„Goldenes Gehirn“ für verständliche Wissenschaft
Oldenburg (pm) Geballte Wissenschaft in zehn Minuten verständlich präsentieren – darum ging es beim 8. Oldenburger Science Slam der Universität Oldenburg. Fünf Nachwuchswissenschaftler stellten sich der Herausforderung in der ausverkauften Exerzierhalle. Zum Sieger gekürt wurde schließlich Jens-Steffen Scherer, Masterstudent am Department für Neurowissenschaften.
Anzeige
„Warum Oktopusse nie hitzefrei bekommen“ – mit diesem Thema traute sich Scherer erstmals als Science Slammer auf die Bühne. Mit Erfolg: Sein Vortrag über die Fähigkeit des Lernens und die dafür zuständigen synaptischen Prozesse im menschlichen Gehirn traf den Nerv des Publikums. Die 150 Gäste waren aufgefordert, die Darbietungen aller fünf Science Slammer mit unterschiedlich dosiertem Beifall, festgehalten vom „Slam-o-Meter“, zu bewerten. Scherer gewann schließlich knapp im Stechen mit Charlotte Beelen. Er konnte sich über das „Goldene Gehirn“ und ein Preisgeld in Höhe von 150 Euro freuen, gestiftet von der Graduiertenakademie der Universität. Der Sonderpreis des Abends ging an die zweitplatzierte Charlotte Beelen, Promovendin im DFG-Graduiertenkolleg „Molecular Basis of Sensory Biology“. Für ihre besonders forschungsnahe Präsentation über den „Supersinn“ Sehen erhielt Beelen den mit 100 Euro dotierten Sonderpreis des Forschungszentrums Neurosensorik.
Auch sonst war der Science Slam in diesem Jahr fest in der Hand der Oldenburger Neurowissenschaftler: Lisa Schmors (Masterstudentin „Neuroscience“) sprach über den Herzschrittmacher der Zukunft, Jelena Galojan (Masterstudentin „Neurocognitive Psychology“) über Emotionen, die die zeitliche Aufmerksamkeit beeinflussen und Sven Leach (Masterstudent „Neurocognitive Psychology“) über evolutionäre Algorithmen. Die Studierenden belegten die Plätze drei bis fünf und wurden mit Abonnements von Fachzeitschriften belohnt.
Erneut im Programm des Science Slam war das „Power-Point-Karaoke“: Zwei Professoren präsentieren den Vortrag des jeweils anderen – spontan und ohne das Thema zu kennen. Prof. Dr. Michael Winklhofer, Experte für die sensorische Biologie von Tieren, und der Amerikanist Prof. Dr. Martin Butler bewiesen dabei großes Improvisationstalent. Aus der Professorenschaft „traute“ sich zudem Prof. Dr. Anja Bräuer auf die Bühne: Außer Konkurrenz referierte die Anatomin über „Liquide und Alzheimer“.
Organisatoren der Veranstaltung sind das Forschungszentrum Neurosensorik, die Graduiertenakademie und die Graduiertenschulen für Geistes- und Gesellschaftswissenschaften (3GO) sowie für Naturwissenschaft und Technik (Oltech) der Universität Oldenburg. Der Science Slam wird in Kooperation mit dem Oldenburgischen Staatstheater durchgeführt.
Keine Kommentare bisher