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Stiko-Vorsitzender für Impfungen in Schulen

Aufgezogene Impfspritzen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Klaus Überla, spricht sich für Impfungen in Schulen aus. Um die Zahl der Impfungen gegen krebserregende HPV-Infektionen bei Jugendlichen zu steigern, sollten dringend neue Wege beschritten werden, sagte der Virologe den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagsausgaben).

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„In anderen Ländern sieht man, dass man die besten Impfraten im Rahmen von Schulimpfungen erzielt.“ Man müsste auch in Deutschland Impfungen in der Schule anbieten. „Das wäre eine gute Möglichkeit, die Rate zu steigern und damit langfristig Leben zu retten.“ Die Verträglichkeit der Impfstoffe gegen HPV sei hervorragend, Studien zeigten, dass die Impfung hocheffektiv sei. „Es gibt also überhaupt keinen Grund, diese Impfung nicht zu machen“, so der Stiko-Chef.

Grundsätzlich sei es überdies sinnvoll, in den Schulen mehr über die Entstehung von Tumoren und über die Wirksamkeit von Impfungen zu informieren, ergänzte Überla. Die HPV-Infektion als weit verbreitete Geschlechtskrankheit könne dabei als Einstieg dienen.

Humane Papillomviren (HPV) können Krebs verursachen. WHO und EU-Kommission haben sich das Ziel gesetzt, bis 2030 eine Impfquote von mindestens 90 Prozent bei den 15-jährigen Mädchen beziehungsweise eine deutliche Steigerung bei den 15-jährigen Jungen zu erreichen. In Deutschland liegen die HPV-Impfquoten laut Robert-Koch-Institut (RKI) bei Mädchen lediglich bei 54 Prozent und bei Jungen bei 27 Prozent. Die Impfung kann zwar bis zum Alter von 18 Jahren nachgeholt werden, jedoch bietet diese den besten Schutz, wenn im Alter von 9-14 Jahren geimpft wird.

Überla kündigte zudem eine Impfempfehlung gegen RSV-Infektionen bei Kleinkindern an: „Wir werden noch vor der Sommerpause einen Beschluss dazu fassen“, so der Virologe. Damit werde es noch vor der Infektionssaison im Herbst eine Stiko-Empfehlung zum Schutz von Säuglingen vor der RSV-Erkrankung geben.

Der Stiko-Vorsitzende mahnte zudem eine bessere Ausstattung der Impfkommission an: Um rasche Beschlüsse fassen zu können, müsse die Stiko auch entsprechend ausgestattet sein. „Aktuell können wir nicht alle anstehenden Empfehlungen zeitnah behandeln“, so Überla. Ohne eine bessere personelle Ausstattung der Geschäftsstelle und des Robert-Koch-Instituts werde es weiter Verzögerungen geben.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Aufgezogene Impfspritzen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    24. März 2024 um 10.13 — Antworten

    Ja, immer her mit den neuen Impfstoffen – möglichst so, daß der Empfänger selbst davon abgehalten wird, zu recherchieren, was das für ein Zeugs ist, daß er da bekommen soll.
    Ich habe mich schon lange gefragt, warum man von den zum Teil erheblichen Spätfolgen der Covid-Impfumgen so gar nichts mehr hört. Jetzt weiß ich’s, die Haftung dafür verjährt demnächst. (Immerhin, fast die gesamte Presse hat auch stillgehalten. Schon dumm gelaufen, wenn man bei der Hetzjagd auf Kritiker selbst fleißig mitgemacht hat.) Übrigens seit Jahren das erste mal, daß mir eine gewisse Regional-Zeitung eine relevante Information für den Bürger vermittelt hat.

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