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Lauterbach verteidigt Amnestie-Regelung im Cannabis-Gesetz

Wachmeister schließt ein Gefängnistor auf (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verteidigt die mit der Cannabis-Legalisierung verbundene Amnestie und hält Kritik an ihr für vorgeschoben. „Natürlich ist die Justiz bei der Einführung zunächst sehr stark belastet, aber der Gegenvorschlag der Kritiker lautet, die Amnestie ganz sein zu lassen“, sagte er dem Nachrichtenportal T-Online. Das wäre aber „völlig ungerecht“.

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Der Vorschlag der Amnestie-Gegner würde bedeuten: „Wer bestraft worden ist, bleibt weiter hinter Gittern oder muss weiter Strafe zahlen – obwohl die Tat jetzt gar nicht mehr strafbar ist“, so Lauterbach weiter. „Mancher Kritiker vertritt offenbar gerade das Motto: lieber Unrecht als mehr Arbeit. Das darf doch nicht sein.“ Die Zahl der eilbedürftigen Fälle sei zudem „sehr viel niedriger als immer behauptet“.

Der Gesundheitsminister sieht in der Kritik eine Taktik, um die Cannabis-Legalisierung zu verhindern. „Ich halte die Kritik am Aufwand für vorgeschoben“, sagte Lauterbach. „Die Union und die Richter, die dieses Gesetz ablehnen, wollen es ganz verhindern. Die Strategie ist: Man will die Legalisierung im Bundesrat in den Vermittlungsausschuss zwingen – und das Gesetz am langen Arm verhungern lassen, bis die Legislaturperiode vorbei ist.“ Alle Länder, insbesondere die grün-mitregierten Länder, müssten sich überlegen, ob sie „der Union und der AfD diesen Steigbügel halten wollen“.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Wachmeister schließt ein Gefängnistor auf (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    7. März 2024 um 8.32 — Antworten

    Es wäre mal interessant zu erfahren, was die Alkohollobby den Gegnern so zahlt – und ist die Bestechlichkeit bei Richtern nicht eine Straftat? Rationale Argumente gegen die Freigabe von Cannabis vermisse ich in diesem Streit jedenfalls bisher. So lange Alkohol und Nikotin nachweislich die giftigeren Rauschmittel sind, sollte da besser mal verschämt geschwiegen werden – vor allem von Biergarten-„Politikern“ und ihren etwas zwielichtigen Parteigängern.

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