Innovationsdialog: Aus der Region für die Region
Michael Wefers, Gerhard Harms, Miriam Wiediger und Dr. Stephanie Birkner (von links) sehen in den Gründungen aus der Wissenschaft heraus viel Potenzial für die Region.
Foto: Anja Michaeli
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Oldenburg / am – Die Universitätsgesellschaft Oldenburg e.V. (UGO) veranstaltete gestern ihren ersten Innovationsdialog. Zum Auftakt sprachen Prof. Dr. Stephanie Birkner, Juniorprofessorin für Female Entrepreneurship (weibliches Unternehmertum), und die Leiterin des Gründungs- und Innovationszentrums (GIZ), Miriam Wiediger. In kurzen Referaten stellten drei Firmengründer ihre Ideen vor.
Vor vier Jahren wurde die Carl von Ossietzky Universität vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie als „EXIST – Die Gründerhochschule“ ausgezeichnet – eine von sechs Hochschulen in Deutschland. Dem Motto „Offen für neue Wege“ soll bei Gründungen aus der Wissenschaft heraus Rechnung getragen werden. „Die neue Veranstaltungsreihe ‚Innovationsdialoge‘ ist ganz im Selbstverständnis der UGO, weil sie dazu beitragen kann, die große Bedeutung der Universität für die Entwicklung der Region sichtbar zu machen“, so UGO-Vorsitzender Michael Wefers.
Beim ersten Innovationsdialog stellten Miriam Wiediger und Prof. Dr. Stephanie Birkner ihre Arbeit vor. Das Gründungs- und Innovationszentraum (GIZ) wurde 2012 als zentrale Anlaufstelle für Studierende, Mitarbeiter und Wissenschaftler sowie Alumni (ehemalige Studierende) eingerichtet. Neben der Professur Entrepreneurship, der Express Fonds Nordwest GmbH, dem Netzwerk Innovation und Gründung im Klimawandel bietet die Gründerbox der Jade Hochschule Gründungswilligen Unterstützung. Frauen, die die Selbstständigkeit als Berufsoption für sich sehen, finden in Dr. Stephanie Birkner als Juniorprofessorin für Female Entrepreneurship seit Oktober vergangenen Jahres eine Ansprechpartnerin.
Nach wie vor gebe es wenige Frauen, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen würden, so Birkner und sie schätzt, dass es nur vier Prozent der Gründungen seien. Sie sehe ihre Aufgabe darin, die zukünftigen Unternehmerinnen an die Hand zu nehmen und ihnen Experten an die Seite zu stellen. „Weibliches Unternehmertum bringt eine besondere Vielfalt mit sich. Da wird beispielsweise Wachstum auch mal anders gedacht“, erklärt die Professorin.
Im Rahmen der mehrtägigen Summer- und Winterschool-Workshops sowie von Beratungen und Coachings helfen die Fachleute und Mentoren von der ersten Idee bis zur Gründung. „Wachstum fängt beim Hochziehen der kleinen Pflänzchen an“, erklärt Michael Wefers, Vorsitzender der Universitätsgesellschaft, dem das Thema innovative Gründungen am Herzen liegt. Außerdem ginge es ihm bei den Innovationsdialogen um weitere Vernetzungen. Unter den interessierten Zuhörern macht er viele Mitdenker aus, die offen für neue Ideen aus der Region für die Region sind. „Wir glauben, dass da jede Menge bewegt werden kann“, so Birkner. Sie freue sich, dass mittlerweile auch Interessierte von anderen Universitäten Rat in Oldenburg suchen – auch mit dem Ziel, sich im Nordwesten niederzulassen.
„Wir haben bisher 45 Gründungen aus der Hochschule heraus betreut“, sagt die GIZ-Leiterin Miriam Wiediger. Drei Vertreter neuer Unternehmen stellten sich gestern vor: „GreenLS“ beschäftigt sich mit „Grüner Logistik“ (Senkung des CO2-Ausstoßes und der Betriebskosten). „Lipro Energy“ arbeitet an einer neuartigen Holzvergaseranlage, die Strom und Wärme aus verschiedenen Brennstoffen gewinnt. „Microw“ entwickelt eine Mikroproduktionsanlage, die Montage-Aufgaben an Bauteilen, die deutlich kleiner als ein Millimeter sind, durchführt.
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