„Deutschland braucht Zuwanderung“
Prof. Dr. Klaus Bade.
Foto: Diakonie
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Oldenburg (zb) – „Wanderungen gehören zur menschlichen Existenz“, erklärte Prof. Dr. Klaus Bade anlässlich der Fachtagung Migration, zu dem die Diakonie im Oldenburger Land ins Kulturzentrum in Oldenburg eingeladen hatte.
In der deutschen Geschichte habe es stets freiwillige und erzwungene Wanderungsbewegungen gegeben. Auch Deutsche hätten ihr Land scharenweise verlassen, umgekehrt sind Menschen nach Deutschland gekommen und hätten – wie beispielsweise die Gastarbeiter – maßgeblich zur Entwicklung unseres Landes und einer florierenden Volkswirtschaft beigetragen. Der Historiker und Gründer des Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) bezeichnete sie als Pioniere mit wertvollen Impulsen für die Gesellschaft.
„Deutschland braucht Zuwanderung und Flüchtlinge“, erklärte Bade vor 130 Teilnehmern. Es sei kein Problem, 350.000 Menschen im Jahr aufzunehmen. Allerdings seien eine bessere Berufsintegration und eine schnelle Anerkennung von Berufsabschlüssen und Qualifikationen notwendig. Zugleich kritisierte er das Bundesinnenministerium und seine Abschottungspolitik. Die Flüchtlingsthematik gehöre ins Sozialministerium, forderte er und warnte davor, Flüchtlinge unnötig lange in Erstaufnahmeeinrichtungen unterzubringen. Sie müssten vielmehr die Chance haben, so schnell wie möglich selbst für ihren Lebensunterhalt zu sorgen.
Im Gegensatz zur Abschottungspolitik durch die Bundesregierung stehe das Engagement der Bürgergesellschaft und ihrer praktizierten Willkommenskultur. Er sprach von einer „revolutionären Kraft“, von der die Politiker mit ihren Lösungsbeiträgen weit entfernt seien. Die „Abriegelung der Festung Europa“ bezeichnete er als „historischen Skandal“ und sprach zudem vom „Versagen der Weltgemeinschaft“. Es sei dringend an der Zeit, das chaotische Weltgeschehen zu ordnen. Doch Politiker entpuppten sich zunehmend als beratungsresistent.
Statt Zäune zu bauen sollten sie die Ursachen der Flüchtlingsbewegung bekämpfen wie den „desaströsen Raubtierkapitalismus und die Tatsache, dass der globale Reichtum in den Händen von einem Prozent der Weltbevölkerung liegt.“ Es sei beschämend, wenn problemlos dreistellige Milliardenbeträge zur Rettung von Banken aufgebracht würden aber viel zu wenig Geld für die Kommunen, die gegenwärtig das Flüchtlingsproblem lösen.
8 Kommentare
„Deutschland braucht Zuwanderung“ sagt lt. ÖR auch die Wirtschaft. Dazu schreibt der Blogger Michael Winkler:
„Die deutsche Wirtschaft? Nein, nur die Manager der deutschen Wirtschaft, nicht die Unternehmer, sondern die leitenden Angestellten. Das sind die Leute, die mit anderer Leute Geld auf anderer Leute Risiko arbeiten. Nicht die Macher, sondern die Verkäufer …“
Zitat:
„Michael Winkler
Autor
Michael Peter Winkler ist ein deutscher Kolumnist und Autor von politischen Schriften, Science-Fiction- und Fantasy-Romanen. Er schreibt regelmäßig Artikel für rechtsextreme Webseiten.“
„Auch Deutsche hätten ihr Land scharenweise verlassen, umgekehrt sind Menschen nach Deutschland gekommen und hätten – wie beispielsweise die Gastarbeiter – maßgeblich zur Entwicklung unseres Landes und einer florierenden Volkswirtschaft beigetragen.“
Damit hat Herr Bade wohl recht, doch sollte er seine Sätze unbedingt zu ende bringen. Die Gastarbeiter kamen zu einer Zeit, als sich die Deutschen Bürger zu fein waren, sich bei Arbeiten die Hände schmutzig zu machen. Ob nun Müllabfuhr oder Straßenreinigung und viele andere Arbeiten mehr.
Die Gastarbeiter haben also nichts mit den heutigen Flüchtlingen gemein.
Leider ist Herrn Bade wohl entgangen, das ein nicht kleiner Teil der Flüchtlinge weder schreiben noch lesen kann,ein großer teil keine Berufsausbildung hat ( und wenn, so oder so nicht anerkannt würde). Diejenigen, die tatsächlich eine Qualifikation haben, bekommen aber noch lange keine Anstellung.
