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Reul sieht Zusammenhang zwischen Cannabis-Freigabe und Bandengewalt

Herbert Reul (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) sieht einen Zusammenhang zwischen der Cannabis-Legalisierung in Deutschland und den jüngsten Aktivitäten niederländischer Drogenbanden hierzulande.

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„In den Niederlanden hat es im Drogenmilieu immer schon sehr starke Gewalt gegeben, bei uns in dem Maße bislang nicht“, sagte Reul „Ippen-Media“. Offensichtlich verlagere sich das jetzt, weil ein neuer Markt erschlossen werden solle. „Diese Gewalt schwappt aus den Niederlanden nach Deutschland über“, sagte Reul. Die Legalisierung von Cannabis sei eine „Riesenchance“ für niederländische Drogenbanden, hier einen ganz neuen Markt zu erschließen. „Insofern gibt es da einen Zusammenhang zwischen der Legalisierung und der Gewalt.“

In den vergangenen Wochen hatte es mehrere Sprengstoffanschläge in Köln und Düsseldorf gegeben, die der niederländischen sogenannten „Mocro-Mafia“ zugeschrieben werden. Der Begriff entstammt dem niederländischen Slangwort für Marokkaner, viele der Bandenmitglieder haben marokkanische Wurzeln.

Reul schließt nicht aus, dass es künftig auch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen niederländischen und einheimischen Banden kommen könnte: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Niederländer, die hier jetzt die Möglichkeit sehen, viel Geld zu verdienen, sagen: Wir lassen das jetzt und gehen friedlich wieder zurück. Auseinandersetzungen zwischen einheimischen und niederländischen Banden sind durchaus denkbar, aber das ist Spekulation.“ Klar sei: Würde es nicht die erhöhte Nachfrage durch die Cannabis-Legalisierung geben, wäre der Markt für Kriminelle nicht so gewachsen.

Die im Rahmen des Sicherheitspakets der Bundesregierung ausgeweiteten Grenzkontrollen würden nur bedingt helfen, potenzielle Straftäter aus dem Banden-Milieu aufzugreifen, sagte Reul. „Das hilft nur richtig gut, wenn Menschen mit Haftbefehl gesucht werden. Jemanden, der offiziell nichts auf dem Kerbholz hat und über den wir keine Informationen haben, ziehen wir da nicht aus dem Verkehr.“ Nur in Einzelfällen könne es Erfolge geben, „aber Grenzkontrollen sind sicher nicht das entscheidende Mittel“, so Reul: „Wir prüfen aber andere Maßnahmen, um hier neue Möglichkeiten in der Kontrolle zu haben.“

dts Nachrichtenagentur

Foto: Herbert Reul (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. Markus
    27. September 2024 um 12.53 — Antworten

    War völlig klar, dass aus dieser Richtungb sowas kommt.
    Und vom Onanieren bekommt man krumme Finger und es verkümmert die Wirbelsäule, gelle?

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