Neue Unternehmenskultur für EWE AG
Oldenburg (zb) Anlässlich der Vorstellung des Stiftungsberichts 2015 kündigte Matthias Brückmann, Vorstandsvorsitzender der EWE AG und zugleich Vorsitzender des Stiftungsvorstands, an, dass die Stiftung noch gestärkt werden soll. Die EWE-Stiftung gehört zu den größten Stiftungen Niedersachsens. Im Jahr 2015 lag die Stadt Oldenburg im Städteranking rechtsfähiger Stiftungen auf Platz 2 und teilt sich mit 78 Stiftungen pro 100.000 Einwohner diesen Rang mit Hamburg, Spitzenreiter ist Würzburg.
Anzeige
„Die EWE Stiftung hat enorm an Bedeutung gewonnen und ich möchte sie weiter auf diesem Weg stärken“, erklärte er. „Ich werde mit dem Aufsichtsrat über eine Erhöhung des Grundstockkapitals sprechen.“ Das liegt derzeit bei 30 Millionen Euro.
Der neue Chef hat nicht nur viele Ideen, er arbeitet vor allem an einer neuen Unternehmenskultur. Die solle von Offenheit und Transparenz geprägt sein, wie er sagt. „Ich interessiere mich sehr für die Blickwinkel meiner Mitarbeiter. Das gilt übrigens auch für den Stiftungsvorstand, dem sehr kompetente und engagierte Menschen angehören und in dem wir alle voneinander profitieren.“
Die Stiftung fördert seit 14 Jahren gemeinnützige Projekte zwischen Ems-Weser-Elbe, in Teilen Brandenburgs und auf Rügen. „In den Bereichen Kunst, Kultur, Bildung, Erziehung, Wissenschaft und Forschung geschieht in unserer Region eine Menge an Engagement“, zeigt sich Matthias Brückmann beeindruckt. 151 Projekte konnten in 2015 mit rund 490.000 Euro gefördert werden, wobei rund 304.000 Euro auf Projekte in den Bereichen Kunst und Kultur und 142.000 Euro auf Erziehung und Bildung entfielen.
In diesem Jahr steht aufgrund einer außerplanmäßigen Spende erheblich mehr Geld für die Projektförderung zur Verfügung, was die Stiftung angesichts des Niedrigzinsniveaus sehr gut gebrauchen kann. Dafür hat Matthias Brückmann gesorgt. Ihm steht als EWE-Vorstandsvorsitzender ein Vorstandsbudget von 500.000 Euro zur Verfügung. „Viel zu viel“, findet er. „Mir reichen 50.000 Euro. Außerdem dürfen Spenden nicht nach Gutdünken von Einzelpersonen vergeben werden“, stellt er klar und verweist auf die Satzung.
Inzwischen hat er dafür gesorgt, dass sein persönlicher Topf nur noch mit 50.000 Euro ausgestattet ist, die für repräsentative Zwecke gedacht sind. Matthias Brückmann sieht sich vor allem in der gesellschaftlichen Verantwortung. „Deshalb müssen wir breit und nicht elitär aufgestellt sein“, sagt er. „Wir wollen genau dort anzutreffen sein, wo auch unsere Kunden sind.“
Während die Schloss-Gespräche und der Klaus-von-Klitzing-Preis weiterhin Bestand haben, ist der Helene-Lange-Preis, mit dem herausragende Leistungen von Frauen in der Wissenschaft belohnt wurden, gestrichen worden, weil die nötige Resonanz geschwunden sei, begründet er den Schritt. Dafür wird derzeit an einem neuen Preis gearbeitet, einem Engagement-Preis. Wann er ausgeschrieben und wie hoch er dotiert sein wird, ist noch unklar. „Wir möchten mit dem Preis jene Menschen würdigen, die sich uneigennützig für unsere Region engagieren“, sagt Matthias Brückmann.
Grundsätzlich plädiert der neue Mann an der Spitze dafür, alles was man tut regelmäßig kritisch zu hinterfragen, weil sich Menschen und Zeiten eben verändern. Die Frage, was zur EWE passt, steht dabei im Mittelpunkt wenn es um Förderung von Projekten geht. „Die EWE Stiftung soll deshalb handlungsfähig bleiben und das große gesellschaftliche Engagement in unserem gesamtem Geschäftsgebiet entsprechend unterstützen“, erklärte der EWE-Vorstandsvorsitzende abschließend. „Nur so ist die EWE Stiftung eine Lebensversicherung für die gute Tat“.
Keine Kommentare bisher