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Klingbeil zu schärferen Sanktionen beim Bürgergeld bereit

Passanten an einem Bürgergeld-Infostand (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

SPD-Chef Lars Klingbeil hat sich bereiterklärt, die Regeln zum Bürgergeld nach der Bundestagswahl zu verschärfen.

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„Als SPD haben wir Änderungen am Bürgergeld auf den Weg gebracht, die jetzt im Bundestag liegen“, sagte Klingbeil den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Es geht um schärfere Sanktionen gegen sogenannte Totalverweigerer, die Jobangebote wiederholt ablehnen, sowie gegen Bürgergeldbezieher, die beim Schwarzarbeiten erwischt werden.“

Mit Blick auf CDU und CSU, die das von den Sozialdemokraten durchgesetzte Bürgergeld abschaffen wollen, sagte Klingbeil: „Mir ist das alles zu populistisch aufgeladen. Wir korrigieren, wo Bedarf ist, und spielen Menschen nicht gegeneinander aus.“ Die Union nutze die Debatte um das Bürgergeld vor allem, um Stimmung zu machen, beklagte der SPD-Chef. „Dabei wissen auch CDU und CSU, dass im Bürgergeld 1,6 Millionen Kinder und auch Alleinerziehende sind, die arbeiten und trotzdem nicht genug Geld haben.“

Die mittlerweile zerbrochene Ampel-Koalition hatte das Bürgergeld mit Wirkung zum 1. Januar 2023 eingeführt. Die Leistung löste ehedem das umstrittene Arbeitslosengeld II (auch bekannt als Hartz IV) ab. Ziel der neuen Regelungen war es, Arbeitslose besser zu qualifizieren, um ein schnelles Zurückfallen in die Arbeitslosigkeit zu verhindern. Kritiker monieren, dass sie zu großzügig ausfalle und Langzeitarbeitslose sowie Flüchtlinge mit Aufenthaltstitel davon abhalte, sich einen Job zu suchen.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Passanten an einem Bürgergeld-Infostand (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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2 Kommentare

  1. Lisa
    1. Januar 2025 um 11.21 — Antworten

    Man sollte das BG mal differenzieren und nicht den Gesunden und Kranken (Leute mit Dauereinschränkungen)gleichstellen ,mit Sanktionen,die es schwer auf den AM haben auch über 60 Jährige .

    • Markus
      1. Januar 2025 um 14.13 — Antworten

      Differenziert wird maximal auf dem Papier, in der Realität werden bzw. wurden beim Bürgergeld und vorher bei HartzIV auch Alte und Kranke massivst drangsaliert – jede Sanktion bedeutet eingespartes Geld und damit „Punkte“ für das eigene Team. Einen Maurer mit 62 stellt niemand mehr ein? Egal, trotzdem bitte Bewerbungen schreiben und vorweisen. Nach einem Jahr immer noch nichts gefunden? Man ist nicht intensiv genug bemüht, bitte Bewerbungskurs. Wer jünger und schwer und/oder chronisch krank ist hat es noch schwerer, hier wird von einem kerngesunden Menschen ausgegangen, der scich nur drücken will. Atteste etc. werden gerne ignoriert, da „nicht angekommen“ trotz Einwurf unter Zeugen in den Briefkasten vom Jobcenter. Die Liste ist endlos, von „fördern“ keine Spur, nur fordern und drangsalieren. Und sich dann an dem selbst erarbeiteten Ruf stören.

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