Trotz IS-Terrordrohung: Reul ermutigt Karnevalisten
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Trotz der Terrordrohungen des „Islamischen Staats“ (IS) für die Karnevalstage hat NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) alle Karnevalsfreunde an Rhein und Ruhr dazu aufgerufen, sich durch Anschlagsdrohungen und Sicherheitsbedenken nicht vom Feiern abhalten zu lassen. „Gehen Sie raus, feiern Sie Karneval und genießen Sie die jecken Tage“, sagte Reul der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ am Mittwoch.
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Der Minister will selbst ein Zeichen setzen, indem er erneut am Rosenmontagsumzug in Köln teilnehmen wird. „Wir dürfen uns von diesen Typen unsere Art zu leben nicht kaputtmachen lassen“, sagte er.
„Die Polizei bereitet sich intensiv auf den Karnevalseinsatz vor. Natürlich haben unsere Sicherheitsbehörden auch aktuelle Entwicklungen im Blick – gerade wegen der abstrakt hohen Gefahr durch Anschläge“, so Reul. Allein an Weiberfastnacht werden NRW-weit rund 9.900 Polizisten im Einsatz sein und an Rosenmontag noch einmal rund 12.000 Kräfte. „Im Vergleich zu einem gewöhnlichen Montag sind das rund 4.600 Beamte mehr und im Vergleich zu einem regulären Donnerstag 2.500“, sagte der Innenminister. Zugleich stellte er klar, dass die Polizei nicht überall sein könne.
Nach den IS-Drohungen hatte auch das Bundeskriminalamt (BKA) erklärt, dass es für die Karnevalstage keine Hinweise auf eine konkrete Gefährdung durch Anschlagspläne gebe. Die allgemeine Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus bleibe aber unverändert hoch. Es ist kein Geheimnis, dass es für die deutschen Sicherheitsbehörden immer schwerer wird, radikalisierte Einzeltäter frühzeitig zu erkennen, die Anschläge ohne nennenswerte Vorbereitungen, Technik und Spuren im Netz begehen.
Aus dem politischen Raum mehrten sich am Mittwoch die Rufe, nicht auf das Angst-Kalkül des Islamischen Staats hereinzufallen und öffentliches Feiern bloß nicht einzustellen. „Es ist das Ziel der Terroristen und ihrer Drohungen, für Verunsicherung zu sorgen, so dass wir mit einem mulmigen Gefühl zu Partys und Umzügen gehen. Doch die Sicherheitsbehörden waren und sind vorbereitet“, sagte Grünen-Innenexpertin Julia Höller.
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker ließ über ihren Sprecher gegenüber „T-Online“ mitteilen, niemandem werde es gelingen, die Kölner einzuschüchtern. Natürlich sei das Lebensgefühl der Kölner, das für Weltoffenheit, Toleranz und Miteinander stehe, in den Augen von Islamisten und Terroristen ein Übel. „Für uns ist es aber das, was uns ausmacht, und das wird man uns auch nicht durch Einschüchterungsversuche nehmen können“, so Rekers Statement.
dts Nachrichtenagentur
Foto: Polizei im Karneval (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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