NRW-Landespolitik streitet um Geld für Medizinstudenten
Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Die Höhe der Aufwandsentschädigungen für angehende Ärzte führt zu Streit in der nordrhein-westfälischen Landespolitik. Wie die Antwort von Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) auf eine Anfrage der FDP ergibt, sind die Zahlungen extrem spärlich, berichtet die „Rheinische Post“.
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Demnach zahlt das Universitätsklinikum Aachen den Studierenden im sogenannten Praktischen Jahr (PJ) 160 Euro plus 69 Euro Essensgeld im Monat, an der Uniklinik Bonn sind es 450 Euro plus fünf Euro Essensgeld je Arbeitstag, maximal jedoch 100 Euro. In Düsseldorf erhalten die PJler 373 Euro plus 200 Euro Essensgeld, in Essen sind es 500 Euro und 60 Euro fürs Essen, in Köln werden 400 Euro gezahlt. An der Uniklinik Münster erhalten die angehende Ärzte 22,50 Euro pro Anwesenheitstag und zusätzlich sieben Euro Essensgeld. Angaben zur Höhe der Aufwandsentschädigungen an den NRW-Lehrkrankenhäusern oder den Unikliniken Bochum lägen nicht vor, schreibt Laumann.
„Dass NRW bei den Aufwandsentschädigungen im Praktischen Jahr nicht zur Spitzengruppe zählt, war uns bereits bekannt. Aber dieses Ergebnis ist schockierend und macht sprachlos“, sagte Susanne Schneider, Sprecherin für Arbeit, Gesundheit und Soziales der FDP-Landtagsfraktion, der „Rheinischen Post“. „Hier werden junge Menschen am Ende ihres Medizinstudiums, die in Vollzeit ärztliche Tätigkeiten ausüben, mit einem Hungerlohn abgespeist. Das ist ein Skandal.“
Schneider nennt es nicht verwunderlich, wenn die angehenden Mediziner ihr PJ zukünftig in einem anderen Bundesland absolvierten und nicht mehr nach NRW zurückkehrten. „So, bekommen wir den Ärztemangel nicht abgewendet. Das Praktische Jahr sollte fair entlohnt werden.“ Er erwarte von Minister Laumann, dass dieser umgehend Gespräche mit den befragten Universitätskliniken aufnehme, um die Situation für die Studenten schnellstmöglich zu verbessern.
Foto: Krankenhaus, über dts Nachrichtenagentur
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