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Union erwägt Weiterbetrieb von AKWs durch staatliche Gesellschaft

Atomkraftwerk (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

In der Union kursieren Pläne für die Inbetriebnahme stillgelegter Atommeiler. Sollte eine Überprüfung ergeben, dass dies technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist, „werden die Betreiberunternehmen aufgefordert, sich hierzu zu positionieren“, heißt es in einem Papier aus der Fraktion, über das das „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe) berichtet. Sollten sie nicht selbst den Betrieb übernehmen wollen, „soll geprüft werden, inwieweit dies durch eine Bundesgesellschaft als Neueigentümer verantwortet werden kann“.

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Das Papier aus der Unionsfraktion stellt zwar nicht die offizielle Linie der Fraktion dar, ist in der Fraktionsspitze aber offenbar bekannt. Es setzt damit die Überlegungen fort, die sich im Ergebnispapier der Arbeitsgruppe Klima und Energie der Koalitionsverhandlungen von CDU, CSU und SPD finden. Darin heißt es, man strebe „schnellstmöglich eine fachliche Bestandsaufnahme an, ob angesichts des jeweiligen Rückbaustadiums eine Wiederaufnahme des Betriebs der zuletzt abgeschalteten Kernkraftwerke unter vertretbarem technischem und finanziellem Aufwand noch möglich ist“.

In der Union hat der Wiedereinstieg in die Kernkraft viele Befürworter, etwa den Bundestagsabgeordneten Andreas Lenz (CSU), der Mitglied der Koalitionsarbeitsgruppe Klima und Energie war. „Der Ausstieg aus der Kernenergie war ein Fehler“, sagte Lenz dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe). Lenz hält den in der Energiekrise verstaatlichten Uniper-Konzern für prädestiniert, den Betrieb zu übernehmen, falls die Betreiber abwinken. „Mit dem Uniper-Konzern ist der Bund Eigentümer eines Unternehmens, das in Schweden Mehrheitseigentümer an einem Kernkraftwerk ist und an zwei weiteren Kernkraftwerken beteiligt ist. Wir sollten das als Chance begreifen“, sagte Lenz.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Atomkraftwerk (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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2 Kommentare

  1. W. Lorenzen-Pranger
    1. April 2025 um 22.34 — Antworten

    Wer so informationsresistent wie diese Unionler ist, dem ist wahrhaft nicht zu helfen. Die bisherigen Betreiber sehen keinen Sinn mehr dran, die Dinger stehen laut Fachleuten (!) schon viel zu lange still, die Endlagerfrage ist bis heute (natürlich) völlig ungeklärt usw. usw. usw…
    Lesen Unionspolitiker eigentlich keine keine Zeitungen, haben sie keine weiteren Info-Medien, sprechen sie nicht mit ernst zu nehmenden Fachleuten?
    Kleiner Vorschlag für den nächsten gemütlichen Filmabend: „Dr. Seltsam oder – Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“
    Die seriösen deutschen Firmen werden derweil den Franzosen mit Elektrizität aushelfen, wenn das Kühlwasser aus den Flüssen wieder zu warm – und nicht ausreichend vorhanden – ist. AKWs sind empfindlich…

    • Manfred Murdfield
      2. April 2025 um 7.55 — Antworten

      Und ich dachte, das wäre der OOZ-Beitrag zum 1.April …

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