Marburger Bund kritisiert Nachlässigkeit trotz Corona-Gefahr
Marburg (dts Nachrichtenagentur) – Der Ärztegewerkschaft Marburger Bund beklagt Nachlässigkeit und Sorglosigkeit trotz verschärfter Anti-Corona-Maßnahmen in Deutschland. „Ich nehme mit Erstaunen und Entsetzen wahr, dass manche den Ernst der Lage noch nicht erkannt haben“, sagte die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Donnerstagsausgaben). Der Abstand zum Anderen sei „das alles Entscheidende. Und zwar ein Abstand von zwei Metern“, so die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft weiter.
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Das lasse sich auch einhalten, wenn man draußen spazieren gehe. Es helfe niemandem, „wenn Menschen bald in Depressionen verfallen, weil sie nicht mehr an die frische Luft kommen“. Die inzwischen auch in Deutschland in Kraft gesetzten Schutzmaßnahmen könnten nicht zu lange Bestand haben. „Wir erleben gerade eine Vollbremsung der gesamten Volkswirtschaft. Dieser Zustand lässt sich auf Dauer nicht durchhalten“, sagte Johna. Ziel müsse eine Immunisierung der Bevölkerung sein. „Das geht nur, wenn die Menschen in Kontakt mit dem Virus kommen. Wichtig ist, dass wir die besonders gefährdeten Gruppen schützen“, so die Marburger-Bund-Chefin weiter. Vorrangiges Ziel sei nun ein Abflachen der Kurve bei den Neuinfektionen. „Ein Abflachen der Kurve wird allerdings dazu führen, dass die Welle länger läuft“, sagte Johna den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Deswegen helfe es nicht weiter, „zu strikte Maßnahmen zu ergreifen oder, wie manche Länder in Europa, Ausgangssperren zu verhängen.“ Allerdings müsse die Bevölkerung weiter aufgeklärt werden, was in dieser Situation gehe und was nicht gehe, so die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft.
Foto: Coronavirus, über dts Nachrichtenagentur
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