Filmfest

Filmfest 2018: Filme, Filme, Filme

All Square läuft am Samstagabend im theater hof/19 und am Sonntagmittag im Cine k. Die OOZ-Redaktion wird darüber berichten.

„All Square“ läuft am Samstagabend im theater hof/19 und am Sonntagmittag im Cine k. Die OOZ-Redaktion wird darüber berichten.
Foto: Internationales Filmfest Oldenburg

Oldenburg (am/ce/vs) Neben den Galaabenden, Empfängen, Partys und den anderen Höhepunkten geht es auch beim 25. Internationalen Filmfest Oldenburg natürlich um Filme. Darauf richtet die OOZ-Redaktion ihr Augenmerk und stellt eine Auswahl der rund 50 Lang- und zirka 15 Kurzfilme mit kurzen Inhaltsangaben und Kritiken zeitnah vor. Wer den Empfehlungen folgen möchte, hat dazu oft noch bei einem zweiten Screening die Gelegenheit. Dieser Artikel wird laufend aktualisiert.

Anzeige

Deutschlandpremiere: „The Private Life of a Modern Woman“ (USA, 2017)

Sienna Miller in The Private Life of a Modern Woman.

Sienna Miller in „The Private Life of a Modern Woman“.
Foto: Filmfest

Regie: James Toback

Die Story
Zu Schostakowitschs 7. Sinfonie fährt die Kamera über Hieronymus Boschs Triptychon „Der Garten der Lüste“. Dabei ergänzen sich die Splitscreenbilder und die Musik so perfekt, dass man vergisst, dass man sich in einem Filmvorspann befindet. Was folgt, ist die kurze Geschichte der erfolgreichen Schauspielerin Vera Lockman, die aus Notwehr ihren Ex-Freund erschießt und am Ende die Polizei vor der Tür stehen hat.

Der Regisseur James Toback war 2008 schon einmal in Oldenburg. Ihm wurde damals die Retrospektive gewidmet. Was man aber heute in erster Linie an Informationen über ihn findet: Mehr als 200 Frauen haben James Toback sexuelle Belästigung vorgeworfen – darunter bekannte Namen wie Selma Blair, Julianne Moore und Rachel McAdams. Von aufgezwungener Masturbation, Vergewaltigungen und Morddrohungen war die Rede. Im April wurde dann von der Bezirksstaatsanwaltschaft Los Angeles bekannt gegeben, dass in fünf untersuchten Fällen wegen Ablauf der Verjährungsfrist keine Strafanzeigen eingereicht würden.

Wie geht man nun mit solchen Schlagzeilen um, wenn man diesen Film besprechen will? Muss man das überhaupt thematisieren? Ja, denn die Beschuldigungen sind ungeklärt und stehen im Raum. Trotzdem hat sich das Filmfest-Team dazu entschieden, den Film in Oldenburg zu zeigen. Und das ist nicht nur aufgrund der aktuellen #meetoo-Debatte zu überdenken: Toback spielt in dem Film eine Rolle. Er wird in einer Szene in Nahaufnahme gezeigt und deutet an, dass er selbst sehr viele Probleme hätte. Mit Tränen in den Augen. Während er die Hauptfigur vorher noch fragte, ob sie eventuell ein sexuelles Doppelleben führe. Vor dem Hintergrund der aktuellen Schlagzeilen wirkt diese Szene geradezu bizarr.

Und dass der Film in Oldenburg gezeigt wurde, ist auch international aufgefallen: Paul Thiltges (vom Filmverleih Paul Thilges Distribution) nimmt den Film in einem Tweet in Schutz: „We support Sienna Miller’s world class performance in this movie. She is in every single scene, and she is brillant. We love the movie and will continue to defend it against all odds.“ Es folgen viele wütende Reaktionen wie zum Beispiel diese hier: „I stand with the other 400 women and counting who have accused #JamesToback of sexual assault and/or sexual harassment in saying he should never be in a position of power again. Respect those who have been traumatized and re-traumatized. #metoo#nopowerfortoback“. Und Filmfest-Chef Torsten Neumann hat sich gegenüber dem NDR dazu geäußert: „Eine der Hauptdarstellerinnen gibt in diesem Film eine irrsinnig gute Performance ab: Sienna Miller. Das muss man unbedingt sehen … Wenn jetzt dieser Film in der Versenkung verschwinden würde, würde das bedeuten, dass Sienna Miller zum nächsten Opfer dieser Geschichte wird.“

Trotzdem ist der Film, unserer Meinung nach, durch den Auftritt von James Toback unzeigbar geworden. Es wäre besser gewesen, auf ihn zu verzichten – auch wenn James Toback die sexuellen Übergriffe und den Machtmissbrauch bis heute nicht zugegeben hat. Zumindest hätten wir eine offene Debatte erwartet und keine derartige Überraschung bei unseren Recherchen. (ce/am)

Deutschlandpremiere: „Frühes Versprechen“ (Frankreich 2017)

Pierre Niney in Frühes Versprechen.

