Immobilienpreise schließen 2024 mit Plus ab
![Neues und altes Haus (Archiv), via dts Nachrichtenagentur](https://www.oldenburger-onlinezeitung.de/wp-content/uploads/2025/02/dts_image_44432_hfmaqsdjbn_344_750_524.jpg)
Nachdem die Immobilienpreise in Deutschland im Jahr 2023 rückläufig waren, konnten sie sich im Jahr 2024 leicht erholen. Laut einer Analyse des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP) kletterten die Preise im vierten Quartal 2024 um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Gegenüber dem direkten Vorquartal belief sich der Preisanstieg auf 0,6 Prozent.
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Ausgewertet wurden echte Immobilientransaktionsdaten von mehr als 700 Kreditinstituten, und zwar für den gesamten deutschen Markt für Wohn-, Büro- und Einzelhandelsimmobilien. Ursächlich für den Preisanstieg im vierten Quartal 2024 war nach Angaben des Verbands vor allem die positive Entwicklung der Wohnimmobilienpreise, die im Vergleich zum Abschlussquartal 2023 um 2,1 Prozent zunahmen. Vom dritten zum vierten Quartal 2024 betrug das Plus 0,7 Prozent.
Erstmals seit Mitte 2022 wiesen auch die Preise für Gewerbeimmobilien, die sich aus Büro- und Einzelhandelsimmobilienpreisen zusammensetzen, in Summe wieder ein Wachstum beim Vergleich mit dem Vorjahresquartal auf (+0,5 Prozent). Gegenüber dem direkten Vorquartal erhöhten sich die Preise für Gewerbeimmobilien um 0,3 Prozent.
„Die Entwicklung der Immobilienpreise im Jahr 2024 ist wieder durchgängig positiv, was die vor einigen Quartalen eingetretene Stabilisierung verfestigt. Angesichts der wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen ist das durchaus bemerkenswert“, sagte VDP-Chef Jens Tolckmitt. „Eine dynamische Aufwärtsbewegung ist aber weiterhin nicht in Sicht. Vor allem am Gewerbeimmobilienmarkt herrscht weiterhin Zurückhaltung. Dort hält die Seitwärtsbewegung an.“
Der Anstieg der Wohnimmobilienpreise in Deutschland um 2,1 Prozent beruhte insbesondere auf der positiven Entwicklung der Preise für Mehrfamilienhäuser, die im gleichen Zeitraum um 2,9 Prozent gegenüber dem Schlussquartal 2023 zulegten. Die Preisentwicklung des selbstgenutzten Wohneigentums, zu dem Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen zählen, fiel dagegen mit +1,2 Prozent etwas geringer aus. Beim Preisvergleich mit dem direkten Vorquartal standen Wachstumsraten von 1,1 Prozent bei Mehrfamilienhäusern sowie von 0,3 Prozent bei selbst genutztem Wohneigentum zu Buche – beide Entwicklungen zusammen ergaben ein Plus der Wohnimmobilienpreise vom dritten zum vierten Quartal 2024 in Höhe von 0,7 Prozent.
Folge des immer weiter zunehmenden Wohnungsmangels in Deutschlands war neben den beobachteten Preissteigerungen auch ein erneuter Anstieg der Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern um 4,6 Prozent auf Jahres- und um 1,0 Prozent auf Quartalssicht. Die Renditen von Mietobjekten nahmen gegenüber dem vierten Quartal 2023 um 1,6 Prozent zu – dies bedeutete den geringsten Renditezuwachs seit dem dritten Quartal 2022.
Im Vergleich zum gesamten Bundesgebiet zogen die Wohnimmobilienpreise in den Top 7-Städten im vierten Quartal 2024 noch etwas stärker an: Im Durchschnitt verteuerten sich Wohnobjekte in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart um 2,3 Prozent gegenüber dem Abschlussquartal 2023. Im Vergleich zum direkten Vorquartal war in den Metropolen ein Preisanstieg in Höhe von durchschnittlich 0,9 Prozent festzustellen. Alle Top 7-Städte wiesen sowohl im Jahres- als auch im Quartalsvergleich Preiszuwächse auf. Gegenüber dem Abschlussquartal 2023 fiel das Wachstum in Köln mit 3,8 Prozent am höchsten aus, wogegen sich in Stuttgart (0,3 Prozent) und Düsseldorf (0,8 Prozent) nur leichte Zuwachsraten zeigten. Beim Vergleich mit dem dritten Quartal 2024 reichte die Spanne der Preisanstiege bei den Wohnimmobilien in den Metropolen von 0,4 Prozent Stuttgart bis zu 1,4 Prozent in Köln und München.
Durchweg positiv entwickelten sich in den Top 7-Städten die Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern – im Durchschnitt belief sich der Anstieg auf 3,9 Prozent. Die geringste Erhöhung zeigte sich dabei in Köln mit 2,6 Prozent. Stuttgart wies wiederum mit 4,6 Prozent die stärkste Erhöhung der Neuvertragsmieten auf, gefolgt von Berlin (4,4 Prozent). Das Renditewachstum betrug in den Top 7-Städten durchschnittlich 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal 2023, wobei die einzelnen Entwicklungen uneinheitlich waren: Während die Rendite in Köln fiel (-1,5 Prozent), erhöhte sie sich in den anderen sechs Metropolen, am deutlichsten in Stuttgart (+4,0 Prozent).
Zum leichten Anstieg der Gewerbeimmobilienpreise um 0,5 Prozent auf Jahres- und um 0,3 Prozent auf Quartalssicht trugen insbesondere die Büroimmobilienpreise bei: Büros verteuerten sich zwischen den Schlussquartalen 2023 und 2024 um 0,7 Prozent. Das war auf Jahressicht die erste Preiszunahme bei Büroimmobilien seit dem dritten Quartal 2022. Gegenüber dem direkten Vorquartal bewegten sich die Büropreise um 0,2 Prozent nur minimal aufwärts. Die Einzelhandelsimmobilienpreise verzeichneten im vierten Quartal 2024 einen geringfügigen Preisrückgang in Höhe von 0,2 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2023. Gegenüber dem dritten Quartal 2024 notierten die Preise für Handelsimmobilien dagegen um 0,4 Prozent höher. Büro- und Einzelhandelsobjekte wiesen im Schlussquartal 2024 Zuwächse sowohl bei Renditen als auch bei Neuvertragsmieten auf: Während sich der Anstieg der Mieten bei Büros auf 2,7 Prozent belief, stand bei Handelsimmobilien ein Mietplus von 3,0 Prozent zu Buche – jeweils verglichen mit dem vierten Quartal 2023. Die positiven Renditeentwicklungen betrugen bei Büroimmobilien auf Jahressicht 2,0 Prozent, bei Handelsobjekten 3,2 Prozent, so die Analyse der Pfandbriefbanken.
dts Nachrichtenagentur
Foto: Neues und altes Haus (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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