Nachrichten

Richterbund fordert bessere Unterstützung der Justiz

Justizzentrum Halle (Saale) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Als Reaktion auf die Ergebnisse der jüngsten Polizeilichen Kriminalstatistik mahnt der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbundes, Sven Rebehn, die Bundesregierung zu einer besseren Unterstützung der Justiz. „Die Ampel-Koalition sollte die Kriminalstatistik zum Anlass nehmen, endlich mehr für einen durchsetzungsfähigen Rechtsstaat zu tun“, sagte Rebehn der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe).

Anzeige

Die Forderungen der Bundesinnenministerin nach schnelleren Strafverfahren und hartem Durchgreifen würden wenig bewirken, solange eine „personell ausgelaugte Strafjustiz“ mit der Arbeit nicht mehr hinterherkomme. „Um Täter abzuschrecken, müssen Verfahren zügig geführt werden können und Strafen möglichst auf dem Fuße folgen. Bei den Staatsanwaltschaften stapeln sich bundesweit aber Hunderttausende offene Verfahren. Die Fallzahlen sind hier in den vergangenen beiden Jahren deutlich gestiegen“, so Rebehn.

Auch die Strafgerichte würden am Limit arbeiten, die Verfahrensdauer habe bei vielen Gerichten zuletzt neue Höchstwerte erreicht. „Das ist Ergebnis einer wachsenden Personallücke in der Strafjustiz, der bundesweit mehr als 1.500 Staatsanwälte und Richter fehlen“, sagte Rebehn. „Bund und Länder sind gefordert, die Defizite durch einen Rechtsstaatspakt mit vereinten Kräften zu beheben, zumal die Aufgaben im Kampf gegen Extremismus, Gewaltkriminalität oder Hass und Hetze im Netz nicht kleiner werden“, sagte Rebehn.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Justizzentrum Halle (Saale) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Vorheriger Artikel

Forsa: FDP wieder bei fünf Prozent - Union verliert

Nächster Artikel

Simon Harris neuer Regierungschef von Irland

1 Kommentar

  1. Markus
    10. April 2024 um 12.17 — Antworten

    Dann muss man diese fehlenden Juristen eben einstellen. Mir ist nichts von einem Magel an Anwälten bekannt, eher im Gegenteil. Aber halt – diese wollen ja auch bezahlt werden. Da war doch was…
    Bei einer Justiz, die schon versucht, Hilfskräfte (Schöffen) für lau auszubeuten wird das nichts.

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.