Impfquote unter Anhängern der Homöopathie nur etwas niedriger
Karlsruhe (dts Nachrichtenagentur) – Die Corona-Impfquote unter Anhängern der Homöopathie ist niedriger als in der Gesamtbevölkerung, aber der Unterschied ist offenbar nicht sonderlich groß. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts NielsenIQ für den Bundesverband der Arzneimittelhersteller beträgt die Impfquote unter erwachsenen Homöopathen 83 Prozent, während sie in der Gesamtbevölkerung gleichzeitig bei 85 Prozent lag.
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Veröffentlicht hat die Zahlen am Freitag allerdings ein anderer Verband, nämlich die „Deutsche Homöopathie-Union“ (DUH). Die hatte zuletzt sogar eine bundesweite Anzeigenkampagne geschaltet, um für die Impfung zu werben. Hinsichtlich der Zustimmung für gesetzliche Schutzmaßnahmen der Pandemiebekämpfung wie auch freiwilliger Maßnahmen der Kontaktbeschränkung gebe es mit einer Rate von 83 Prozent keinen Unterschied zwischen Verwendern von Homöopathie und der Allgemeinbevölkerung, so laut DUH ein weiteres Ergebnis des „BAH Gesundheitsmonitors“. Der Homöopathie-Verband wehrt sich damit gegen die Behauptung, Homöopathie-Nutzer seien impfskeptisch.
Als Beleg für die vermeintliche Impfskepsis wurde wiederholt eine Studie der TU Regensburg aus dem Spätherbst 2020 herangezogen. Diese wurde laut DUH aber in einem Zeitraum durchgeführt, zu dem weder zugelassene Impfstoffe noch Anwendungserfahrungen mit diesen vorlagen. Dass Homöopathen eine Impfskepsis unterstellt wird, ist nicht verwunderlich. Homöopathie ist eine Behandlungsmethode aus dem Bereich der Alternativmedizin, die oft als „pseudowissenschaftlich“ bezeichnet wird.
In der Regel lässt sich keine therapeutische Wirkung nachweisen, die über den Placebo-Effekt hinausgeht.
Foto: Impfzentrum, über dts Nachrichtenagentur
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