Pierre Niney in „Frühes Versprechen“.
Foto: Filmfest

Regie: Eric Barbier

Die Story
„Frühes Versprechen“ zeigt das bewegte Leben des berühmten, französischen Schriftstellers, Regisseurs und Diplomaten Romain Gary: Von der Kindheit in Polen über seine unbeschwerte Jugend unter der Sonne Nizzas bis zu den dramatischen Erlebnissen als Pilot der Luftwaffe in Afrika während des Zweiten Weltkrieges und dem kurzen Einblick in das Leben im Erfolg mit einer Frau an seiner Seite. Diese Lebensgeschichte ist nur möglich zu erzählen und eng verstrickt mit der bedingungslosen Liebe zu seiner liebenswerten und zugleich exzentrischen Mutter. Nur durch sie ist ihm der Weg des Erfolges vom kleinen jüdischen Jungen zum Erfolgsautor zu beschreiten.

„Frühes Versprechen“ hat als Abschlussfilm für das 25. Internationale Filmfest Oldenburg hat alles, was es braucht: Eine bewegende Geschichte, Drama, Gefühle, Witz, Wendungen und vor allem eine opulente Ausstattung und zwei überragende Hauptdarsteller. Pierre Niney und Charlotte Gainsbourg, die Grand Dame des französischen Films, ziehen in dieser aufwendig und in verschiedenen Ländern und Kontinenten gedrehten Lebensgeschichte alle Register ihres Könnens. Von 131 Minuten ist keine langweilig. Die Handlung ist straff erzählt, spannend, traurig und amüsant. Der Verlauf der Geschichte des Mannes, der sein Leben lang versucht, sich von seiner anstrengenden, verrückten und liebevollen Mutter zu lösen, sie dennoch bedingungslos liebt und nur diese Liebe ihn stets in seinem Tun vorantreibt, ist nie vorhersehbar. „Frühes Versprechen“ ist ganz großes Erzählkino und mit seinem deutschen Verleih hoffentlich auch in Oldenburg zu sehen. (vs)

Adam (GER/ISL/USA/MEX 2018)

Das Team um Adam während der Q&A.

Das Team um „Adam“ während der Q&A.
Foto: Christian Kruse

Regie: Maria Solrun

Die Story
Der junge, hörgeschädigte Adam wohnt in Berlin und scheint vor einer unlösbaren Aufgabe zu stehen: Seiner Mutter wurde aufgrund langjährigen, massiven Alkoholkonsums ein irreparabler Hirnschaden diagnostiziert, ein bleibender Pflegefall mit Heimaufenthalt. Vor dieser Diagnose allerdings musste er seiner Mutter versprechen, ihr Sterbehilfe zu leisten, sollte es einmal soweit kommen. Als die Behörden vorstellig werden, um ihn mit der Situation seiner Mutter und der eigenen zu konfrontieren, scheint er keinen Ausweg mehr zu sehen, als den letzten Wunsch der Mutter zu erfüllen. Zwischen diesem Zwiespalt, verstärkt durch Hilflosigkeit und eigenen Selbstmordversuchen, um dem Ganzen zu entfliehen, tritt eine von ihm initiierte rumänische Tinder-Bekanntschaft in sein Leben, die sein Leben zum Guten wenden soll.

Der Film basiert auf einem wahren Hintergrund aus der Familie der Regisseurin. Der Film wurde vom renommierten New Yorker Jim Stark als Ultra-Low-Budget-Produktion (20.000 Euro) mit Familienangehörigen, Freunden und Nachbarn produziert.

„Adam“ ist ein sehr behutsamer Film um die große Bürde, die auf einen jungen Menschen lastet, weil die Mutter mit solch einer schweren Entscheidung, sein Leben bestimmt. Sterbehilfe ist auf der einen Seite der vordergründige Konflikt dieses sensiblen Films, der einhergeht mit der schweren Last auf den Schultern von Adam. Die schauspielerische Leistung des hörenden Magnús Mariuson als Adam, zugleich der Sohn der Regisseurin, ist beeindruckend. Eine lange Vorbereitung auf diese Rolle ging der perfekt gespielten Gehörlosigkeit voraus. Berührend sind die Szenen, in denen Adam bei den Besuchen bei seiner Mutter im Pflegeheim versucht, Kontakt mit ihr aufzunehmen. Aber auch eine gewisse Portion Witz besitzt der Film glücklicherweise, der nur in wenigen Einstellungen etwas weniger Länge verdient hätte. (vs)

Deutschlandpremiere: „All Square“ (USA 2017)

