Oldenburg

Ärztemangel: Unterschriftenaktion für mehr Studienplätze

Jan Rowold (von links) gibt als einer der ersten Patienten mit seiner Unterschrift den Startschuss für die Aktion. Dr. Maria Bösenberg, Prof. Dr. Hans Gerd Nothwang, Dekan der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften und Prof. Dr. Michael Freitag, Leiter der Abteilung Allgemeinmedizin, freuen sich auf eine zahlreiche Beteiligung.

Jan Rowold (von links) gibt als einer der ersten Patienten mit seiner Unterschrift den Startschuss für die Aktion. Dr. Maria Bösenberg, Prof. Dr. Hans Gerd Nothwang, Dekan der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften und Prof. Dr. Michael Freitag, Leiter der Abteilung Allgemeinmedizin, freuen sich auf eine zahlreiche Beteiligung.
Foto: Jonas Wendt

Oldenburg (Merle Bräuer) In Deutschland gibt es zu wenig Ärztinnen und Ärzte. Und das Problem weitet sich aus. Daher ruft die Universitätsmedizin Oldenburg (UMO) zu einer Unterschriftenaktion auf. Bürger/innen aus dem gesamten Nordwesten Deutschlands können sich mit ihrer Unterschrift ab sofort beteiligen. Unter dem Motto „Ärztinnen und Ärzte fallen nicht vom Himmel“ fordert die UMO von der niedersächsischen Landesregierung mehr Medizinstudienplätze an der Universität Oldenburg.

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Nordwesten droht Versorgungsnot

„Es ist kein Anliegen für die Universität, es ist ein Anliegen für die Menschen und für die Region!“, betont Prof. Dr. Hans Gerd Nothwang, Dekan der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften. Die Aktion der UMO zielt darauf ab, den Mangel an Ärztinnen und Ärzten im Nordwesten Deutschlands aktiv anzugehen. In rund zehn Jahren sollen nach Prognosen der Kassenärztlichen Vereinigung mehr als 400 Hausärztinnen und Hausärzte sowie etwa 930 niedergelassene Ärzte und Ärztinnen in der Region fehlen. „Wir sollten jetzt schon 200 Studierende haben, haben aber nur 120,“ hebt Pro. Dr. Nothwang hervor. Auch Fachärztin für Allgemeinmedizin Dr. Maria Bösenberg blickt dem Mangel mit Sorge entgegen. Für Studierende sei der Studienort ein wichtiger Faktor dafür, wo sie später im Berufsleben tätig werden. Daher sei der Ausbau von Medizinstudienplätzen in Oldenburg besonders wichtig, um die ärztliche Versorgung in der Region zu sichern.

Forderungen an das Land Niedersachsen

Eine Erhöhung der Anzahl an Studienplätzen an der Universität Oldenburg und dessen Finanzierung wurde bereits 2022 im Koalitionsvertrag festgelegt. Die UMO fordert, dass die jährlichen Landesmittel, wie 2019 mit der Landesregierung vereinbart, von 36,3 auf 51 Millionen Euro erhöht werden. „Wir brauchen vom Land eine zuverlässige Aufwuchsplanung“, so Prof. Dr. Nothwang. Kooperationskrankenhäuser sollen zudem für ihren Mehraufwand eine zusätzliche Unterstützung von etwa 10 Millionen Euro erhalten. Auch die Finanzierung eines Forschungsgebäudes und eines Lehrgebäudes an der Universität Oldenburg sind bislang nicht zugesichert worden.

Noch bis Juni

Die Sammelboxen stehen in den Kliniken und über 200 Praxen für die Bürger/innen zur Verfügung.

Die Sammelboxen stehen in den Kliniken und über 200 Praxen für die Bürger/innen zur Verfügung.
Foto: Jonas Wendt

Bürger/innen können sich ab sofort mit ihrer Unterschrift an der Aktion beteiligen. Jan Rowold gibt als einer der ersten Patienten seine Unterschrift ab. Für ihn sei es wichtig, die Aktion zu unterstützen, damit die medizinische Versorgung auch für zukünftige Generationen gesichert ist. In den vier Oldenburger Kliniken sowie über 200 Praxen des Lehrpraxennetzwerks und in den Akademischen Lehrkrankenhäusern stehen Sammelboxen für die Unterschriften bereit. Auch online können Bürger/innen unter https://uol.de/bestemedizin ihre Unterschrift abgeben. Die Aktion läuft noch bis zum 19. Juni. Danach werden die gesammelten Unterschriften rechtszeitig zur bevorstehenden Haushaltsklausurtagung in Hannover an Ministerpräsident Stephan Weil übergeben.

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