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Islam-Experte lehnt Abschiebungen nach Afghanistan ab

Zeichen für Rauchverbot und Anschnallen im Flugzeug (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Der Mannheimer Islam-Experte Talat Kamran hat sich gegen Abschiebungen von Straftätern nach Afghanistan ausgesprochen. „Ein Täter, der in Deutschland verurteilt wird, muss seine Strafe auch hier absitzen“, sagte er dem „Mannheimer Morgen“ (Donnerstagausgabe). „Man kann ihn nicht einfach abschieben in ein Land, in dem er dann vielleicht weitere Verbrechen begehen würde, weil sich dort niemand für ihn interessiert“, sagte Kamran, der das Mannheimer Institut für Integration und interreligiösen Dialog leitet.

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Er kritisierte auch Begriffe wie Islamismus und islamistischer Terror, die ein bestimmtes Narrativ erzählen würden. „Da wird ein falscher Zusammenhang hergestellt zwischen Muslimen und Terror. Dabei redet bei anderen Anschlägen oder Amokläufen niemand von christlichem oder jüdischem Terror“, so Kamran.

Er habe nichts gegen Begriffe wie „religiös motivierter Terrorismus, Fundamentalismus oder Rassismus“, so der Wissenschaftler. „Der Islam hat aber wirklich nichts mit dem Terror zu tun, selbst wenn ein Attentäter oder jetzt der Messerstecher aus Heppenheim sich auf ihn berufen würde. Das können sie gar nicht. Denn der Islam verbietet das.“ Nach seiner Ansicht würden nicht nur die Muslime unter Generalverdacht gestellt, sondern der Islam insgesamt. „Er wird damit praktisch mit dem Terror gleichgesetzt“, sagte Kamran.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Zeichen für Rauchverbot und Anschnallen im Flugzeug (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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4 Kommentare

  1. W. Lorenzen-Pranger
    6. Juni 2024 um 5.00 — Antworten

    Was kümmert deutsche, meist eher Möchtegern-, Politiker die Realität? Wer von denen hat wohl je den Koran gelesen? Die meisten, die sich dann auch noch aufs Christentum berufen, kennen ja nicht einmal die Bibel – mitsamt all dem Sex and Crime, der darin vorkommt. Eine Darstellung einer Folterszene als Markenzeichen und Drohung zugleich kennt der Islam jedenfalls schon mal nicht.

    • Manfred Murdfield
      7. Juni 2024 um 14.47 — Antworten

      Koran, Bibel? Vielleicht sollte doch wieder auf das/den Gilgamesch-Epos zurück gegriffen werden. Da wurde ja wohl vieles abgeschrieben.

    • Lars
      8. Juni 2024 um 8.23 — Antworten

      Warum sollte jemand den Koran lesen? Oder die Bibel?
      Wer im Namen seiner Religion (wegen der er in der Regel sein Land verlassen hat und Asyl beantragt hat), hat sein Recht auf Beiberecht auf’s Spiel gesetzt.
      Ob sich eine Abschiebung durchführen lässt steht auf einem anderen Blatt.

      • W. Lorenzen-Pranger
        8. Juni 2024 um 11.45 — Antworten

        Warum man das mal lesen sollte? Weil die, die am meisten darüber sprechen, gar keine Ahnung haben, worüber sie da eigentlich reden. Immerhin ist bis heute Allgemeinplatz, daß das Christentum zu unserer „Leitkultur“ zählt. Mit anderen Worten: Folter, mieseste BDSM-Praktiken und wirtschaftliche Unterdrückung sind also Teil eben dieser Leitkultur – und so benehmen sich ja die, die das CHristenum gar im Namen führen, teilweise ganz offen auch, schmierige rassistische Sprüche inclusive. Ich erspare mir und ihnen mal praktische und belegte Beispiele, steht ja oft genug was in der Presse.
        Wenn sie wissen wollen, was die Grundlagen vieler Merkwürdigkeiten in dieser Geselllschaft sind, tja, dann lesen sies doch mal – und staunen sie.
        „Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: – Halt Du sie dumm, ich halt sie arm.“ Reinhard Mey „Sei Wachsam“
        „Und wer alt war, galt als weise und wer dick war galt als stark – und den fetten Greisen glaubten sie aufs Wort und ohne Arg.“ Franz Josef Degenhardt, „In den guten alten Zeiten“

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