Regie: John Hyams

Die Story
John (Michael Kelly), heute Buchmacher und Einbrecher – früher ein guter Baseball-Spieler, ist ein Verlierer. Seine Büro ist die Sportbar, seine Sekretärin die Wirtin. Kunden, die ihre Wettschulden nicht begleichen können, bestiehlt er. Nach einem One-Night-Stand mit seiner Ex Debbie (Pamela Adlon) lernt er den zwölfjährigen Sohn Brian (Jesse Ray Sheps) kennen. Er begleitet ihn auf den Baseballplatz und da kommt ihm eine Idee. Er nimmt Wetten auf die Kinder-Liga an und nutzt den Jungen aus. Aber es läuft nicht rund. Neben den über-ambitionierten Eltern tauchen schnell zwielichtige Figuren am Spielfeldrand auf …

Michael Kelly (unter anderem Doug Stamper in House of Cards) spielt den Anti-Helden John großartig als miese Type mit gutem Kern, der den Jungen ausnutzt – zwischen dem Wunsch nach Erfolg und alles richtig zu machen und der Erkenntnis doch ein Verlierer zu sein. Ein Charakter, der eben ist wie er ist. Ihm zur Seite spielen Jesse Ray Sheps als der junge Brian und Harris Yulin als sein Vater, die neben dem Hauptdarsteller eine gute Leistung abliefern. Der Film im Stil der 70er Jahre ist erfrischend unterhaltsam ohne zu langweilen. (am)

Deutschlandpremiere: „Galveston“ (USA, 2018)

Lili Reinhart in Galveston.

Lili Reinhart in „Galveston“.
Foto: Filmfest

Regie: Mélanie Laurent

Die Story
Auftragskiller Roy ist auf der Flucht vor seinen Geldgebern. Mit im Gepäck: die junge Prostituierte Rocky, die er bei seinem letzten vergeigten Einsatz vor dem sicheren Tod bewahrt hat. Was folgt, ist ein Roadtrip, der ans Herz geht.

Parallelen zu „Léon – Der Profi“ sind nicht von der Hand zu weisen, wenn man sich die Geschichte von Roy und Rocky anschaut. Anders als bei dem französischen Klassiker steht hier ein tristes Motel in Galveston, Texas im Mittelpunkt. Außerdem sind sie recht schnell zu dritt. Bei all der Brutalität und Tristesse hat der Film auch eine tief emotionale Ebene, die den Griff zum Taschentuch sehr wahrscheinlich macht. (ce)

Internationale Premiere: „All these small Moments“ (USA, 2018)

Melissa Miller Constanzo beim Q&A nach der Premiere von All these small Moments.

Melissa Miller Constanzo beim Q&A nach der Premiere von „All these small Moments“.
Foto: Christian Kruse

Regie: Melissa Miller Constanzo

Die Story
Howie ist ein klein wenig anders als seine Kumpel. Er ist kein typischer Jugendlicher – eine alte Seele in einem jungen Körper, nachdenklich, verliebt und besessen von der älteren Odessa, die er jeden Tag in seinem Bus auf dem Weg zur Schule sieht. Die schöne Fremde beschäftigt ihn so sehr, dass er die gleichaltrige Mitschülerin Lindsay und ihr offensichtliches Interesse an ihm kaum wahrnimmt. Und dann sind da noch Howies ständig streitende Eltern, sie durchleben eine ernste Ehekrise. Diese familiäre Situation hält sein jüngerer Bruder kaum aus. Und in diesem Trubel, diesen Widersprüchen wächst Howie zu einem Erwachsenen heran …

Die Autorin und Regisseurin Melissa Miller Constanzo hat mit ihrem Debüt ein wunderbares Stück Film über das Älterwerden geschaffen. Die Filmemacherin hat das Drehbuch selbst geschrieben und die Welt der Jugendlichen sensibel erfasst. Diese Coming of Age Geschichte hat keine Höhepunkte, sondern lebt von den kleinen Momenten. Einzig die Situation, in der Lindsay ihre schreckliche Geschichte erzählt, fällt aus dem Rahmen – was für den Film nicht notwendig war.

Molly Ringwald als Mutter Carla, Brian d’Arcy James als Vater Tom, Brendan Meyer als Howie und Jemima Kirke als Odessa zeigen in „All these small Moments“ ihre schauspielerischen Fähigkeiten und wirken authentisch und glaubwürdig in ihren keineswegs „glatten“ Rollen. Erwähnenswert ist zudem die Leistung von Sam McCarthy als Bruder Simon. Überzeugt hat der Film auch mit seinen New York-Eindrücken, die uns in die Nebenstraßen Brooklyns versetzen, und mit Filmmusik, die einfach passend war – und ein wenig britisch anmutete. (am)

„First Reformed“ (USA, 2017)

Ethan Hawke in First Reformed.

