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Sonneborn fordert entgeltfreien ÖPNV

Martin Sonneborn (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Martin Sonneborn, Satiriker und Vorsitzender der Partei „Die Partei“, fordert einen entgeltfreien ÖPNV. Dieser müsse ohne Fahrscheine funktionieren und „kostenfrei“ sein, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Wenn 35 französische Städte das anbieten, könnten wir das auch schaffen.“

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Der EU-Parlamentarier erneuerte zudem seine Forderung, Schwarzfahren nicht mehr als Straftat einzustufen, sondern zur Ordnungswidrigkeit zu degradieren. „Jedes Jahr gehen rund 7.000 Bundesbürger wegen `Beförderungserschleichung` ins Gefängnis, zum Teil zu Fuß. Mittellose Menschen, die die ihnen auferlegte Geldstrafe nicht bezahlen können, und deshalb eine sogenannte `Ersatzfreiheitsstrafe` verbüßen.“ Die rund 200.000 Verfahren jährlich hielten die Gerichte „von Wichtigerem ab“.

Die Kampagne „9-Euro-Fonds“, mit der Aktivisten unter dem Dach der „Partei“ auf das Auslaufen des 9-Euro-Tickets reagiert hatten, soll derweil nach der Bundestagswahl vorerst auslaufen. Gegen einen monatlichen Beitrag von 9 Euro konnten registrierte Mitglieder sich dabei aus dem Fonds das erhöhte Beförderungsentgelt erstatten lassen, wenn sie beim Schwarzfahren erwischt wurden.

Bis zu 1.000 Schwarzfahrer sollen laut NOZ noch kompensiert werden. Das dann noch übrige Vermögen soll an den „Freiheitsfonds“ von Arne Semsrott gespendet werden. Das Projekt übernimmt die Geldstrafen von Personen, die im Rahmen einer Ersatzfreiheitsstrafe wegen Beförderungserschleichung in Haft sind. Für eine spätere Neuauflage des 9-Euro-Fonds zeigte Sonneborn sich offen.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Martin Sonneborn (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    2. Januar 2025 um 15.41 — Antworten

    Allein wenn man sich enmal vorstellt, was ein Haftplatz denn so kostet…
    Meine Güte, wir kommerzialisieren aber wirklich auch alles. Als 1968, glaube ich war es, die „Provos“ (hier vergleichbar mit SDS oder „The Yippies“ in den USA, Abbie Hoffman und Jerry Rubin) im Stadtrat von Amsterdam die weißen Fahrräder einführten, war ein großer Teil des Nahverkehrs in Teilen geregelt. Man nahm ein wießes Fahrrad von dort, wo es gerade stand und stellte es wieder ab, wenn man am Zielort angekommen war. Dort niutze es dann der nächste. Kostenlos, versteht sich. Die Wartungs- und Anschaffungskosten übernahm die Stadt.Ein Angebot statt Verboten.
    Heute muß man selbst ein Leihfahrrad mieten – und die „Diskussion“ um die kostenlose Beförderung im ÖPNV ist schon fast so alt wie die weißen Fahrräder. (roter Punkt-Aktion in Hannover z.B. als Alternative mitgerechnet).
    Immer wieder fragt sich der halbwegs gebildete Bürger, wann die Politik mal etwas ernsthaftes für ihn tut…

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