Pläne für neue Fernbushaltestelle vorgestellt
Gabriele Nießen und Dr. Norbert Korallus stellten heute die Pläne für die neue Fernbushaltestelle in Oldenburg vor.
Foto: Anja Michaeli
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Oldenburg (am) – Die Stadtverwaltung hat heute die Pläne für die neue Fernbushaltestelle am Willy-Brandt-Platz neben dem Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) am Hauptbahnhof vorgestellt. Eine Verlegung der Haltestelle von der Karlstraße ist wegen der gefährlichen Verkehrssituation für die Reisenden notwendig geworden. Der erste Bauabschnitt der neuen Haltestelle soll im Spätsommer fertiggestellt sein.
Als vor 13 Jahren der ZOB gebaut wurde, gab es noch keinen Fernbusreiseverkehr. Erst mit der Liberalisierung im März 2013 nahmen die Fernbusse ihre Fahrten auf und nutzen seitdem die Haltestelle Karlstraße, die nie dafür vorgesehen war. Heute halten hier täglich 40 bis 80 Fernbusse von 32 Linien, deren Fahrgäste unter schwierigen Bedingungen mit ihrem Gepäck ein- und aussteigen. Laut einer IHK-Studie ist von einer weiterhin dynamischen Fahrgastentwicklung im Fernbusverkehr auszugehen. Außerdem habe die Haltestelle am Oldenburger Hauptbahnhof wegen ihrer guten verkehrlichen Anbindung eine zentrale Bedeutung für den Fernreisebusverkehr. Rund 50 Prozent der Fahrgäste reisen mit dem öffentlichen Verkehr an, um in den Fernbus umzusteigen.
I. Bauabschnitt
Die Situation beim Ein- und Aussteigen an der Haltestelle Karlstraße ist gefährlich.
Foto: Stadt Oldenburg
Aus besagten Sicherheitsgründen und auch weil das daneben liegende Gelände der EWE bebaut werden soll, will die Stadt jetzt mit den ersten Baumaßnahmen zügig beginnen. „Die Mittel sind im Haushalt 2016 veranschlagt, sodass nun drei von fünf der projektierten Fernbushaltepositionen zeitnah gebaut werden können“, so Stadtbaurätin Gabriele Nießen. Investiert werden 280.000 Euro. Der Betrag soll durch Gebühren beziehungsweise einem Entgeltsystem refinanziert werden. Pro Halt werden die Fernbusunternehmer zirka drei bis vier Euro zahlen. Die Haltestelle für die Busse soll im Spätsommer, voraussichtlich im September, fertiggestellt sein.
In diesem ersten Schritt werden drei Haltestellenpositionen für die Fernbusse – zukünftig auch für Gelegenheitsverkehr wie Klassenfahrten oder Skireisen – gebaut. Diese „Taschen“ werden von der Karlstraße aus angefahren. Sie bieten ein bequemes und sicheres Ein- und Aussteigen. Das Gepäck kann gefahrlos an den Busseiten ausgeladen werden. Allerdings müssen die Busse rückwärts wieder ausparken. Diese Lösung, die auch in anderen Städten wie in Hamburg praktiziert wird, sei mit den Fernbusunternehmen besprochen worden, die alle zugestimmt hätten, sagt Dr. Norbert Korallus, Leiter der städtischen Verkehrsplanung. Auch die Bedenken der Verkehrs- und Wasser Gmbh (VWG), dass es zu Problemen führen könnte, wenn die Fernbusse und die VWG-Busse in der Einmündung zum ZOB aufeinanderträfen, konnten ausgeräumt werden.
In einem ersten Schritt sollen drei „Taschen“ der Fernbushaltestelle gebaut werden.
Grafik: Stadt Oldenburg
Im Rahmen der Baumaßnahmen entsteht unter anderem ein Fahrgastunterstand. Die Haltestellenpositionen erhalten unterirdische Abfallbehälter. 280 der 300 Stellplätze für Räder können erhalten bleiben, 180 davon werden parallel vor der Fahrradstation und der rechten Seite des Parkplatzes neu eingerichtet. Dafür entfallen drei Pkw-Parkbuchten. Außerdem soll der Blindenleitstreifen durchgezogen und bis zur gegenüberliegenden Seite der Karlstraße verlängert werden. Eine Verkehrsinsel als Querungshilfe in Richtung Berufsbildende Schule wird installiert.
II. Bauabschnitt
Die Fernbushaltestelle soll nach ihrer Fertigstellung für mehr Sicherheit sorgen.
Grafik: Stadt Oldenburg
Abhängig von den weiteren Planungen auf dem EWE-Gelände sollen in einem zweiten Bauabschnitt zwei weitere Haltebuchten für Fernbusse entstehen. Dafür muss die Einfahrt zu den Parkplätzen und zum Neubaugebiet nach Westen verschoben werden. Insgesamt wird der Platz größer, für Fahrräder werden dann 250 bis 300 Stellplätze insgesamt zur Verfügung stehen. Noch hat allerdings die Bahn AG eine Veränderungssperre für den Ausbau der Stadtstrecke auf dem Grundstück liegen. Voraussichtlich wird ein endgültiger Beschluss zur Bebauung des EWE-Geländes am Ende des Jahres vorliegen.
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