Til Schweiger trinkt keine Milch mehr
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Til Schweiger trinkt keine Milch mehr. Er habe gelernt, dass auch wenn auf der Packung „bio“ draufstehe, das nicht viel bedeute, sagte der Schauspieler dem Radiosender „RBB 88.8“. Eine Biomilchkuh dürfe am Tag vielleicht eine Stunde auf die Weide „und dazwischen hängt sie 23 Stunden an der Maschine. Das ist ein bisschen Augenwischerei“.
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Er esse selbst auch eher selten Fleisch, so Schweiger weiter. Auf das Thema aufmerksam wurde der Schauspieler eigenen Angaben zufolge durch eine seiner Töchter. „Früher habe ich mir da nie Gedanken drüber gemacht, aber meine Tochter Emma hat mir da echt die Augen geöffnet. Die hat mich wirklich richtig gezwungen, Dokumentationen über Massentierhaltung und Küken-Schreddern anzuschauen“, so Schweiger.
Foto: Til Schweiger, über dts Nachrichtenagentur
2 Kommentare
Ich muss sagen, dass mich der Artikel wirklich schockiert hat. Insbesondere, da mit keinem Wort erwähnt wird, dass es natürlich vollkommen falsch ist, dass ein Milchkuh 23 Stunden an Tag an „der Maschiene“ hängt. Ich hoffe, dass das klar ist. Eine Kuh wird in der Regel morgens und abends gemolken, das dauert am Tag ungefähr eine halbe Stunde. Dazwischen dürfen sich die Tiere selbstverständlich frei bewegen. In der ökologischen Nutztierhaltung ist ein Auslauf im Winter und Weidegang im Sommer sogar gesetzlich vorgeschrieben.
Insgesamt finde ich es sehr gut, wenn sich die Gesellschaft Gedanken über die Nahrungsmittelproduktion macht, jedoch sollte man doch bitte wie bei allen Diskussionsthemen beide Seiten beleuchten und nicht solche grundweg falschen Aussagen treffen! Ich finde es einfach nur traurig, dass manche Menschen ihr politische Macht so ausnutzen und mit ihren Aussagen unzählige weitere Landwirte in den Ruin treiben.
Wir sollten uns darüber klar sein, dass wir als Gesellschaft alle von den Landwirten abhängig sind, es sei denn wir wollen unsere Lebensmittel künftig aus den USA importieren, wo Gentechnik im übrigen erlaubt ist… von den Auswirkungen auf den Klimawandel gar nicht zu sprechen.
Ich würde mir wünschen, dass sich alle erst einmal gut informieren, bevor sie solche Meinungen abgeben. In unserer Landwirtschaft ist nämlich nicht alles so schwarz und weiß, wie das vielerorts dargestellt wird und auch eine rein pflanzliche Produktion hat so ihre Probleme. Viele Landwirte wären glücklich, wenn ihnen endlich mal jemand zuhören würde!
Woher soll ein Til Schweiger sowas wissen? Er weiß ja nicht einmal, wie man einen Film macht. Suchen sie sich mal die Kritik eines Kurators eines Filmfestivals in der taz heraus, der sich bewußt alle seine Filme angesehen hat – und viel Spaß bei der Lektüre.