Lothar de Maizière: Genscher hatte Osterweiterung ausgeschlossen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der letzte Ministerpräsident der DDR, Lothar de Maizière, wirft der westlichen Staatengemeinschaft vor, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin „nicht zugehört“ und sich zu wenig um die „russische Sicht“ gekümmert zu haben. „Ich habe kein Verständnis für die Kriegslogik Putins. Aber die Russen, die ich kenne, sind überwiegend der Meinung, die werden im Westen nicht wirklich ernst genommen“, sagte de Maizière dem Magazin Cicero.
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Er war 1990 der erste frei gewählte Regierungschef Ostdeutschlands und engagierte sich später im so genannten „Petersburger Dialog“, der die Verständigung zwischen Deutschland und Russland fördern sollte. In der Ausdehnung der NATO Richtung Osten sieht Putin eine Bedrohung und eine verletzte Zusage. „Ich weiß, dass der bundesdeutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher dem sowjetischen Außenminister Eduard Schewardnadse mündlich eine solche Zusage machte.“
De Maizière hatte den Zwei-Plus-Vier-Vertrag, der zur deutschen Einheit führte, mit verhandelt und unterschrieben. Ein Versäumnis allerdings, damals nicht genug auf die Sicherheitsinteressen eingegangen zu sein, sieht er nicht. Die Sicherheit der Russen habe damals nicht im Fokus gestanden, so de Maizière, eine Einbeziehung dieser Fragen sei auch nicht gefordert worden.
Foto: Hans-Dietrich Genscher, über dts Nachrichtenagentur
5 Kommentare
Jeder Kaufmann hält eine gegebene Zusage, nur die NATO und der Westen (USA) Nicht und Dann noch die Frechheit Amerikas, auf der Krim, vor der Haustür Rußlands, einen Militärbasis zu errichten Das ist der Anfang des jetzigen Dilemma, und Deutschland will wieder mitmachen, Amerika wieder in den Arsch kriechen. Deutschland will wieder in Rußland einmarschieren, nichts aus der Geschichte gelernt! Putin ist nur dieses Mal schneller, deshalb ist der Westen so sauer. Deshalb weg mit der NATO, dann gibt es Frieden in der Welt
Dem hätte ich nichts hinzuzufügen.
Ceterum censeo USA et NATO esse delendam
Ja, leider ist es so. Die nationalen und internationalen Profitparasiten haben schon wieder Dollarzeichen in den Augen . . . wie damals, als sie auf Kosten der Leben von 55 Millionen Europäern ihre Milliarden- bis Billionen-Börsenverluste vom Schwarzen Freitag 1929 wieder wettgemacht hatten. Aber mit der Nazi-Schuld lockt man ja keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Also muss eine neue Schuld her. Und alle, die vor ihrem GEZ-zwangsfinanzierten „Volksempfänger“ hocken schreien wieder mit . . . wie damals. Sollte es tatsächlich ein „danach“ geben, werden das die Gleichen sein, welchen dann wieder ganz unschuldig bis entrüstet sagen: „Das ha’m wir alles nicht gewusst, und das ha’m wir alles nich gewollt!“ . . . wie damals.
@ Peter Richter ; alles gesagt wie es ist. Die Amerikanische Administration ist der größte Verbrecher und Kiegstreiber auf diesem Planeten. Schlimm ist nur, dass jetzt alle Welt gegen Russland ist. Würde Russland seine Militärbasen in Mexiko oder Venezuela oder sonst wo aufstellen, dann möchte ich gerne sehen was los wäre. Russland ist nicht näher an die Nato herangekommen sondern umgekehrt. Nur der Blöde hier im Westen klatscht noch zu der Kriegstreiberei der USA Beifall.
Herr wirf Hirn vom Himmel
Die Ukraine war zur Zeit des Überfalls durch Putins Streikräfte weder Nato- noch EU-Mitglied, letzteres, was auch nach Genschers Übereinkommen kein Problem hätte sein dürfen. Aber die Ukraine war bereits,ähnlich wie die Bundesrepublik bis zur Wiedervereinigung, ein, ebenfalls durch einen Überfall, gespaltenes Land. Putins Überfall ist somit durch nichts, was die Vorkommentatoren hier anbringen, irgendwie auch nur im Ansatz zu rechtfertigen. Schon gar nicht ohne vorher vorausgehende diplomatische Bemühungen, die es aber so auch gar nicht gab. – und bei denen man sich fragen müßte, worum es denn hätte überhaupt gehen sollen. Genschers Verabredungen sind nun auch schon Jahrzehnte her, die Welt entwickelt sich weiter.
Es handelt sich hier schlicht um die Tat eines größenwahnsinnigen Diktators, der offenbar Hitler, Stalin und Co. den Rang ablaufen möchte. Allein, was man über die Ausrüstung der Truppen Putins und deren Informationsstand erfährt, deutet schon darauf hin, daß hier einer nicht weiß, was er überhaupt tut. Nicht einmal die simpelsten Versorgungen der Truppen durch Nachschub sind auch nur im Ansatz geregelt – Ukrainer schleppen Panzer mit Traktoren ab und schicken die verbiestereten Sodaten nach Hause. Immerhin glaubten sich offenbar Truppenteile immer noch in einem Manöver und wußten nicht, daß sie sich plötzlich und unangekündigt im Krieg befanden. Etliche gingen, so übereinstimmende Berichte, einfach sang und klanglos tasächlich nach Hause.
Der Widerstand gegen diesen Irrsinn wächst, wie wir wissen, auch im eigenen Land. Vor allem auch bei den „Oligarchen“, die es überhaupt nicht witzig finden, wenn man ihre Geschäfte massiv stört.