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Istanbuls Bürgermeister Imamoglu festgenommen

Istanbul (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

In der Türkei ist Istanbuls Bürgermeister Ekrem Imamoglu übereinstimmenden Berichten zufolge festgenommen worden. Unter anderem werde ihm Korruption vorgeworfen, berichtet der Sender CNN Turk.

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So soll Imamoglu angeblich Anführer einer kriminellen Organisation sein, weitere Vorwürfe drehen sich um Bestechung und die Manipulation von Ausschreibungen. Zudem geht es um eine angebliche Unterstützung der PKK durch Imamoglus Partei CHP. Neben dem Bürgermeister wurden etwa 100 weitere Personen festgenommen.

Imamoglu gilt als mächtigster Rivale des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Am Sonntag sollte er offiziell zum Präsidentschaftskandidaten für die Wahl 2028 nominiert werden – allerdings wurden ihm dafür zuletzt ebenfalls Steine in den Weg gelegt. So teilte die Istanbuler Universität am Dienstag mit, dass sie Imamoglus Abschluss wegen Unregelmäßigkeiten für ungültig erklärt habe. Ohne Universitätsabschluss kann Imamoglu nicht für das Amt des Staatspräsidenten kandidieren.

Imamoglu wurde 2019 erstmals zum Bürgermeister der größten und bevölkerungsreichsten Stadt der Türkei gewählt. Die nächste Präsidentschaftswahl ist für 2028 geplant, aber vorgezogene Wahlen gelten als wahrscheinlich.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Istanbul (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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7 Kommentare

  1. Manfred Murdfield
    19. März 2025 um 9.27 — Antworten

    Es sind doch immer die gleichen Staaten und immer die selben Vorwände. Politisch Unliebsame, die bei „Wahlen“ zu ernsthaften Konkurrenten der amtierenden Führer werden können, werden mit Vorwand und konstruierten Gründen ausgeschaltet. Mittelalter eben.

    • Markus
      19. März 2025 um 21.54 — Antworten

      Leider hat auch die BRD schon Regimekritiker im Folterkast verrecken lassen, z.B. Stuttgart-Stammheim.

      • Manfred Murdfield
        20. März 2025 um 10.18 — Antworten

        Es war Ende der 1970er Jahre auf einem Zeltplatz an der irischen Atlantikküste, unser zufälliger Zeltnachbar kam aus Stuttgart und war Rettungssanitäter. Ich konnte die Wahrheit nicht überprüfen, aber er meinte, er wäre einer der Rettungskräfte gewesen, die die toten RAF-Mitglieder abtransportiert hätten. Er meinte, es hätte nicht nach Selbstmord ausgesehen …

        • Markus
          21. März 2025 um 17.43 — Antworten

          Es gibt die Formulierung „sie wurden erselbstmordet“ nicht ohne Grund…
          Das BRD-Regime war und ist zu allem fähig und auch willig. Leider bin ich da Mitglied per Geburt (mitgefangen-mitgehangen) und man gewährt mir bis heute leider nicht die Gnade der Entlassung aus selbiger. Mehr als mich ausdrücklich und deutlich distanzieren kann ich nicht.

      • W. Lorenzen-Pranger
        20. März 2025 um 14.26 — Antworten

        Ich erinnere mich gut daran, daß die RAF an ihrem Beginn viel Zustimmung erfuhr. Ich war damals „Zivi“ und vor allem die jüngeren Ärzte in dem Krankenhaus, in dem ich eingesetzt war, fanden richtig, daß das, was nie „entnazifiziert“ wurde, aus Korn genommen wurde. Dann Überwog aber die Gewalt – und, nicht zu unterschätzen, von vielen Opfern der RAF war nicht öffentlich bekannt, daß auch sie aktive Nazis gewesen waren. (kommt bei Scheibner vor, seltsamerweise sind da Texte „bereinigt“, vergl. auch Degenhardt-Texte). Da gabs damals Birografielücken die mehr als erstaunlich waren – insbesondere bei Juristen. So schlug die Stimmung, auch wegen der unbeteiligten Opfer – Personenschützer, – die von der Politik plakativ in den Vordergrund gestellt wurden, irgendwann ziemlich schnell um. Tatsächlich waren es aber schnell zu viele Unbeteiligte Opfer, so daß die Zustimmung ganz allgemein, auch bei vielen Linken, kippte. Die MItgliedschaft, eben auch in „Elite-Truppen“, etlicher dieser Personen wurde natürlich bis heute offiziell verschwiegen.

      • W. Lorenzen-Pranger
        20. März 2025 um 14.54 — Antworten

        „Es saß ein Richter viele Jahr
        zu Gericht in diesem Land
        obwohl er selbst ein Schurke war,
        seine Akten warn verbrannt.
        So ein Heuchler, so ein gemeiner –
        das macht doch nichts, das merkt doch keiner.“

        Scheibner – Text, heute oft unterschlagene Strophe

  2. Manfred Murdfield
    20. März 2025 um 10.23 — Antworten

    Es ist doch erstaunlich, dass Diktatoren, Tyrannen und Gleichgestrickte irgendwie alle Feiglinge sind.

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