Ethan Hawke in „First Reformed“.
Foto: Filmfest

Regie: Paul Schrader

Die Story
Bedingt durch den Tod seines Sohnes, die Trennung von seiner Frau und seinen schlechten Gesundheitszustand hält den protestantischen Priester Ernst Toller nur noch seine Arbeit für Gott aufrecht, als er den Umweltaktivisten Michael kennenlernt. Seine gläubige Frau Martha hofft, dass Ernst Michael davon überzeugen kann, dass ein Leben auf diesem Planeten trotz aller Umweltschäden und schlechten Prognosen für die kommenden Jahrzehnte noch lebenswert ist – vor allem für ihr ungeborenes Kind. Doch Michaels düstere Zukunftsvisionen fallen bei Ernst auf fruchtbaren Boden. Und so nimmt das Unglück seinen Lauf.

Mehr als beeindruckend spielt Ethan Hawke hier den innerlich zerrissenen Priester Troll, der aus seiner in sich gekehrten Verzweiflung in eine Aussichtslosigkeit rauscht, die ihn zwingt, für sich extreme Konsequenzen zu ziehen. Die ein oder andere Nominierung für diese schauspielerische Leistung gab es auch schon. Regisseur Paul Schrader durfte sogar schon ein paar Gewinne für diese Arbeit einheimsen. Immerhin wurde „First Reformed“ sogar schon als sein bestes Werk der letzten 20 Jahre bezeichnet. (ce)

Weltpremiere: „Bombengeschäft“ (Deutschland 2018)

Sascha Alexander Geršak, Alessija Lause und Thomas Darchinger in Bombengeschäft.

Sascha Alexander Geršak, Alessija Lause und Thomas Darchinger (von links) in Bombengeschäft.
Foto: Martin Valentin Menke

Regie: Thomas Stiller

„Der Mann mit dem Hut“ hat wieder einen Tatort abgedreht und – das hat auch schon fast eine kleine Tradition – Premiere feierte das neue Werk von Thomas Stiller in Oldenburg. 2007 war es „Die Blume des Bösen“, 2014 „Frohe Ostern, Falke“ und 2018 nun „Bombengeschäft“. Eine ausführliche Kritik und Hintergrundinformationen von Achim Neubauer gibt es hier.

Weltpremiere: „King of Beasts“ (USA 2018)

Szene aus King of Beasts.

Szene aus „King of Beasts“.
Foto: Filmfest

Regie: Tomer Algamor, Nadav Harel
Zweites Screening: Sonntag, 14.30 Uhr, JVA

Die Story
Diesem Dokumentarfilm gingen sechs Jahre Recherche, zum größten Teil undercover, und anschließende Dreharbeiten im Busch von Tanzania voraus. Gezeigt wird der amerikanische Großwildjäger Aaron mit Freunden in einem Camp auf der Jagd nach Großwildtieren. Dass dem aufrechten Amerikaner ein aufgebrachter Mob im Internet verachtet, kann er nicht verstehen. Zu Tränen gerührt, berichtet er von seiner Ehrfurcht vor dem Löwen, dem Sinnbild Afrikas und zugleich über seinen Stolz, dieses Tier erlegen zu wollen. Aaron ist ein Trophäenjäger, der den Traum vom archaischen Kampf gegen die Bestie träumt und lebt.

In spannenden Szenen und verstörenden Monologen und Unterhaltungen wird das Premierenpublikum Zeuge eines Mannes, der zutiefst davon überzeugt ist, dass sein Tun richtig und gut ist. Schon nach kurzer Zeit wird der Dokumentarfilm vergessen und man taucht ein in spannende Jagdszenen am Tag und in der Nacht mit ihren akribischen Vorbereitungen. Bizarre Abende im Camp, in dem die weißen Kolonialherren von den schwarzen Angestellten bedient und am Ende für ihre Heldentat gefeiert werden, zeigen die krude Gedankenwelt dieser Männer. Bewegend, aufwühlend und traurig ist der Film. Kopfschüttelnd und fassungslos sitzt man vor der Leinwand und sieht, wie Aaron sein erlegtes Flusspferd als Surfbrett missbraucht. Am Ende hört man diesen Mann sagen, dass er sich bei Gott bedankt, der es ihm ermöglicht, dieses Töten ausführen zu dürfen. Aber darf man von einem Film begeistert sein, in dem es um das sinnlose Töten von Tieren geht, nur damit Männer ihre Macht und Lust befriedigen können? Dass muss jeder für sich entscheiden. (vs)

Internationale Premiere: Kurzfilm „The 100th Victim“ (Kanada, 2018)

Szene aus The 100th Victim.

