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Familienministerium bestreitet „Empfehlung“ von Pubertätsblockern

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesregierung hat nach einem Eklat um einen Beitrag auf der eigenen Informationsplattform „Regenbogenportal“ eine Empfehlung der Nutzung von Pubertätsblockern bestritten. „Die Bundesregierung empfiehlt nicht die Einnahme von Pubertätsblockern“, teilte das Familienministerium am Donnerstag mit.

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Dabei handele es sich um Medikamente, die nach „sorgfältiger medizinischer Indikation auf Grundlage von wissenschaftlichen Leitlinien“ von Fachärzten verschrieben werden könnten. Die Entscheidung über die Verschreibung liege im Ermessen der behandelnden Ärzte, so das Ministerium. „Sie informieren auch über Risiken und Nebenwirkungen.“ Die körperliche und seelische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen müsse dabei im Mittelpunkt der Behandlung stehen.

Zugleich verteidigte das Ministerium das „Regenbogenportal“. Dieses biete Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern Information zu einer „Vielzahl an Themen und Fragen rund um sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“. Der umstrittene Beitrag zu Pubertätsblockern sei „seit mehreren Jahren online“. Er informiere „in altersgerechter, leichter Sprache“, zu welchen Fragen sich betroffene Kinder, Jugendliche und Eltern beraten lassen sollten.

„Um Missverständnissen vorzubeugen“, sei der Text inzwischen angepasst worden. So solle „eindeutig“ klar werden, dass ausschließlich Ärzte über die Notwendigkeit der Einnahme von Pubertätsblockern entscheiden, hieß es. Ein Beitrag der CDU-Politikerin Julia Klöckner in den sozialen Medien hatte den Eklat am Mittwoch ausgelöst. Sie hatte der Regierung vorgeworfen, „sehr jungen, unsicheren Menschen“ Pubertätsblocker zu „empfehlen“.

In dem umstrittenen Text hieß es unter anderem: „Bist du noch sehr jung? Und bist du noch nicht in der Pubertät? Dann kannst du Pubertäts-Blocker nehmen.“

Foto: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, über dts Nachrichtenagentur

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3 Kommentare

  1. Helene Müller
    13. Oktober 2022 um 18.31 — Antworten

    Es steht noch immer auf dieser Seite, dass Pubertätsblocker empfohlen werden, dass dazu aber ein Arzt aufgesucht werden muss.
    Außerdem ist zu lesen, dass man ja eine Weile diese Medikamente nehmen könne, um die Weiterentwicklung zu stoppen, und wenn man dann später sicher ist, man befinde sich im „richtigen“ Körper, so könne man die Medikamente ja wieder absetzen. Dann entwickle man sich wieder weiter, so wie vorher.
    Ich fasse es nicht! Wo sind wir denn nur hingekommen? Das hat doch nichts mehr mit bloßer Antidiskriminierung, gegen die inzwischen wirklich kaum jemand etwas hat, zu tun! Was wollen die mit unseren kleinen (!) Kindern machen?

  2. Reinhard Hopp
    13. Oktober 2022 um 20.08 — Antworten

    Pubertätsblocker haben ungeheuer weitreichende Auswirkungen auf die körperliche und seelische Entwicklung, die Minderjährige auf gar keinen Fall angemessen überblicken können. Es gibt viele Lobbygruppen, welche dennoch dafür werben, und es gibt Ärzte, die unreflektiert jede Selbstwahrnehmung als „trans“ unterstützen – siehe die kürzliche Schließung der Londoner Tavistock-Klinik. Natürlich wirbt ein Satz wie „Dann kannst du Pubertäts-Blocker nehmen.“ für solche schweren Eingriffe und stellt sie als harmlos dar.

  3. W. Lorenzen-Pranger
    15. Oktober 2022 um 12.54 — Antworten

    „Familienministerium bestreitet…“
    Hier trifft der kohlsche Satz mal wieder voll zu: Es gibt Menschen, die bestreiten alles, nur nicht den eigenen Lebensunterhalt – den läßt man sich, wie irre und ungebildet man auch immer ist, vom Steuerzahler bezahlen…

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