Wer wie Bade glaubt, Jahr für Jahr 350.000 Menschen aufnehmen zu können, ignoriert die Tatsache, das es ersten keine Arbeit für die Menschen gäbe und zum zweiten überall Wohnraum für diese Menschen fehlt.
Wie die Kanzlerin selbst sagte, würde es wenigstens 15 Jahre dauern, bis die heutigen Flüchtlinge tatsächlich soweit in die Gesellschaft integriert wären, um die Sprache zu lernen, einen Schul- und/oder Berufsabschluss samt einer Anstellung zu bekommen, von der sie ohne Hilfe leben können.
In Anbetracht der Tatsache, das niemand von einem Mindestlohn tatsächlich leben kann und zu erwarten ist, das der Mindestlohn wieder verschwinden wird ( keiner wird freiwillig 8,50 € an Flüchtlinge ohne Qualifikation zahlen), werden wieder einmal mehr „Sozialfälle“ künstlich erzeugt – das kennen wir ja schon vom ALG II.
Warum wir also Flüchtlinge brauchen, ist mir ein Rätsel.
Soso, also:
> Die Gastarbeiter kamen zu einer Zeit, als sich die Deutschen
> Bürger zu fein waren, sich bei Arbeiten die Hände schmutzig
> zu machen.
Sind sie heute noch. Wenn ich mir so ansehe was manche Bewerber für Ansichten, Vorstellungen und vor allem Ausschlusslisten haben, was sie denn alles NICHT machen wollen… Sobald es etwas härter wird ist sich der gemeine Deutsche zu fein.
Nebenbei: wir mussten ab 1990 mit knapp 17 Mio Wirtschaftsflüchtlingen fertig werden, von denen sich ein Teil bis heute weder sprachlich noch gesellschaftlich integriert hat (Sachsen). Da machen ein oder auch zwei Mio Kriegsflüchtlinge aus Syrien und Irak überhaupt keine Probleme, zumal von denen ein grosser Teil ohnehin wieder in die Heimat zurück will – aber verständlicherweise erst, sobald dort wieder Ruhe herrscht.
Sie reden Unsinn. Ausschlusslisten haben diejenigen, die höher qualifiziert sind und sich ihren Job „aussuchen“ können – das wird ihnen auch immer wieder vorgegaukelt. bei den „härteren“ Jobs tauchen schon seit 20 Jahren und länger Hilfskräfte ohne jede Qualifikation auf.
Und bevor Sie Behauptungen aufstellen, die darauf abzielen, das es keine Probleme gäbe, sollten sie mal endlich die Augen öffnen und sehen, wie es mit Unterkünften und Versorgung aussieht.
Ich habe kein Problem mit diesen Menschen, die Schutz brauchen, doch muss man sie auch wirklich vernünftig unterbringen – da hilft das ewige Gerede von Gutmenschen nicht weiter.
Haben sie eigentlich schon eine Flüchtlingsfamilie aufgenommen; sollte doch kein Problem sein, oder?
Mir gehen die Klugschnacker, die die Realität ausblenden, mittlerweile wirklich auf den Nerv.
Na ja, Herr Reins. Das mit dem Schreiben zumindest ist ja ihre Stärke auch nicht gerade, oder? Übrigens – wenn es fünfzehn Jahre dauert, bis man alle Flüchtlinge integriert hat, dann ist das doch ziemlich schnell. Bei so manchem angeblich Ur-Deutschen zum Beispiel hat das seit etwa eintausend nach Christi bis heute auch nicht so richtig funktioniert, sie in eine zivilisierte Gesellschaft zu integrireren.
Da freue ich mich ja, das ausgerechnet Sie etwas zum Schreiben schreiben.
Lesen sie doch erst einmal ihren eigenen Text – sie wissen doch: Glashaus, Steine…
Was interessiert mich der „Ur-Deutsche“?
Mich interessiert, wie man die Menschen unterbringen und versorgen kann. Auch interessiert mich, wie man diese ganzen Menschen in Anbetracht der jetzt schon bestehenden Arbeitslosenzahlen wohl mit Arbeit versorgen will!
Und wenn das nicht funktioniert, wie sich bestimmte Personengruppen das so vorstellen, muss man einen Schlusspunkt setzen, um nicht noch mehr Chaos anzurichten.
Oder gehören sie auch zu diesen verwirrten Geistern, die der AfD unbedingt noch Stimmen verschaffen wollen, aber das gar nicht merken?
Kommen sie zurück in die reale Welt, die ist nämlich etwas anders als das Einhornland, in dem wohl einige immer noch leben.