Szene aus „The 100th Victim“.
Foto: Filmfest

Regie: Anthony von Seck
Länge: 19 Minuten

Die Story
Ein junger Blogger der L.A. Times hat an einer spärlich besuchten Raststätte eine ganz besondere Verabredung: Ein seriös wirkender Herr mit grauem Vollbart hat ausgerechnet ihn auserwählt, um ihm von seinen 99 Morden zu erzählen. Und das 100. Opfer wartet auch schon …

Regisseur Anthony von Seck ließ beim kurzen Q&A durchblicken, dass er selbst einen Hang zum Sammeln hat und es sich daher nicht nehmen ließ, den Mörder dieser Verfilmung einer Kurzgeschichte direkt selbst zu spielen. Und eben dieser erzählt völlig abgeklärt zu blutigem Steak mit Spiegelei („sunny side up“) von einigen seiner 99 Opfer, während sich der verängstigte und zugleich faszinierte Blogger Notizen macht. Dabei bekommt man auch Eindrücke von den „dreckigen Ecken L.A.s“, die von Seck sehr zu seiner Freude auch in Oldenburg entdecken konnte. Sein Kurzfilm lief als internationale Premiere direkt vor dem Film „Mandy“, dessen Filmmusik die letzte Arbeit des kürzlich verstorbenen Jóhann Jóhannson war, der von Seck bei seinen eigenen Kompositionen für „The 100th Victim“ sehr inspiriert hat. (ce)

Deutschlandpremiere: „Girl“ (BEL / NED 2018)

Szene aus Girl von Lukas Dhont.

Szene aus „Girl“.
Foto: Filmfest

Regie: Lukas Dhont
Zweites Screening: Sonntag, 19 Uhr, Casablanca 2

Die Story
Lara, ist ein junges Mädchen, dass für ihren Traum lebt, Ballerina zu werden. Geboren im Körper eines Jungen, wird sie zwar von ihrem Lebensumfeld mit Familie und Freunden als Frau wahrgenommen und akzeptiert, dennoch reicht ihr das nicht zu ihrem Lebensglück. Ihr größter Kampf ist in ihr drin, ihr gefällt nicht, was sie im Spiegel sieht. Eine Hormonbehandlung und eine anschließende Operation soll für Abhilfe sorgen.

Mit diesem bewegenden Transgender Portrait wurde der Regisseur Lukas Dhont zu Recht in Cannes gefeiert und der Film wurde als Oscar Beitrag für 2019 in der Kategorie Ausländischer Film eingereicht. Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit. Er ist sehr berührend und zeigt mit starken Bildern auf wunderbare Weise die Gefühlswelt von Lara auf ihrer Suche nach Akzeptanz. Das Leben mit ihrem Vater, ihrem Bruder, allen Verwandten sowie mit ihren Mitschülern in der Ballettschule ist zwar auf sehr schöne Weise akzeptiert, aber der letzte Schritt fehlt ihr zu ihrem Lebensglück. Dabei schmerzt beim Zusehen nicht nur diese Zerrissenheit sondern auch das sehr harte Balletttraining, dass Lara absolviert, um ihren Traum zu verwirklichen. (vs)

Deutschlandpremiere: „Holiday“ (DEN / NED / SWE / TUR, 2018)

Szene aus Holiday.

Szene aus „Holiday“.
Foto: Filmfest

Regie: Isabella Eklöf
Zweites Screening: Samstag, 15. September, 21.30 Uhr, Cine k/Studio

Die Story
Die junge Sascha wird von ihrem Gangsterfreund Michael als Geldkurierin missbraucht und darf dafür mit ihm und seiner Familie Luxusurlaub an der türkischen Riviera machen. Seine mit sowohl psychischer als auch physischer Gewalt gespickten Machtspielchen nehmen im Laufe dieses Urlaubes immer mehr zu und drohen schließlich zu eskalieren. Doch es wäre ja langweilig, käme es nicht doch anders, als man denkt …

Will man über „Holiday“ schreiben, fällt es schwer zu entscheiden, wo man anfangen soll. Denn es stimmt einfach alles: farbgewaltige Bilder (gern mit viel Pink und leuchtendem Himmelblau), ausdrucksstarke Musik (mit zwei besonders heißen Tanzszenen), ein extrem gutes Händchen für einzelne Figuren und deren Besetzung (zwischen all dem Bösen und der Gewalt sind etwa die einzelnen „Familienmitglieder“ überraschend schräg und zum Teil hochkomisch gezeichnet) und der schleichende Wandel eines zu Beginn wunderbar naiven Hauptcharakters, der seinesgleichen sucht. Ich bin ab sofort Isabella-Eklöf-Fangirl und freue mich schon auf hoffentlich noch unzählige Nachfolgearbeiten. (ce)

Weltpremiere: „Der Henker“ (D, 2018)

Neda Rahmanian spielt in der ZDF Reihe Der Kroatien-Krimi die Ermittlerin Branca Maric.

