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Rohrleitungsforum: Energiemix im Fokus

Beim 28. Oldenburger Rohrleitungsforum dreht sich alles um die Unterwelt.

Beim 28. Oldenburger Rohrleitungsforum dreht sich alles um die Unterwelt.
Foto: Katrin Zempel-Bley

Oldenburg (zb) Im Fokus des 28. Oldenburger Rohrleitungsforums steht in diesem Jahr der Energiemix. Rund 3000 Besucher aus ganz Deutschland und dem europäischen Ausland, über 300 Aussteller und 130 Referenten werden am 6. und 7. Februar in der Jade Hochschule erwartet.

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Vor 28 Jahren ist das Rohrleitungsforum ins Leben gerufen worden. Damals kamen knapp 100 Leute zusammen, und der damalige Initiator Prof. Joachim Lenz ahnte nicht, wie sich seine Idee entwickeln würde. Doch den Rohrleitungsbauern der Jade Hochschule mit ihrem Institut für Rohrleitungsbau (iro) ist es gelungen, diese Veranstaltung nicht nur zu etablieren, sondern sie zu der bedeutendsten ihrer Art bundesweit zu machen.

Kaum jemand hatte vor 28 Jahren geglaubt, dass die Unterwelt nicht nur für das iro sondern für die ganze Welt von großer Bedeutung sein würde. Sämtliche Versorgungsleitungen, ob Gas, Wasser, Abwasser, Strom oder Erdgas, befinden sich im Boden und müssen wie oberirdische Infrastruktur erhalten und erneuert werden.

Das diesjährige Rohrleitungsforum steht unter dem Thema „Rohrleitungen als Teil von Hybridnetzen – unverzichtbar im Energiemix der Zukunft“. „Es geht also um den Klimawandel, der uns Rohrleitungsbauer schon Jahre beschäftigt und in den nächsten Jahrzehnten weiterhin stark beschäftigen wird“, sagt Prof. Thomas Wegener, Vorstandsmitglied des iro und verantwortlich für das Forum.

Nach der Verkündung der Energiewende durch Bundeskanzlerin Angela Merkel haben Institute wie das iro noch einmal starken Rückenwind bekommen. „Jetzt sind alle gezwungen, über alternative Energien und Speichermöglichkeiten nachzudenken“, sagt Wegener, der mit seinem Team schon seit Jahren den Klimawandel im Blick hat. „In unserer Forschung ist er längst verankert.“

Rohrleitungsforum dreht sich um intelligente Netze

„Die diskontinuierliche Verfügbarkeit der erneuerbaren Energien wird – jedenfalls solange die Speicherproblematik nicht befriedigend gelöst ist – von Befürwortern herkömmlicher Energieversorgungskonzepte als entscheidender Nachteil ins Feld geführt“, gibt Wegener zu bedenken. „Unter dem Begriff Hybridnetze sind Chancen und Möglichkeiten von zum Beispiel Gas- und Fernwärmenetzen sowohl als Speicher- als auch Transportmedium zur Lösung dieser Problematik in der Diskussion.“

Dass in den Abwasserkanälen ein enormes Wärmepotenzial verborgen ist, darüber besteht unter Fachleuten kein Zweifel. Doch die Kunst besteht darin, es zu heben. Genau deshalb kommen die Fachleute zum Rohrleitungsforum. Zur zentralen Herausforderung der Energiewende gehört für sie die sogenannte Speicherlücke im elektrischen Energieversorgungssystem, die durch die unregelmäßige Einspeisung erneuerbarer Energien entsteht.

Hybridnetze stellen eine mögliche Lösung für die Anpassung von Stromerzeugung und -nachfrage dar. Im Hybridnetz sollen die Versorgungssysteme und Versorgungsnetze für Strom, Gas und Wärme miteinander gekoppelt, und diese Energien von einer Form in eine andere transformiert werden. „Für das Energiesystem bedeutet das eine enorme Flexibilität aber vor allem auch Stabilität“, erklärt Wegener.

Das hört sich einfach an, aber ohne Interdisziplinarität gibt es kein funktionierendes Hybridnetz. Informations- und Kommunikationstechnologie gehören ebenso dazu wie Automatisierungstechnologie und diverse Ingenieurwissenschaften aber auch Geoinformation. Es muss am Ende Systemintelligenz in die Versorgungsnetze implementiert werden, damit Hybridnetze technisch möglich werden.

Klimawandel, Bevölkerungsrückgang, diversifizierter Energiebezug und die Veränderung des Verbraucherverhaltens hinterlassen auch im Rohrleitungsbereich ihre Spuren. Das Rohrleitungsforum greift all diese hochaktuellen Fragestellungen in Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden auf. „Dass hier alle Akteure – also Wissenschaftler, Industrie-, Handwerks-, Verwaltungs- und Verbandsvertreter sowie Studierende zusammenkommen und sich intensiv austauschen, ist das Besondere an unserer Veranstaltung“, sagt Wegener abschließend.

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