GWO stellt Konzept für die Bauwerkhalle vor
Oldenburg (am/pm) Nach den Vorschlägen des Vereins bau_werk (die OOZ berichtete), der derzeitige Hauptnutzer der Halle am Pferdemarkt, stellen die Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg (GWO) ihre Pläne für eine gemeinsame Nutzung der Bauwerkhalle mit Kultur- und Restaurantbetrieb vor – allerdings bedingt durch die verschiedenen Interessen mit anderen Schwerpunkten.
Anzeige
Gemeinsam die Bauwerkhalle nutzen und für alle Interessenten einen Ort schaffen, der für ihre Zwecke geeignet ist, sei der Gedanke, der hinter dem jetzt vorgestellten Konzept der GWO stehe. GWO-Vorstand Gerhard Wessels: „In den vergangen Tagen haben wir Gespräche mit Vertretern vom Verein bau_werk und den Ratsfraktionen geführt und dabei Ideen zur Zukunft der Bauwerkhalle ausgetauscht. Unser Anliegen war es immer, ein Konzept zu entwickeln, das allen jetzigen und potenziellen Nutzern gerecht wird und dauerhaft tragfähig ist. Wir denken, dass wir mit dem nun vorliegenden Vorschlag eine gute Basis für den weiteren Diskussionsprozess haben.“
Grundlage für die gemeinschaftliche Nutzung bildet der Anbau der Bauwerkhalle, der aktuell als Lager von der Stadt genutzt wird. Im GWO-Konzept würde er so hergestellt, dass er für kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und das Programm des Vereins bau_werk genutzt werden kann. Der vordere Teil der Halle soll denkmalgerecht saniert und zum Restaurant umgebaut werden. Dabei würde die Fassade der Bauwerkhalle ihren ursprünglichen Charakter zurückerhalten. Die sanitären Anlagen und die Lagerflächen werden vom Inklusionsbetrieb zur Verfügung gestellt und können von beiden Parteien genutzt werden. Zur Umsetzung möchten die GWO der Stadt Oldenburg vorschlagen, von ihr den vorderen Teil der Halle anzukaufen oder über einen Erbpachtvertrag langfristig anzumieten. Die Erträge könnten von der Stadt als Grundstock für die Sanierung des Anbaus zu genutzt werden.
„Aus unserer Sicht ist der Vorschlag ein sinnvoller Kompromiss und bietet die Grundlage für weitere Gespräche unter der Moderation der Stadt Oldenburg. Das Quartier kann sich so unter sozialen, kulturellen und architektonischen Gesichtspunkten weiterentwickeln und wir erreichen unser Ziel, einen erfolgreichen Inklusionsbetrieb zu gründen“, betont Gerhard Wessels. Denn ein wichtiger Aspekt sei, dass das Restaurant als Wirtschaftsunternehmen geführt wird. Zu Beginn sollen zehn sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen werden, davon fünf für Menschen mit Behinderung.
Inklusionsbetriebe sind Betriebe, die der Beschäftigung schwerbehinderter Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt dienen. Sie bewegen sich wie normale Unternehmen am Markt und müssen daher wirtschaftlich erfolgreich sein, um langfristig bestehen zu können. „Wir sind davon überzeugt, dass ein solcher Betrieb dauerhaft nur im vorderen Teil der Bauwerkhalle existieren kann.“, so Wessels.
4 Kommentare
Guter Kompromiss – und so ganz im Sinne der Arbeit eines Josef Beuys z.B…. ;D
Die bauliche Lösung ist die eine Seite, technisch sicherlich kein Problem. Aber welche Tragfähigkeitsberechnung, welche Auslastungsannahmen liegen denn vor, damit es auch einen „langfristigen wirtschaftlichen Erfolg“ gibt? Die Gegend ist ja derzeit nicht der Brummer, ob sich das mit dem Konzept ändert, sollte in die Überlegungen einbezogen werden. Was ist, wenn die Gaststätte nach einiger Zeit zumachen muss, weil die Erwartungen hier nicht erfüllt wurden oder die GWO doch insgesamt (bezogen auf alle Oldenburger Aktivitäten) zu optimistisch war?
Ich denke, da die Exerzierhalle regelmäßig vom Staatstheater bespielt wird, dürfte das kein Problem sein.
Wie sagte Dieter Hildebrandt mal sinngemäß so schön übers Theater?
„Zehn Euro die Karte, fünfundzwanzig Euro der Wein, fünfzig Euro das Essen – Kultur ist teuer…!“ 😀
Und dann machen alle zusammen Theater-Sommerpause. Ob der derzeitige Zustand nicht doch ein wenig Scheinwelt ist, sei dahingestellt, aber im Lichte auch anderer Presseartikel bin ich nicht sicher, ob nicht nur die denkmalschutzwürdige(n) Halle(n), sondern auch das „gesamte Drumherum und Umzu“ einer schlüssigen (Kultur) Konzeption bedarf, vor allem von politischer Seite.