Neda Rahmanian spielt in der ZDF Reihe „Der Kroatien-Krimi“ die Ermittlerin Branca Maric.
Foto: Filmfest

Regie: Michael Kreindl
Zweites Screening: Samstag, 19 Uhr, Exerzierhalle

Die Story
Um Korruption, Betrug und Vertuschung in Behörden und unter Beamten geht es beim neuesten Kroatienkrimi vom ZDF. In dem aktuellen Fall scheint jemand mit dem korrupten Behördenstaat selbst abrechnen zu wollen. Gleich zweimal klebt die unmissverständliche Botschaft „Korruptes Schwein“ auf den toten Körpern zweier scheinbar Korrupten. Der getötete skrupellose Baubeamte Mladen und die damit in Verbindung stehenden Ermittlungen der Antikorruptionsabteilung mit seinen undurchsichtigen Beamten beschäftigen die beiden kroatischen Ermittler Maric und Perica. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Die beiden, im System gefangenen Beamten, geraten bei ihren Ermittlungen in eine moralische Zwickmühle.

„Der Henker“ vom bekannten TV- Regisseur Michael Kreindl zeigt auf eindringliche und auch berührende Weise die Auswirkungen der korrupten Machenschaften in der Urlaubsidylle von Kroatien. Die Reihe lebt besonders von den beiden sympathischen Hauptdarstellern Neda Rahmanian und Lenn Kudrjawizki, die bereits zum dritten Mal in Oldenburg in der JVA ihren aktuellen Fall als Weltpremiere vorstellten Aber auch die Nebendarsteller, unter anderem Sarah Bauerett als neue Gerichtsmedizinerin, die drei Jahre am Oldenburgischen Staatstheater engagiert und auch in der JVA zu Gast war, überzeugen. Mit reichlich intelligentem Witz ermitteln die Beamten und überschreiten dabei auch schon mal die Grenzen des Erlaubten, um an ihr Ziel zu kommen. Unterhaltsam und durch die verschiedenen Wendungen, wer nun gut und böse ist, bleibt dieser neue Fall spannend bis zum Ende. Die Ausstrahlung im ZDF ist für Ende 2018 / Anfang 2019 vorgesehen. (vs)

Deutschlandpremiere: Kurzfilm „Fauve“ (Kanada, 2018)

Felix Grenier und Alexandre Perreault in Fauve.

Felix Grenier und Alexandre Perreault in „Fauve“.
Foto: Olivier Gossot

Regie: Jeremy Comte
Länge: 16 Minuten

Die Story
Tyler und Benjamin sind zwei von Abenteuerlust getriebene Jungen, die verlassene Baustellen und Zuggleise unsicher machen und dort ihre kleinen Spielchen wie „Wer zuerst lacht, verliert“ spielen. Bei einer ihrer Mutproben gehen sie dann aber zu weit.

Am Ende dieses völlig zu Recht mehrfach ausgezeichneten Kurzdramas fragt man sich, ob man in den letzten 16 Minuten überhaupt geatmet hat. Von der ersten Sekunde an wird man durch Bild und Sound direkt auf den Höhepunkt der Spannungskurve katapultiert und dort auch nicht mehr weggelassen. Die ganze Zeit weiß man schon, dass irgendetwas Schreckliches passieren muss. Und vergisst zu atmen … „Fauve“ ist auf allen Ebenen absolut sehenswert. Nach mehreren Kurzfilmarbeiten darf man nun gespannt sein, ob Jeremy Comte sich bald auch mal an einem Langfilm versuchen wird und was wir dann von ihm zu erwarten haben. (ce)

Europapremiere: „Ray meets Helen“ (USA, 2018)

Torsten Neumann, Steven Wolfe, Salomé Breziner und Keith Carradine vor dem Screening von Ray meets Helen im Casablanca Kino Oldenburg.

Torsten Neumann, Salomé Breziner, Steven Wolfe und Keith Carradine vor dem Screening im Casablanca.
Foto: Christian Kruse

Regie: Alan Rudolph
Zweites Screening: Sonntag, 16. September, 14.30 Uhr, Cine k / Muvi

Die Story
Der Versicherungsmann und ehemalige Boxer Ray (Keith Carradine) und die arme Farmerin und Einzelgängerin Helen (Sondra Locke) erleben in ihren Fantasien erfolgreiche Geschichten der jüngeren Jahre, die ihnen das reale Leben nicht mehr beschert. Sie sind einsam, verletzt und ihr Dasein ist trostlos, als ihre gemeinsame Geschichte beginnt. Ray bekommt eine große Menge Geld in die Hände und Helen nimmt die Identität einer wohlhabenden Frau an, als diese stirb. In diesem Moment treffen die beiden in einem Restaurant aufeinander und verlieben sich ineinander. Für die beiden älteren Semester beginnt eine glückselige Nacht. Aber dabei soll es nicht bleiben …

