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Vorsitzende der „Wirtschaftsweisen“ fordert niedrigere Renten

Alte und junge Frau sitzen am Strand, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer erwartet, dass die Beschäftigten in Deutschland schon bald mehr Geld an die Rentenversicherung zahlen müssen. „Die Rentenbeiträge dürften steigen, nach dem, was man so hört“, sagte Schnitzer der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagausgabe).

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Schnitzer berät als Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung die Bundesregierung. Die Wirtschaftsprofessorin befürwortet diesen Schritt. „Wir sollten die Beitragssätze jetzt schon anheben, um die starke Babyboomer-Generation, die bald in Rente geht, noch an den Kosten zu beteiligen“, sagt sie der SZ. Die geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge erreichen von der Mitte des Jahrzehnts an das Rentenalter. Schnitzer kritisierte die bisherigen Schritte der Bundesregierung zur Sicherung der Altersversorgung als unzureichend. Wenn man es so laufen lassen wie bisher, müsste der Bund in 25 Jahren mehr als die Hälfte seines Haushalts für die Renten ausgeben. Dies hätte dramatische Folgen. „Kein Geld für Bildung, für Verkehrswege, für erneuerbare Energien. Ich habe große Sorge, dass das hinten runterfällt.“ Die Ökonomin forderte, unter den Rentnern umzuverteilen. „Wer doppelt so viel in die Rentenkasse einzahlt, sollte nicht mehr automatisch doppelt so viel herausbekommen. Wir sollten besonders hohe Renten künftig abschmelzen. Wer üppige Rentenansprüche erarbeitet hat, bekäme dann etwas weniger“, sagte sie der SZ. Zudem bekräftigte Schnitzer den Vorschlag des Sachverständigenrates, das gesetzliche Renteneintrittsalter allmählich anzuheben. „Für jedes Jahr zusätzlicher Lebenserwartung kann jemand vier Monate länger Rente beziehen, muss aber auch acht Monate länger arbeiten. Das würde hochgerechnet heißen: Im Jahr 2061 wären wir bei der Rente mit 69. Bei einer Rente mit 70 wären wir erst in 55 Jahren.“ Die junge Generation hätte somit viel Zeit, sich darauf einzustellen.

Foto: Alte und junge Frau sitzen am Strand, über dts Nachrichtenagentur

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2 Kommentare

  1. W. Lorenzen-Pranger
    9. Januar 2023 um 3.40 — Antworten

    Wie engstirnig kann man sein, als „Weiser“? Schweden machts vor, in dem es die Rentenbeiträge gewinnbringend anlegt, während hierzulande mal wieder ein Möchtegern-Weiser über Einsparungen fabuliert – bei stetig steigenden Preisen, vor allem für Lebensmittel. (Der tolle „Warenkorb“ ist doch immer noch eine Mogelpackung!) Da könnte unter anderem snst die Bildung zu kurz kommen? Ach, sie armes Huschchen – sie sind doch der beste Beweis: Sie ist es längst – und zwar schon sehr lange! Seit den 60-ern allemal und einmal mehr ganz offensichtlich.

  2. Karlheinz Eckerl
    14. Januar 2023 um 12.22 — Antworten

    Sie sollte mal von ihrer üppigen Pension die Hälfte abgeben, dann hat Sie immer noch mehr als ein Spitzenrenten- Empfänger.
    Sie hat sich nicht die Knochen kaputt geschuftet, wie mancher der mit 63, 48 Jahre gearbeitet hat!
    In meinen Augen ist eine Schande, wenn man dann solche Aussagen tätigt.

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