Kritik an Beschluss von Tagesbehandlungen in Kliniken
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die am Freitag im Bundestag beschlossene Einführung von Tagesbehandlungen in Kliniken stößt auf Kritik. Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, sagte der „Bild“, er befürchte, „dass insbesondere alte und schwache Patienten weder Kraft noch Mut aufbringen können, sich gegen den täglichen Verschiebebahnhof aufzulehnen“.
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An erster Stelle müssen immer Patientenwohl, medizinische und soziale Aspekte stehen. Schon heute funktioniere manches „Chaos-Krankenhaus nur noch, weil kranke Menschen herumschoben werden, die sich nicht zu Wehr setzen“. Zuvor hatte bereits Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim GKV-Spitzenverband, gegenüber „Bild“ kritisiert, Patienten immer wieder tagsüber in ein Krankenhausbett zu legen und über Nacht nach Hause zu schicken, könne bestenfalls in wenigen Ausnahmen aufgrund eindeutiger Kriterien sinnvoll sein. Ohne klare Vorgaben bestehe sogar die Gefahr, dass Behandlungsbedürftige „je nach Besetzungssituation einer Klinik und nicht aus maßgeblich medizinischen Gründen über Nacht nach Hause geschickt werden“.
FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann verteidigte die Tagesbehandlungen: Diese seien zum „Vorteil für den Patienten“ und könnten dafür sorgen, „dass die Krankenhäuser und vor allem das Pflegepersonal entlastet wird, in dem bisher nur stationär erbrachte Leistungen im ärztlichen Ermessen und mit Zustimmung des Patienten nach der Behandlung ohne Krankenhausübernachtung nach Hause entlassen werden“. Dies könne auch bei längeren Behandlungen durchgeführt werden, etwa bei Krebsbehandlungen, betonte Ullmann. Damit könnten die Kosten für die Übernachtung eingespart und die Belastung des Nachtpersonals reduziert werden. Im Ausland sei das bei vielen Behandlungen schon lange gängige Praxis.
Foto: Krankenhaus, über dts Nachrichtenagentur
1 Kommentar
„…dass die Krankenhäuser und vor allem das Pflegepersonal entlastet wird…“
Das ist doch genau das „Argument“, das uns seit „Corona“ geläufig ist. Es geht nicht etwa um das Wohl der Patienten – um das ging es scheinbar nie – sondern es geht um die Entlastung eines völlig überlasteten und vor allem in allen Bereichen unterbesetzten – Personals.
Es ist ganz offensichtlich, daß es zu den bisherigen Bedingungen nicht möglich ist, ausreichend Personal einzustellen. Wieso das die Patienten ausbaden sollen – womöglich im Einzelfall gar unter Lebensgefahr – soll mir doch ein Lauterbach und ein Spahn, Spahn immerhin der erste mit der fatalen Idee die Schuld am maroden Gesundheitswesen auf Patienten zu schieben, mal erklären. Nicht nur mir, nehme ich an.
Ach ja, und war es nicht Lauterbach der dafür sorgte, daß wir jetzt weniger Krankenhäuser und somit auch weniger Personal haben?