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FDP-Pläne für autofreundliche Innenstädte stoßen auf Kritik

Parkraumbewirtschaftung (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Belit Onay, Oberbürgermeister von Hannover und Mitglied des Parteirats der Grünen, kritisiert FDP-Pläne für autofreundlichere Innenstädte scharf. „Es ist ein gefährlicher Irrglaube, dass man mit mehr Autoverkehr mehr wirtschaftliche Stärke in den Innenstädten schafft“, sagte Onay den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Ein entscheidender Hebel für die Wiederbelebung der Innenstädte sei die Verkehrswende.

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„Eine Politik rein für das Auto bedeutet eine Gefahr für den Standort und Einzelhandel. Das zeigen Studien, und das ist auf kommunaler Ebene eigentlich auch parteiübergreifend Konsens – etwa im Deutschen Städtetag“, sagte der Grünen-Politiker weiter. Kunden bekomme man nur in die Innenstädte, wenn es dort Orte gebe, an denen man sich gern aufhält, etwa Gastronomie, Spielplätze, kühle, schattige Orte. „Die Konkurrenz ist der Onlinehandel“, sagte Onay, „und da bestehen die Innenstädte nur, wenn die Leute gern dort sind.“

Gerade Innenstädte mit überregionaler Bedeutung müssten zwar auch mit dem Auto erreichbar bleiben, aber das heiße nicht mehr Parkflächen und mehr Durchgangsverkehr. „Das sind vergebene Ressourcen.“

Onay reagierte damit auf einen Vorstoß der FDP. Laut „Bild am Sonntag“ will die Parteispitze am Montag ein Papier mit einer Reihe von Maßnahmen beschließen, die das Autofahren in Innenstädten attraktiver machen sollen, etwa kostenloses Parken oder eine Park-Flatrate.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Parkraumbewirtschaftung (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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4 Kommentare

  1. W. Lorenzen-Pranger
    12. August 2024 um 7.28 — Antworten

    Die Zukunft wird wohl eher aussehen, wie in Houten in den NIederlanden oder wie so viele andere autofreie Städte weltweit. Aber, die Zukunft ist etwas, was FDP-ler nie im Blick haben, etwas, das sich deren Vorstellungswelt gänzlich verschließt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_autofreier_Orte

    • Manfred Murdfield
      12. August 2024 um 9.30 — Antworten

      Ich bin mir nicht sicher, ob für die Zukunft der Städte nach Vorbildern vorgegangen wird. Das hat bisher kaum geklappt. Dafür sind die Stadtgesellschaften zu unterschiedlich und oft zu eigensinnig und entscheidend sind die finanziellen und politischen Machtstrukturen. Insofern heisst es sinngemäss in der hiesigen Printpresse zum Baumschutz: „der Oberbürgermeister Krogmann ist kein Freund grüner Politik“. Was für Bäume zutrifft, wird auch beim Modal Split deutlich: im Zweifel für das Auto. Auch wenn das offiziell versucht wird, anders darzustellen. Beachtlich: Krogmann will sich zur Wiederwahl stellen. Das sichert dann ja wohl auch innenstadtnahe Parkplätze.

  2. Manfred Murdfield
    13. August 2024 um 9.44 — Antworten

    Es gab mal (z.B. in der Renaissance) die Idee der „Idealstadt“. Dazu gibt es auch was zu googlen. Es ging nicht. Dann gab es auch die „Charta von Athen“, aber lesenswert auch die „neue Leipzig-Charta“, aus der auch das taufrische Oldenburger „integrierte Stadtentwicklungskonzept 2050“ abgeschrieben, bzw. entwickelt wurde. Und erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt, oder so.

  3. W. Lorenzen-Pranger
    14. August 2024 um 17.11 — Antworten

    Kleiner Nachtrag zur Verkehrssituation in Städten generell:

    https://www.nordschleswiger.dk/de/meinung-leitartikel/ja-zu-tempo-30-innerorts-warum-wir-fakten-hoeren-sollten

    Allerdings trägt hier natürlich der Einwand, daß Fakten nichts sind, das FDP-Politiker wahrnehmen können. Das wird wohl Dänen, NIederländern, Franzosen usw. vorbehalten bleiben

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