„Ray meets Helen“ ist eine romantische Fabel. Das Liebesdrama ist der sechste Film, den Regisseur Alan Rudolph mit seinem Lieblingsschauspieler Keith Carradine realisiert hat. Der melancholische Film hinterlässt den Zuschauer mit Fragezeichen (Warum gibt der kleine Junge das Geld einfach so her?), hat störende Momente (Ständig ruft der Liebhaber der verstorbenen Frau per Videochat an und zerstört eine aufkommende Stimmung im Film.) und einige holprige Momente, in denen das Spiel übertrieben wirkt. Wer hier eine Romanze erwartet, ist im falschen Kinosaal. Gerne glaubt man, dass die Zusammenarbeit der guten Freunde wunderbar, voller Liebe und, wie Carradine sagte, ein Geschenk war. Aber die Umsetzung und das Spiel wirken wie aus einem vorigen Jahrhundert gepaart mit unlogischen und störenden Elementen. Wenn die New York Times dem Film eine „wehmütige Raffinesse“ attestiert, die aus dem heutigen Kino fast völlig verschwunden ist, mag das stimmen. Aber vielleicht ist es auch gut so. (am)

Deutschlandpremiere: „Die Poesie der Liebe“ (Frankreich, 2017)

Regie: Nicolas Bedos
Zweites Screening: Sonntag, 16. September, 16.30 Uhr, Cine k / Studio

Volles Haus im Casablanca Kino.

Volles Haus im Casablanca Kino.
Foto: Anja Michaeli

Die Story
Während der Trauerfeier für ihren Mann Viktor – dem berühmten Schriftsteller – wird Sophie von einem jungen Autoren besucht. Zu ihrer Überraschung interessiert er sich nicht für den verstorbenen Gatten, sondern für sie. Sophie erzählt ihm in einer Rückblende auf die vergangenen 40 Jahre die Liebes- und Lügengeschichten ihres Lebens – mit einer überraschenden Wende. In Kapiteln wird die aufregende Liebesgeschichte, die in den 70er Jahren in einem schäbigen Pariser Nachtclub beginnt, gezeigt – von der Ablehnung Viktors über einen Eklat am Weihnachtstag bis zur Symbiose des Paares.

„Die Poesie der Liebe“ dürfte der schrecklichste und kitschigste aller Titel auf dem diesjährigen Oldenburger Filmfest sein. Dass sich dieser Film aber lohnen würde, hat spätestens der Trailer in der OLB-Preview gezeigt. Frankreichs Schauspielstar Nicolas Bedos bietet mit seinem temporeichen Regiedebut alles, was ein guter Film braucht: Herz, Humor und mitreißende Überraschungen. Eine Komödie, die es in sich hat: intelligent, komisch, traurig, sehenswert. Dementsprechend war das – überwiegend weibliche – Publikum beim Screening im Casablanca begeistert. (am)

Weltpremiere: „Angst in meinem Kopf“ (Deutschland, 2018)

RP Kahl, Marco Hofschneider, Thomas Stiller, Ilka Fischer und Ralph Herforth sprachen über Angst in meinem Kopf.

RP Kahl, Marco Hofschneider, Thomas Stiller, Ilka Fischer und Ralph Herforth sprachen über „Angst in meinem Kopf“.
Foto: Volker Schulze

Regie: Thomas Stiller
Zweites Screening: Freitag, 16.30 Uhr, Exerzierhalle

Die Story
Auf Sonjas Schultern liegt die Last der familiären Verantwortung. Als Justizbeamtin in der JVA Hannover sorgt sie für das Einkommen für ihren arbeitslosen Mann, der sich als Autor versucht, und dessen jugendliche Tochter. Große Sprünge kann sich die Familie nicht leisten. Hinzu kommt immer die Angst des Mannes um seine Frau in einem Männerknast. Das Drama beginnt als Sonja bei einem Ausbruchsversuch als Geisel genommen wird. Psychisch schwer angeschlagen, beantragt sie ihre Versetzung. Am neuen Wohnort und an neuer Arbeitsstätte, ebenfalls ein Männerknast, scheint alles besser zu werden. Bis sie sich aufgrund ihrer wachsenden finanziellen Probleme auf die falschen Leute einlässt und mit einem neuen Gefangenentransport von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Rat holt Sonja sich ausgerechnet beim Serienmörder Robert Sturm. Der Zuschauer wird Zeuge einer beginnenden Freundschaft. Oder auch nur einer weiteren Manipulation?

Dem Tatort-Regisseur Thomas Stiller stand als Berater Gerd Koop, ehemaliger Direktor der JVA Oldenburg, zur Seite, um ein realistisches Abbild des JVA-Alltags schaffen zu können.

