen oder französischen Wirtschaft“, mahnte Gentiloni. „Wir würden nur die Spaltung vertiefen, die für die Zukunft der EU gefährlich ist.“

Foto: Menschen in einer Fußgängerzone (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    11. September 2023 um 21.14 — Antworten

    Also – was nun? Gesellschaftlicher Zusammenhalt oder monetärer? Wenn ein Land wie Deutschland plötzlich und ohne Not beginnt, sich auch kulturell zu beschädigen, dann ist das sicher eben so bedeutsam wie seine materiellen Güter, die es einbringt. Eine Kulturgemeinschaft, die so etwas tut, ist schlicht in der bisher bekannten Identität nicht mehr eindeutig wahrnehmbar.
    „Wir“ sind gerade dabei, unsere über unglaublich lange Zeitläufe gewachsene Kultur in Teilen aufzugeben. Kein Franzose, nur ein Beispiel, käme auf eine so dämliche Idee.
    Gerade sah ich einen Krimi von 1960 – Film Noire aus Frankreich. Zitate von Rilke und Cocteau nebeneinander, die die Geschichte enorm inhaltlich vorantrieben. Heute wäre das undenkbar, ich glaube sogar, kein Fernsehkrimi-Regisseur in Deutschland würde eines der Zitate überhaupt nur kennen.
    „Geist, richtig schöner Geist,
    findet im deutschen Rundfunk und
    Fernsehen zur Gespensterstunde statt…“
    Nee, Wolfgang Neuss, nicht mal mehr da…

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