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Räumung von Lützerath wird fortgesetzt

Polizeiauto (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Lützerath (dts Nachrichtenagentur) – Die umstrittene Räumung des Dorfes Lützerath ist am Donnerstagmorgen fortgesetzt worden. Nachdem es am Mittwoch zu weiteren Zusammenstößen zwischen Klimaaktivisten und Einsatzkräften gekommen war, wurde der Polizeieinsatz nach offiziellen Angaben über Nacht vorübergehend unterbrochen.

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„Wir hoffen auf einen friedlichen und gewaltfreien Verlauf“, teilte die Polizei Aachen am Morgen mit. Am Donnerstag seien weitere Baumfäll- und Abrissarbeiten geplant. Die Aktivisten widersprachen der Darstellung der Polizei: Tatsächlich hätten die Beamten die Räumung auch in der Nacht unter Einsatz von Flutlicht fortgesetzt. Am Boden liegende Demonstranten seien mit „Schmerzgriffen“ gequält worden, so das Aktionsbündnis „Lützerath bleibt“.

Der Energieversorgungskonzern RWE plant, Lützerath vollständig abzureißen, um den Tagebau Garzweiler auszudehnen. Die Umsiedlung des Ortes begann 2006 und wurde im Oktober 2022 endgültig abgeschlossen. Die Polizei, sowie die Aktivisten gehen davon aus, dass die Räumung mehrere Wochen dauern wird.

Foto: Polizeiauto (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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3 Kommentare

  1. W. Lorenzen-Pranger
    12. Januar 2023 um 13.59 — Antworten

    „Es bleibt uns keine Wahl. Wenn wir Zustände wie in anderen Staaten nicht haben wollen – dass Menschen wild auf die Straße gehen, dass Unruhen entstehen – dann müssen Regeln auch eingehalten werden“, sagte Herbert Reul (CDU).

    Doch, Herr Reul. Sie könnten sich, ganz einfach, auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts berufen und auf die verbindlichen Klimaziele der EU und der Bundesrepublik. Und was meinen sie eigentlich mit „dass Menschen wild auf die Straße gehen“? Iranerinnen? Russen gegen den Krieg, Afghanen, Brasilianer gegen die Faschisten?
    Sie, Herr Reul bewegen sich, mitsamt „ihrer“ Polizei, in einem Graubereich, der verdammt dicke braune Ränder aufweist. Eine sehr ungesunde Mischung, wie ich finde – zumal wenn man behauptet, eine Demokratie und ein Rechtsstaat zu sein. Aber ihre Deutung von „Rechts“ im Begriff Rechtsstaat wird gerade all zu offensichtlich, nicht wahr? Besonders, ja mit Nachdruck, nochmal in solchen Aussagen.
    Ich hoffe, das kostet sie ihr Amt.
    „Wir verteidigen Klimaziele der Regierung vor der Regierung“ – Luisa Neubauer

    • W. Lorenzen-Pranger
      14. Januar 2023 um 14.37 — Antworten

      Ineressant, daß der Text des eigentlichen Artikels oben ausgetausch wurde. SEHR interessant. 🙂

  2. W. Lorenzen-Pranger
    12. Januar 2023 um 21.09 — Antworten

    Nachtrag:
    „In den vergangenen hundert Jahren wurden in Deutschland bis zu 300 Dörfer für den Kohleabbau geräumt und über 100.000 Menschen umgesiedelt.“
    Quelle: Der Spiegel

    Nur, daß vor hundert Jahren effektivere Energiequellen eben noch nicht erntdeckt waren. Heute legen die, längst schon zu unrecht gescholtenen, Inder und Chinesen Kohlekraftwerke still – weil die Neuanschaffung (!) von Solarzellen preisgünstiger (!) ist, als die Kohle weiter laufen zu lassen.

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