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Jesuitenpater verteidigt Proteste mit „Letzter Generation“

´Letzte Generation´ am 09.11.2022 auf dem Brandenburger Tor, über dts Nachrichtenagentur

Nürnberg/München (dts Nachrichtenagentur) – Der Jesuitenpater und katholische Priester Jörg Alt lobt die Protestaktionen der Klima-Aktivisten der „Letzte Generation“. „Ich bewundere diese Leute unendlich für ihren Mut und ihre Selbstlosigkeit“, sagte Alt dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

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„Sie haben`s richtig gemacht, weil diese Straßenblockaden sich dem Auto in den Weg zu stellen, dem Symbol für unser fossiles Weiterso. Das hat die Diskussion hervorgerufen, die wir brauchen und die es geschafft hat, trotz Corona, Ukraine-Krieg und allen anderen Sachen, die auch wichtig sind, das Klimathema wieder auf die Top-Agenda zu schieben“, so Alt. Er selbst hat bereits in Nürnberg und München an Straßenblockaden teilgenommen. Gegen ihn laufen mehrere Ermittlungsverfahren.

„Ich möchte die Bühne des Gerichtssaals, weil ich denke, letzten Endes ist das, was wir tun, durch den in Paragraf 34 Strafgesetzbuch enthaltenen rechtfertigenden Notstand abgedeckt, was heute erstmals von einem Gericht als Grundlage für einen Freispruch anerkannt wurde“, so der Priester. „Und ich suche meinerseits den Gerichtssaal und den Richter, dem ich das erklären kann.“ Er sei auch bereit, für seine Aktionen ins Gefängnis zu gehen, sagte Alt: „Ich würde lieber woanders hingehen als in den Knast. Aber wenn Gesellschaft und Politik mich lieber wegsperren, als auf mich zu hören, dann gehe ich auch ins Gefängnis.“

Seit 2019 war Alt im Umfeld der Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ aktiv. Deren etablierte Protestformen reichten seiner Ansicht nach allerdings nicht mehr aus. „Fridays for Future“ zerfalle gerade in drei Teile, meinte Alt. „Ein Teil resigniert und wird krank und depressiv, weil sie sagen, mein Engagement war umsonst. Die zweite Gruppe ist nach wie vor bereit, zu demonstrieren und zu argumentieren. Und der dritte Teil denkt eben auch über radikalere Ansätze des Protests nach.“

Man müsse die Gewissensentscheidungen der verschiedenen Akteure respektieren. „Aber wir müssen schauen, dass wir uns nicht auseinanderdividieren lassen, sondern bestmöglich ergänzen“, so der Jesuitenpater.

Foto: ´Letzte Generation´ am 09.11.2022 auf dem Brandenburger Tor, über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    13. November 2022 um 0.28 — Antworten

    Machen wir uns nichts vor. Die Politiker, die seit 1972 (!), also seit fünfzig Jahren (!), NICHTS gegen die unsägliche Ausbeutung des Planeten und den Klimawandel unternommen haben, haben sich nach der Logik der Strafverfolgungsphantasien besonders „bürgerlicher“ Parteigänger gegenüber denen, die sich gegen diese über fünfzig Jahre währende Körperverletzungen an den Bürgern wehren, eben wegen dieser, zum Teil massiven, Körperverletzungen strafbar gemacht.
    Wann stehen diese miesen Typen eigentlich endlich vor Gericht – und warum, falls es dazu bei „unserer“ Justiz überhaupt kommt, dieser Rechtsfindung, die diesen Namen längst nicht mehr immer verdient, so viel zu spät?

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