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Heute-Show-Satiriker Wischmeyer lehnt Gendern ab

Wörterbuch, über dts Nachrichtenagentur

Köln (dts Nachrichtenagentur) – Satiriker Dietmar Wischmeyer ärgert sich über „Neusprech“. Zwar vermeide auch er mittlerweile bestimmte Worte, aber „ich meine nicht, dass man jeden Eskimo Inuit nennen muss, obwohl er das will“.

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Das sei ihm egal, was der will, sagt Wischmeyer der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Der 65-Jährige kann mit so mancher Neuerung nicht viel anfangen: „Früher sagte man Farbige, dann Schwarze, jetzt heißt es People of Colour, was ich völlig abartig finde. Wenn die Hautfarbe gleichgültig ist, was ich sehr stark so empfinde, sollte man sie nicht in der Bezeichnung einer Gruppe von Menschen finden.“ Auch das sogenannte Gendern lehnt er ab: „Ich gendere auch nicht, ich denke nicht daran. Das ist eine Frechheit den Frauen gegenüber. Menschen auf die Geschlechtszugehörigkeit zu reduzieren finde ich genauso blöd wie auf die Hautfarbe.“

Wischmeyer ist seit elf Jahren Ensemblemitglied der „Heute-Show“. Mit deren Moderator, Oliver Welke, verbindet ihn eine gemeinsame Vergangenheit in der Radio-Comedy, die vor 30 Jahren begann.

Die Texte, die er für die vielfach prämierte Satiresendung verfasst und vorträgt, werden vorab von mehreren Personen gelesen, vom Head-Autor der Show bis zum Justiziar des ZDF: „Meine Texte werden oft umgebaut, weil ich gar nicht den Überblick über die gesamte Sendung habe und nicht weiß, ob ein Gag zweimal vorkommt oder einem anderen Beitrag widerspricht. Manches finde ich gut, anderes nicht.“ Ein Angebot, Chefautor der Show zu werden, habe er abgelehnt, weil er dafür nach Köln hätte ziehen müssen. Wischmeyer fühlt sich aber im Kreis Schaumburg nahe Hannover, wo er seit Langem lebt, sehr wohl: „Da hätte man mich genauso gut fragen können, ob ich einen Lokus in Kuala Lumpur beaufsichtigen möchte.“

Foto: Wörterbuch, über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    27. Januar 2023 um 13.32 — Antworten

    „Wenn die Hautfarbe gleichgültig ist, was ich sehr stark so empfinde, sollte man sie nicht in der Bezeichnung einer Gruppe von Menschen finden.“

    Vor allem dann nicht, wenns auch noch um die sexuelle Orientierungen oder auch nur Vorlieben geht. Das hat schon ein Ringelnatz so schön in seinem Gedicht „An die Berliner Kinder“ beschrieben:
    „Da wird jede Stufe der Unzucht durchmessen
    Bis zur Papagei-Sodomiterei.“
    Und er endet mit den Worten: „Ach schweigen wir lieber. – Pfui Spinne, Berlin! “

    Und noch was, der Ringelnatz war ganz sicher eins nicht: Prüde und verklemmt. Das weiß jeder, der seine Texte mal gelesen hat. 🙂

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