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Fratzscher fordert Wirtschaft zu mehr Engagement gegen AfD auf

Marcel Fratzscher (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat die Wirtschaft zu einem stärkeren Engagement gegen die AfD aufgefordert. „Wenn Deutschland wirtschaftlich zukunftsfähig werden soll, dann müssen Unternehmer deutlich mehr gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und sich offen und klar gegen die wirtschaftlich höchst schädliche Politik der AfD bekennen“, sagte Fratzscher dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe).

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„Zu viele Unternehmen verhalten sich opportunistisch, da sie selbst AfD-Wähler in der Belegschaft und unter den Kunden haben“, kritisierte der DIW-Chef. Es sei dann aber „heuchlerisch und verlogen“, von der Politik die Lösung des Fachkräfteproblems zu fordern und sich gleichzeitig gegen Toleranz von Vielfalt und Zuwanderung zu stellen.

Fratzscher reagierte damit auf Thüringens SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Georg Maier, der im „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe) Teilen der Wirtschaft eine Unterstützung der AfD vorgeworfen hatte.

Unterstützung für Maier kam von Colette Boos-John, Thüringer Landesvorsitzende des Verbandes der Familienunternehmer. Maier habe „richtig erkannt“, dass die AfD „eine massive Gefahr für die Wirtschaft“ sei, sagte sie dem „Handelsblatt“.

„Sie bekämpft die dringend benötigte Fachkräfteeinwanderung und will zugleich alle Mütter von der Arbeit fernhalten.“ Außerdem isoliere die AfD das exportintensive Thüringen vom internationalen Markt. Allerdings trage die SPD als Regierungspartei eine „Mitverantwortung für den Frust vieler Thüringer, der die AfD so stark gemacht hat“, fügte Boos-John hinzu.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Marcel Fratzscher (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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4 Kommentare

  1. Manfred Murdfield
    29. Juli 2024 um 19.37 — Antworten

    Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Schlachter selber, auf geht’s mit der Vernichtung und Aufgabe von Wohlstand und Selbstbestimmung, wählt AfD und die Kleingeister, die alles hassen, was nicht einer völkischen Steinzeit-Meinung folgt.

    • W. Lorenzen-Pranger
      31. Juli 2024 um 2.08 — Antworten

      Zurück in die Idylle der 50-er – die es nie gab. Bis in die 70-er hatten hier noch alte Nazis in viel zu vielen Bereichen Einfluß, so daß es so etwas wie gesellschaftlichen Fortschritt kaum gab. Wer das mit halbwegs klarem Verstand erlebt hat, wünscht sich das mit Sicherheit nicht zurück.
      Wer wissen will, wie irrwitzig das war lese die „Blechtrommel“ von Grass oder „Dr.Murkes gesammeltes Schweigen“ von Böll z.B. Ein realitätsfernster Irrer namens Bur-Malottke als „Bildungsbürger“ der 50-er, autoritär und von sich selbst berauscht.

    • Werner Lischka
      31. Juli 2024 um 12.05 — Antworten

      Die Schlächter (aka Blockparteien) werden bei unseren Nachbarn mit schöner Regelmäsigkeit gewählt – die ungebremste Zuwanderung aus inkompatiblen Kulturkreisen ist die Folge. Was die Äußerung des DIW-Chefs betrifft kann ich nur feststellen, dass die deutschen Eliten schon immer die größten Schleimer darstellten. Konzerne, die da nicht mitmachen wollen, gehen mit ihrer Produktion und Wertschöpfung halt ins Ausland – Österreich nimmt sie gerne.

      • W. Lorenzen-Pranger
        1. August 2024 um 18.16 — Antworten

        Was sind denn „incompatible Kulturkreise“? Völkerwanderungen hat es zu allen Zeiten gegeben, nur sind es jetzt halt viele, die „wandern“, woran vor allen anderen die hochindustriealisierten Länder als Verursacher einen extrem großen Anteil Mitschuld haben. Und Integration ist nun mal keine Einbahnstraße, sondern ein voneinander lernen und Kultur ein stets fließender Prozess, weswegen schon ein Begriff wie „Leitkultur“ bestenfalls die Lernfaulheit gewisser, oft auch Lernunfähiger, beschreibt. Man sehe sich einen Friedrich Merz z.B. doch nur mal an.

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