Oldenburg

„Aufgetischt!“: Bewusst genießen

Wollen Menschen wieder für bewusste Ernährung begeistern (von links): Garvin Hinrichs (MeinMarktstand), Barthel Pester (Co-Veranstalter transfer e. V.), „Tomatenlady“ Sue Larisch, Maren Sigmund (KrautSalon), Antje Schmidt-Kunert (Projektleitung der Regionalmesse, VHS Oldenburg), Veit Bohlen (Leitung des Programmbereichs, VHS Oldenburg), Kerstin Druivenga-Kreitsmann (KrautSalon).

Wollen Menschen wieder für bewusste Ernährung begeistern (von links): Garvin Hinrichs (MeinMarktstand), Barthel Pester (Co-Veranstalter transfer e. V.), „Tomatenlady“ Sue Larisch, Maren Sigmund (KrautSalon), Antje Schmidt-Kunert (Projektleitung der Regionalmesse, VHS Oldenburg), Veit Bohlen (Leitung des Programmbereichs, VHS Oldenburg), Kerstin Druivenga-Kreitsmann (KrautSalon).
Foto: Katharina Nordenbrock

Oldenburg (Dominik Laupichler) Die Volkshochschule (VHS) Oldenburg und der Verein „transfer“ laden am 18. und 19. Januar, jeweils von 10.30 bis 17 Uhr, zur neunten Auflage der Regionalmesse „aufgetischt“ im Gebäude der VHS, Karlstraße 25, ein. 45 regionale Manufakturen, Erzeuger und Händler präsentieren auf drei Etagen ihre Waren und Dienstleistungen. Bei „Herdgesprächen“, Workshops und einem Kinderprogramm können sich die Besucher über regionale und nachhaltige Ernährung informieren und austauschen.

Anzeige

Regionale und saisonale Ernährung

„Essen ist eine Ersatzreligion geworden“, so Antje Schmidt-Kunert, die Projektleiterin der Regionalmesse. Doch obwohl Koch-Websites und -shows wie Pilze aus dem Boden schießen und immer mehr Leute Kalorien zählen oder Detox Diäten machen – die Fähigkeit zur bewussten Ernährung käme, laut Schmidt-Kunert, immer mehr Menschen abhanden. Bei der diesjährigen Messe sollen den Besuchern daher wieder die Ursprünge ihrer Nahrung bewusst gemacht werden. Wer mehr über die Herkunft und Herstellung von Lebensmitteln wisse, könne auch selbstständiger Entscheidungen für die eigene Ernährung treffen, so Schmidt-Kunert. Vor allem das Bewusstsein für regionale und saisonale Produkte und das Kochen soll gefördert werden.

Barthel Pester, Co-Veranstalter und Mitglied vom Verein „transfer“, betont in diesem Rahmen den Vorbildcharakter der Messe: „Das ist das Ziel der Messe: kleinen regionalen Manufakturen und Erzeugern, die verantwortungsvoll für Lebensmittel einstehen, eine Plattform zu bieten.“ Den Besuchern der Messe soll wieder die Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie zu „Omas Zeiten“, saisonale Produkte bei kleineren Produzenten vor Ort einzukaufen, meint Pester. Man nehme damit auch den Trend zu einer neuen Art des Einkaufens wahr.

Mitmachaktionen: „Tomatenlady“ und KrautSalon

Wer genug hat von wässrigen Supermarkt-Tomaten darf sich dieses Jahr auf ein besonderes Highlight freuen. Die „Tomatenlady“ Sue Larisch präsentiert auf der Messe mehr als 300 ihrer alten Tomatensorten. Geschmacklich seien die alten Sorten einfach besser, betont die gebürtige Engländerin. Besucher können sich davon im Austausch mit der „Tomatenlady“ selbst überzeugen und für ihre eigene Aufzucht Saatgut von Sorten mit einprägsamen Namen wie „Viagra“ oder „Cow Tits“ mit nach Hause nehmen.

Für Kräuterliebhaber sind Kerstin Druivenga-Kreitsmann und Maren Sigmund vom „KrautSalon“ die richtigen Ansprechpartner. Sie wollen vor allem heimische „Unkräuter“ wieder salonfähig machen. Auf der Messe stellen sie beispielsweise das wiederentdeckte heimische Kraut Topanimbur vor. Besucher können hierbei die Einsatz- und Verarbeitungsmöglichkeiten des Sonnenblumengewächses erlernen.

Neue Aussteller

Premiere bei den Ausstellern feiert dieses Jahr unter anderem die Manufaktur handmade2go aus Bremerhaven, die original vietnamesische „BIO-NEMs“ (Frühlingsrollen) aus regionalen bezogenen Produkten herstellen. Wieder mit dabei ist die Wesermühle, die für die Produktion ihrer Speiseöle ausschließlich Saatgut aus Europa verwendet – darunter auch viele einst vergessene Sorten aus Deutschland. Ebenfalls neu vertreten sind die Oldenburger Buddel Jungs, die Spirituosen kleiner Manufakturen aus ganz Deutschland mit zur Messe bringen.

„Herdgespräche“

An beiden Messetagen kann man der Köchin Barbara Stadler und dem Koch Jan Linne zwischen 13 und 16 Uhr beim Schaukochen im Foyer bei dem kreieren von Fleisch wie fleischlosen Gerichten über die Schulter schauen. Moderiert von Scott Haslett können sich die Besucher bei „Herdgesprächen“ mit den beiden Köchen vor allem über Nachhaltigkeit beim Kochen und regionale Produkte informieren.

Kochkurse

Im Kulturraum Küche geben die VHS-Dozentinnen und Dozenten einen Einblick in das neue Kursprogramm. Wie schon die Messe drehen sich auch die Kochkurse um den kreativen Einsatz von jahreszeitlichen Gemüsen. Für Naschkatzen dürfte hingegen die Schokoladenwerkstatt interessanter sein, bei der sich alles um Produkte aus der beliebten Kakaobohne dreht.

Weiteres Programm

Auch den jungen Besucher der Messe bietet ein Lebensmittelpfad die Möglichkeit, mehr über den Ursprung von Lebensmitteln zu erfahren. Die Kinder können hierbei lernen, wo Gemüse und Obst wachsen und was für Transportwege diese teilweise zurücklegen müssen. Auch welche Nährstoffe und wie viel Zucker und Fett in einigen Lebensmitteln stecken soll den Kindern beigebracht werden. Ebenfalls wieder auf dem Programm steht das Kinderschminken. Von der Oldenburger Jugendwerkstatt der VHS-Oldenburg wird ein weiteres Mitmachprogramm auf die Beine gestellt. Mit Anleitungen zum Bau von Igelburgen, Nistkästen, selbst gebauten Outdoorküchen, kleinen Taschen oder aromatisierten Salzen wird zum Ausprobieren eingeladen.

Vorheriger Artikel

Schulze begrüßt EU-Pläne für Investitionen in Klimaschutz

Nächster Artikel

Großer Umbau bei den Wirtschaftsweisen

Keine Kommentare bisher

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.