Diese beeindruckende TV-Produktion lebt von der besonderen und intensiven Schauspielkunst aller Protagonisten. Allen voran Claudia Michaelsen als Sonja, Charly Hübner als Serienmörder Robert Sturm sowie Insasse und Sonjas Geiselnehmer Michael Zeuner (Ralph Herfordt). Der Film basiert auf wahren Begebenheiten und Vorkommnissen, wie sie nach Aussage von Gerd Koop in den Gefängnissen immer wieder passieren. Als zu realistisch darf man diesen spannenden Film aber nicht betrachten, denn ein derart intensiver Kontakt zwischen den JVA-Beamten und den Insassen ist nach den Worten von Gerd Koop in der Realität nicht vorhanden.

Mitfühlen können die Filmgäste mit der Not und Verzweiflung Sonjas, die sie zu einer korrupten Beamtin werden lässt. Steigende Spannung, verbunden mit der wachsenden psychischen und physischen Intensität zeichnet diesen Film aus. Eine sehenswerte TV-Produktion, die mit Sicherheit für reichlich Gesprächsstoff in der Bevölkerung und bei der Justiz sorgen wird. Sendetermin ist Ende Oktober in der ARD um 20.15 Uhr. (vs)

Europapremiere: Eröffnungsfilm „Unforgiven“ (Russland, 2018)

Szene aus Unforgiven.

Szene aus „Unforgiven“.
Foto: Filmfest

Regie: Sarik Andreasyan
Zweites Screening: Samstag, 15. September, 16.30 Uhr, JVA

Die Story
Der 1. Juli 2002 bleibt für viele Familien in Russland, der Schweiz und Deutschland ein schwarzer Tag für die Ewigkeit. Der Zusammenstoß eines deutschen Transportflugzeuges mit einer russischen Passagiermaschine in der Luft über Überlingen am Bodensee aus der Sicht eines Vaters, der dabei seine Familie verliert, ist der Inhalt dieser bewegenden Tragödie. Der berühmte armenische Regisseur Sarik Andreasyan hat mit dem russischen Schauspielstar Dimitriy Nagiev einen Film über Identität, Kultur und Familie gedreht.

Bei der Katastrophe sterben 71 Menschen, darunter 49 Kinder. Der Ossete Vitaliy Kaloev verliert bei diesem Flugzeugunglück seine Frau und seine beiden kleinen Kinder. Das Leben ohne seine Liebsten macht keinen Sinn mehr für ihn. Er gibt sich auf. Auch sein Bruder und seine Schwester, die ihn in seinem Haus liebevoll umsorgen, finden keinen Zugang zu ihm. Das Schlafzimmer der Verstorbenen wird zum Altar der Erinnerungen. Täglich legt er Blumen auf das pompöse Grab. Auf Seiten der Verantwortlichen gibt es keine Empathie für die Opfer. Eine Entschädigungszahlung soll als Ausgleich reichen. Mit Blick auf die Schuldfrage, lässt der Vater nach dem für ihn verantwortlichen Schweizer Fluglotsen suchen. Vitaliy Kaloev will eine Entschuldigung. Und er findet ihn …

„Unforgiven“ ist der dritte Film über diese Flugzeugkatastrophe. Die deutsche Produktion „Ten seconds“ lief bereits vor einigen Jahren beim Internationalen Filmfest Oldenburg. Jetzt hat ein russisches Filmteam dieses Thema nach einer wahren Begebenheit aus der Sicht des trauernden Vaters bearbeitet. Herausgekommen ist ein zutiefst bewegender Film über Familie, Liebe, Verlust und Wut, wie er für eine Filmfesteröffnung wahrlich ein Wagnis ist – Feierlaune selbstverständlich Fehlanzeige.

Wie der Vater in langen, ruhigen Einstellungen und ohne viele Worte im Haus mit einem Altar aus Andenken und dem täglichen Besuch des Grabes um seine Familie trauert, zerreißt einem das Herz. In Großaufnahme immer wieder der Vater, der im Verlauf des Films einen langen weißen Bart bekommt, immer krummer wird und keinen Sinn mehr in seinem Leben sieht. Die Stille des Hauses wird nur durch das Ticken einer Uhr durchbrochen. Langsam und bedrohlich kommt der Film daher. Die russische Seele auf Großleinwand. Zeitweise etwas zu dick aufgetragen, was auch einige Zuschauer bewegt, den Saal vorzeitig zu verlassen. Oder ist es das Nichtaushaltenkönnen, die Verzweiflung dieses Mannes, um den Verlust seiner Liebsten mitanzusehen? Im Abspann sehen wir Originalausschnitte mit Vitaliy Kaloev, die nochmal berühren, wenn man erfährt, wie er in seinem Haus um seine Frau und seine Kinder getrauert hat. In Russland ist der Mann ein Held. Stille bei vielen Zuschauern nach dem Abspann mischt sich mit langem Applaus. (vs)

Vorheriger Artikel

Gemeinsam gegen Hass und Gewalt

Nächster Artikel

Filmfest: Sternenenthüllung bei Sonnenschein

Keine Kommentare bisher

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.